Beim 4:1-Testspielerfolg des ESV Kaufbeuren gegen den EHC Winterthur, ein Zweitligist aus der Schweiz, haben an der ein oder anderen Stelle ein paar Prozent gefehlt – und das nicht nur auf dem Eis. Um Energie einzusparen, wird die Kaufbeurer Erdgas Schwaben Arena inzwischen spärlicher beleuchtet. Laufwege und Außenfassade sind etwa bei Weitem nicht mehr so hell wie früher.
Abseits jeglichem Energiesparmodus fehlten auch von den Rängen noch ein paar Prozent. Während der Gästeblock an diesem Abend komplett leer blieb, fanden sich abseits dessen nur rund tausend Joker-Fans ein.
Unten auf dem Eis war die Sache indes relativ schnell klar. Die Schweizer hatten keinen guten Tag erwischt, wie sich schon früh am Abend zeigte. 113 Sekunden waren absolviert, da bejubelte Neuzugang Jacob Lagacé seinen nächsten Treffer im Kaufbeurer Dress, ein paar Zeigerumdrehungen später ließ sich der in den Kader zurückgekehrte Tyler Spurgeon feiern.
Der ESVK war in Gleichzahl klar überlegen. Winterthurs Marc Steiner nutzte also ein Powerplay zum Anschlusstreffer, doch Kaufbeuren stellte noch vor dem ersten Pausentee den alten Abstand wieder her (Lillich). "Wir haben im ersten Drittel gut Druck gemacht. Winterthur war sicher eine gute Mannschaft, aber wir waren überlegen", analysierte etwa Verteidiger Simon Schütz. (Lesen Sie auch: Viel Potenzial bei den Neuen - der ESVK vor der DNL-Saison)
Diese Überlegenheit, und das werden die Buron Joker für die in weniger als zwei Wochen beginnende Saison mitnehmen müssen, führte erneut dazu, dass der Kaufbeurer Eishockey-Motor ab dem zweiten Drittel bei Weitem nicht mehr auf 100 Prozent arbeitete. Es war ab dann ein Spiel auf solidem Niveau vor überschaubarer Kulisse, klassisches Sommer-Hockey, das immerhin den Trainern die ein andere Erkenntnis gebracht haben dürfte.
Der 4:1-Siegtreffer von Jere Laaksonen fiel in der 26. Minute, danach waren auch weitere Tore Mangelware. "Wir müssen uns angewöhnen, auch nach einer Führung weiterzuspielen und nicht zehn oder 15 Prozent unserer Leistung zu mindern. Das kann uns während der Saison Punkte kosten", mahnte etwa Verteidiger Simon Schütz an. Mitnehmen können die Trainer Marko Raita und Daniel Jun indes, dass die Schweizer kaum gefährliche Chancen kreierten. Für ESVK-Goalie Daniel Fießinger dürfte das Match kein allzu einfaches gewesen sein. Nur unregelmäßig gefordert, hielt er aber letztlich, was er halten musste. Offensiv wissen Tyler Spurgeon und John Lammers schon früh in der Saison zu gefallen, besser als noch eine Woche zuvor sah die zweite Angriffsreihe mit den ESVK-Neulingen Jacob Lagacé und Sebastian Gorcik aus. Ein paar Prozent fehlten aber auch hier noch.