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Ex-Entwicklungsminister Gerd Müller spricht bei Preisverleihung Klartext

„Hunger ist Mord“

Ex-Entwicklungsminister Gerd Müller spricht bei Preisverleihung Klartext

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    Der frühere Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller (links) wurde in München mit dem Eugen-Biser-Preis ausgezeichnet. Das Foto zeigt ihn mit Altbundespräsident Horst Köhler und Gina Ama Blay, Botschafterin der Republik Ghana
    Der frühere Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller (links) wurde in München mit dem Eugen-Biser-Preis ausgezeichnet. Das Foto zeigt ihn mit Altbundespräsident Horst Köhler und Gina Ama Blay, Botschafterin der Republik Ghana Foto: Ralf Lienert

    Der ehemalige Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (67) ist in München mit dem Eugen-Biser-Preis ausgezeichnet worden. Damit wurde sein politischer Einsatz für globale Gerechtigkeit gewürdigt. Müller, der seit zwei Jahren an der Spitze der UN-Organisation für industrielle Entwicklung steht, nutzte die Bühne und forderte mehr Gerechtigkeit: „Hunger ist Mord. Wir müssen mutiger auftreten und Verantwortung übernehmen.“

    Unter den Ehrengästen bei der Verleihung in München war Altbundespräsident Horst Köhler. Die beiden verbindet das Engagement für Afrika. Gina Ama Blay, Botschafterin der Republik Ghana, nannte Müller den „afrikanischen Minister“ und überreichte ihm ein Hemd aus ihrer Heimat. Müllers Einsatz für die Menschen in Afrika würdigte Laudator Theo Waigel.

    München Residenz - Eugen-Biser-Preis an Dr. Gerd Müller - ehemaliger Bundesminister - UNIDO-Generaldirektor - CSU - 67 -
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    Ehemaliger Bundesminister erhält den Eugen-Biser-Preis.

    Der frühere Bundesfinanzminister kennt Müller seit 1972 und sagte: „Er ist nie den Weg der Kameraderie und Günstlingswirtschaft gegangen.“ Müller habe als Entwicklungshilfeminister das Schicksal von benachteiligten Menschen gesehen und einen Marshall-Plan für Afrika ins Leben gerufen und die Mittel in seinem Ressort auf 12,5 Milliarden Euro verdoppelt: „Sein Credo ist eine Welt ohne Hunger schaffen.“ Zum Werk Müllers gehört auch das Lieferkettengesetz, das ab diesem Jahr große Unternehmen dazu verpflichtet, gegen Menschenrechtsverletzungen wie Kinder- oder Zwangsarbeit und Umweltverstöße ihrer Zulieferer vorzugehen.

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    Der Preisträger sagte, er nehme den Preis „in Dankbarkeit und Demut entgegen für Hunderttausende, die sich in Deutschland und in der Welt der Kultur des Helfens verschrieben haben“. Für ihn sind die Kirchen die größte Friedens- und Entwicklungsbewegung der Welt: „Wir als Christen haben den Auftrag, Verantwortung zu übernehmen für Mitmenschen, Umgebung und die Welt.“

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    Er wolle Licht zu den Benachteiligten dieser Welt bringen: „Aber es ist nicht genug, war dazu getan wird. Die Armen werden ärmer und mehr.“ Die Eugen-Biser-Stiftung vergibt den Preis in unregelmäßigem Abstand an Persönlichkeiten, die sich für christliche Werte und für den interchristlichen Dialog engagieren. Der katholische Religionsphilosoph Eugen Biser (1918-2014) unterstrich in seiner Theologie Werte wie Toleranz und Freiheit. Preisträger waren auch Bundestagspräsident Norbert Lammert sowie Franz Herzog von Bayern.

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