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Einbrüche häufen sich im Herbst und Winter: So sichern Sie Ihr Zuhause richtig

Verbrechen im Allgäu

Einbrüche häufen sich im Herbst und Winter: So sichern Sie Ihr Zuhause richtig

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    Auch wenn in diesem Fall das Foto gestellt ist: In der dunklen Jahreszeit häufen sich die Einbrüche im Allgäu.
    Auch wenn in diesem Fall das Foto gestellt ist: In der dunklen Jahreszeit häufen sich die Einbrüche im Allgäu. Foto: Archiv-Silvio Wyszengrad

    Der Vorfall liegt schon Jahre zurück, doch Manfred B. (Name der Redaktion bekannt) läuft es noch immer kalt den Rücken hinunter, wenn er daran denkt. Ein Einbrecher stieg an einem Herbst-Nachmittag vermutlich durch eine offene Kellertür in sein Haus im Ostallgäu ein.

    Zum Tatzeitpunkt waren B. und seine Freundin nicht zuhause. Wohl aber eines ihrer Kinder, damals im Jugendalter, dem der Einbrecher im Obergeschoss begegnete. „Zum Glück ist der Mann so erschrocken, dass er geflohen ist“, erzählt B. Gestohlen wurde außer einer kleinen Menge Bargeld nichts. „Trotzdem bleibt ein ungutes Gefühl. Ich hätte nie gedacht, dass so etwas bei uns hier im Dorf passieren könnte“, sagt er. Ähnliches hört die Polizei immer wieder von Einbruchsopfern.

    Nach Corona-Delle: Zahl der Einbrüche steigt im Allgäu wieder an - gerade jetzt heißt es aufpassen

    In diesem Jahr wird die Zahl der Wohnungseinbrüche im Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West um etwa 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr steigen (197), teilt Sprecher Holger Stabik mit. In den vergangenen drei Jahren waren die Fallzahlen vergleichsweise gering.

    Grund war die Corona-Pandemie, in der viele Menschen im Homeoffice arbeiteten oder während der Lockdowns zuhause waren. Nun steigen die Zahlen wieder. Und gerade jetzt heißt es: Vorsicht vor Einbrechern. In den Herbst- und Wintermonaten häufen sich die Einbrüche. Zuletzt gab es beispielsweise einen Einbruch in Germaringen (Ostallgäu), wo die Täter Bargeld, Münzen und Schmuck erbeuteten.

    • In zwei Zeiträumen schlagen die Täter bei Wohnungseinbrüchen statistisch gesehen oft zu, erklärt Stabik: „Von 12 bis 14 Uhr sowie von 17 bis 23.30 Uhr.“ Oftmals spionieren die Täter vorher die Gegend aus. Teils geschieht dies schon Wochen bis Monate im Voraus. Zum Beispiel, in dem das entsprechende Objekt von den Tätern fotografiert oder beobachtet wird. „Wenn so ein Verhalten auffällt, sollte unverzüglich die Polizei informiert werden“, rät Stabik. Danach könnte der Verdächtige auch direkt auf sein Verhalten angesprochen werden. „Eine aufmerksame Nachbarschaft kann sehr viel bewirken - und Täter abschrecken“, sagt Stabik.

    • Geografische Schwerpunkte von Einbrüchen seien aktuell Kaufbeuren, Memmingen und Mindelheim. Doch sollte man sich andernorts nicht in Sicherheit wiegen.
    • Über die Herkunft der Täter gibt Die Polizeistatistik aus dem Jahr 2022 Aufschluss: Demnach waren 85 Prozent der ermittelten Täter männlich und zwei Drittel über 21 Jahre alt. 65 Prozent hatten die deutsche Staatsangehörigkeit. Die meisten ausländischen Tätern kamen aus Serbien.
    • Die Aufklärungsquote bei Wohnungseinbrüchen lag im Vorjahr bei 22 Prozent. Oftmals schlagen Täter mehrmals zu. So nahm die Polizei im Juni zwei Männer in Irsee (Kreis Ostallgäu) fest, die im Verdacht stehen, 14 Einbrüche in Wohnhäuser und gewerbliche Objekte im Allgäu begangen zu haben. Der Beuteschaden soll über 100.000 Euro betragen haben.
    • So schützen Sie sich vor Einbrechern: Eine Auswahl von Tipps der Polizei
    • Haustür immer abschließen - nur zuziehen reicht nicht.
    • Fenster nie gekippt lassen, wenn man das Haus verlässt
    • Haustürschlüssel nicht unter der Fußmatte oder im Blumentopf verstecken.
    • Geht ein Schlüssel verloren, sollte ein neues Türschloss eingebaut werden.
    • Bei Neubau oder Renovierung: Einbruchshemmende Türen und Fenster verwenden.
    • Aufmerksamkeit simulieren: Beispielsweise Licht oder Rollläden mit Zeitschaltuhr aktivieren, wenn man nicht zuhause ist.
    • Bei einer Reise auf Social-Media-Fotos verzichten. Die Netzwerke werden auch von Dieben verfolgt.

    Tipps, wie man Häuser und Wohnungen gut sichert, geben die Einbruchsberater der Polizei: Sie sind erreichbar unter Telefon:

    08331/ 100-278 (Mario Spendel in Memmingen)

    0831/9909-1830 (Stefan Birzle in Kempten).

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