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Europäische Fuggerstraße führt ins Allgäu

Augsburg/Bad Hindelang

Europäische Fuggerstraße führt ins Allgäu

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    Die Regio Augsburg Tourismus GmbH hat mit der „Europäischen Fuggerstraße“ eine neue Kulturreiseroute auf den Weg gebracht. Reiseziele sind Bad Hindelang (Oberallgäu), Hall, Schwaz und Sterzing (alle Tirol) und Banská Bystrica in der Slowakei. Alle Orte waren früher Bergbaustädte.

    Das Kupfer der Fugger elektrisiert noch immer. Auch nach einem halben Jahrtausend fasziniert der kometenhafte Aufstieg des Augsburger Montankonzerns, der die Fugger so reich werden ließ, dass sie Kaisern, Königen, Kurfürsten und Kardinälen Kredit gewähren konnten. Aber kaum jemand weiß, dass die Fugger ohne Tiroler Startkapital, Bergknappen, Erz und innovatives Ingenieurwissen aus der heutigen Slowakei nie so weit gekommen wären.

    Doch jetzt leitet die neue, von der Regio Augsburg Tourismus GmbH initiierte Kulturreiseroute – die „Europäische Fuggerstraße“ – in einstige Bergbauzentren des Montankonzerns, der nicht nur mit Kupfer, sondern auch mit Silber und Blei, Quecksilber und Eisen, Gold, Zinn und Zink ein legendäres Vermögen machte. Banská Bystrica – das frühere Neusohl – war eine der deutschen Bergbaustädte im damaligen Königreich Ungarn.

    Auch in Bad Hindelang steht ein ehemaliges Fuggerhaus. Das Mariengemälde Hans Holbeins d. Ä., das die Fugger dem Augsburger Bischof schenkten, der in diesem Allgäuer Bergdorf ein Lustschloss besaß, ist heute ein Kunstschatz in der Kirche des Ortsteils Bad Oberdorf. An den Abbau von Eisenerz und an die Verarbeitung von Eisen im „Ruhrpott des Allgäus“ erinnern in Bad Hindelang eine Abraumhalde auf der Alpe Erzberg sowie drei historische Hammerschmieden an der Ostrach. 1549 hatten die Fugger dort tausende Spieße für den Kaiser bestellt, heute bekommt man hier handgeschmiedete Bratpfannen und Dekowaffen. An der Fassade der Sennalpe Mitterhaus erinnert eine Gedenktafel daran, dass die Alpe vor dem Augsburger Bischof und den Wittelsbachern den Fuggern gehört hat. Die besaßen in Hindelang nicht nur drei weitere Alpen, sondern auch den Stutenhof an der Fuggergasse.

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