Von Dienstag auf Mittwoch wollten Telefonbetrüger in Kempten und Memmingen sowie in benachbarten Gemeinden zuschlagen. Bislang erstatteten 15 Betroffene Anzeige. Die Betrüger, die vermutlich von einem Callcenter aus agierten, handelten nach einer bekannten Masche: Sie gaben sich am Telefon als Kriminalbeamte aus und erklärten ihren potenziellen Opfern, dass sie eine Tätergruppe ermittelt hätten, die eine Liste mit den Wohnorten der Gesprächspartner als Tatorte bei sich geführt hätten. Nun sollten die Angerufenen preisgeben, ob sie Wertgegenstände in der Wohnung aufbewahren.
Senioren reagieren richtig
Alle bislang bekannten angerufenen Personen – hauptsächlich Senioren – reagierten laut Polizei richtig und fielen nicht auf die Betrüger herein. Bereits 197 solcher Anrufe wurden heuer allein im Oberallgäu und in Kempten bekannt. In keinem dieser Fälle gelang es den falschen Polizeibeamten, Beute zu machen.
359 solcher Anrufe im Oberallgäu
2019 registrierte die Polizei im Oberallgäu 359 solcher Anrufe. Dennoch sind die Betrüger immer wieder erfolgreich. Im gesamten Gebiet des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West, das neben dem bayerischen Allgäu die Landkreise Neu-Ulm und Günzburg umfasst, ergaunerten sie als falsche Polizeibeamte etwa 340.000 Euro. Die Polizei weist darauf hin, dass echte Beamte niemals unter der Telefonnummer 110 anrufen oder am Telefon nach Geld oder Wertgegenständen fragen. Heuer ergaunerten Trickbetrüger im Allgäu bereits über 250.000 Euro.