Offiziell ist es Länderspiel Nummer acht in Kaufbeuren, wenn am morgigen Donnerstag ab 19 Uhr die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bunds zur WM-Vorbereitung auf Gastgeber Slowakei trifft. Bereits in den Jahren 1957 und 1958 gastierte zweimal das B-Team der Schweiz in der Wertachstadt, in die offizielle Länderspielstatistik flossen der 6:2-Sieg und die 3:9-Niederlage aber nie ein. Der bisherige Höhepunkt war ohnehin ein ganz anderer. Frühling 1987. 28. März, also vor fast genau 32 Jahren. Damals herrschte in Kaufbeuren ein seitdem nicht mehr dagewesenes Eishockey-Fieber. Fans aus ganz Süddeutschland wollten Karten für die Spiele des ESV Kaufbeuren haben, so gut wie jede Partie war ausverkauft. Der Besucherschnitt im einstigen Stadion am Berliner Platz lag bei 5260. Vor knapp 5000 Zuschauern passierte dann Historisches, als die damalige UdSSR zu Besuch war und die Deutschen 5:2 gewannen. Neben Kaufbeurens Jahrhunderttalent Didi Hegen, der seinen Heimatverein im Sommer 1986 verlassen hatte, standen Bundestrainer Xaver Unsinn mit Dieter Medicus und Manfred Schuster auch zwei aktuelle ESVK-Spieler zur Verfügung. Den beiden sollte kein Treffer gelingen, dafür aber legte Hegen zum 5:2 auf. Gefeiert wurde der erste Erfolg gegen die Sowjets überhaupt. „Siege gegen die russische Mannschaft kann man ja heute noch an einer Hand abzählen“, erinnert sich Medicus gerne an diesen denkwürdigen Abend. „Natürlich war das etwas ganz Besonderes. Und es zeigt, dass Kaufbeuren schon immer ein sehr gutes Eishockey-Pflaster gewesen ist“, meint der inzwischen 62-Jährige und fügt an: „Das gilt auch für die doch eher seltenen Besuche der deutschen Nationalmannschaft.“
Kaufbeuren