Eislaufen auf dem See ist im Allgäu beliebt. Aber nur selten ist das Eis stark genug, um Menschen sicher zu tragen. Ein Überblick über die Eisstärken im Allgäu im Winter 2022 / 2023.
Bild: Erika Poppler
Eislaufen auf dem See ist im Allgäu beliebt. Aber nur selten ist das Eis stark genug, um Menschen sicher zu tragen. Ein Überblick über die Eisstärken im Allgäu im Winter 2022 / 2023.
Bild: Erika Poppler
Im Allgäu dürften bald die ersten Weiher und Seen zugefroren sein. Das heißt aber noch lange nicht, dass man sie ohne Gefahr betreten darf - im Gegenteil. Erst wenn das Eis überall 15 Zentimeter dick ist, trage es sicher einen Menschen, heißt es bei der Wasserwacht Kempten.
Hier alle Infos zur aktuellen Eisstärke auf den Seen im Allgäu.
Aufgrund der Kälte in Bayern bildet sich auf Teichen, Seen und Bachläufen bereits Eis. Betreten sollte man die Eisflächen trotzdem noch nicht. Das rät die Wasserwacht des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK). Schlittschuhlaufen oder Eisstockschießen sollte man aus Sicherheitsgründen nur auf offiziell freigegebenen Gewässern.
"Das Eis ist jetzt noch hauchdünn. Bevor nicht viele Tage mit tiefen Temperaturen vergangen sind, ist das Eis nicht tragfähig", sagt Stefan Bahner, Vorsitzender des Kreisverbands Kaufbeuren-Ostallgäu der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). Er warnt deshalb Spaziergänger: Nicht versuchen, auf das Eis zu gehen. Beim Einbrechen ins Eis besteht Lebensgefahr. Einmal eingebrochen, könne sich auch ein Erwachsener nur wenige Minuten über Wasser halten, dann verlassen ihn die Kräfte.
"Eisflächen auf natürlichen Gewässern sollten besser gemieden werden. Wer dennoch Wintersport auf dem Eis treiben möchte, sollte grundsätzlich nur an bewachten Gewässern und nie allein auf das Eis gehen sowie auf die Warnungen der örtlichen Behörden, der lokalen Medien und Hinweis- und Verbotsschilder vor Ort achten", sagt zudem Thomas Huber, Chef der Wasserwacht, in München.
Die Schnelleinsatzgruppen der Wasserwacht hatten demnach im vergangenen Winter in Bayern 209 Einsätze im Zusammenhang mit Eis, 91 davon waren Lebensrettungen.
Aktuell sind noch keine Seen oder Weiher im Allgäu zugefroren. Sollte sich auf einem Gewässer nachts oder morgens eine Eisfläche gebildet haben, ist diese auf jeden Fall viel zu dünn um einen Menschen zu tragen.
Grundsätzlich gilt auf allen Gewässern im Allgäu Betreten auf eigene Gefahr. Das Eis offiziell freigeben können lediglich Behörden wie das Wasserwirtschaftsamt Kempten oder die Stadt- beziehungsweise Gemeindeverwaltungen.
Wer auf eine Eisfläche geht, muss laut der Wasserwacht Bayern mehrere Punkte beachten: Sobald das Eis knistert und knackt, muss man es laut sofort verlassen - um die Einbruchgefahr zu verringern notfalls aufs Eis legen und zurück zum Ufer kriechen. Und: Unbedingt laut um Hilfe rufen. Wer einbricht, müsse unbedingt vermeiden, unter das Eis zu geraten. Man soll sich so wenig wie möglich bewegen, damit die Körpertemperatur nicht zu stark abkühlt. Zudem schwinden die Kräfte im kalten Wasser sehr schnell.
Wer beobachtet, wie jemand auf einem Eis einbricht, muss sofort einen Notruf absetzen unter der 112, umsichtig handeln und versuchen, den Eingebrochenen zu beruhigen. Ihm direkt helfen kann man nur, wenn man sich flach auf das Eis legt und ihm sich langsam nähert - so verteilt man das eigene Gewicht auf der Fläche. Dabei muss man einen Gegenstand etwa einen Schlitten, eine Leiter oder einen Rettungsring dabei haben - solche Hilfsmittel gibt es häufig am Ufer eines Sees.
Hat man ihn erreicht, darf man ihm keinesfalls die Hand geben, sondern ihm einen längeren Gegenstand reichen, wie einen Ast oder Holzstock. Ins eisige Wasser darf man nur gehen, wenn sich der Retter zuvor ein Seil umgebunden hat, das ein Dritter am Ufer festhält und ihn so absichert (Eine Anleitung der Wasserwacht finden Sie hier).
Die Wasserwacht erinnert: Eisflächen auf natürlichen Gewässern sollte man besser meiden. Wer trotzdem etwa mit Schlittschuhen auf die Fläche will, sollte grundsätzlich nur an bewachten Gewässern und nie allein auf das Eis gehen. Und freilich die Warnungen der Behörden, der Medien sowie auf Hinweis- und Verbotsschilder achten.