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Ferien im Allgäu: Wohin mit dem Hund?

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Ferien im Allgäu: Wohin mit dem Hund?

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    Bei Silke Bähring (rechts) und Lisa Schwenk vom Hundehotel Allgäu in Woringen (Unterallgäu) fühlen sich die Gasthunde wohl. Dort gibt es nicht nur eine Pension für die Vierbeiner, sondern auch eine Tagesstätte. Die Plätze für beide Angebote sind gefragt. Viele der Hunde haben sich die Besitzer während der Pandemie nach Hause geholt.
    Bei Silke Bähring (rechts) und Lisa Schwenk vom Hundehotel Allgäu in Woringen (Unterallgäu) fühlen sich die Gasthunde wohl. Dort gibt es nicht nur eine Pension für die Vierbeiner, sondern auch eine Tagesstätte. Die Plätze für beide Angebote sind gefragt. Viele der Hunde haben sich die Besitzer während der Pandemie nach Hause geholt. Foto: Matthias Becker

    „Mit den Anfragen, die wir ablehnen müssen, könnten wir zwei weitere Hotels füllen“, sagt Silke Bähring, Inhaberin des Hundehotels Allgäu im Unterallgäuer Woringen. Die Vierbeiner gehören ohnehin zu den beliebtesten Haustieren, während der Pandemie haben sich noch mehr Menschen einen Hund angeschafft. Und jetzt, wo die Sommerferien vor der Tür stehen, stellt sich für viele die Frage: Wohin mit meinem Tier?

    „Wir bekommen Anrufe aus der ganzen Region“, sagt Bähring. Die Reaktionen auf die Absagen seien ganz unterschiedlich, von Weinen und Schimpfen – man habe schließlich einen Urlaub gebucht – bis Verwirrung und Akzeptanz. Die Expertin rät, sich bei einer geplanten Reise so früh wie möglich um einen Platz zu kümmern. „Es gibt jetzt schon Leute, die fürs nächste Jahr anfragen“, sagt Bähring. Und nicht nur bei ihr steht das Telefon kaum noch still.

    Doppelt so viele Anfragen wie Plätze

    „Wir haben Anfragen für doppelt so viele Hunde, Katzen und Kleintiere, wie wir Plätze haben“, sagt Wolfgang Courage, Vorsitzender des Tierschutzvereins Memmingen, der das dortige Tierheim betreibt. „Bei den Pensionstieren sind wir bis Mitte September rappelvoll.“ Die betroffenen Halter, die nun nicht zum Zuge kommen, können höchstens gelegentlich nachfragen und hoffen, dass eventuell jemand abspringt. Als mögliche Erklärung für die starke Nachfrage nach kurzzeitigen Plätzen sieht Courage auch die Corona-Pandemie. Da hätten sich viele Leute Haustiere angeschafft – auch, weil wegfahren aufgrund der Lockdowns kaum möglich war. Einige hätten nach dem Wegfall der meisten Beschränkungen die Tiere nicht mehr haben wollen und teilweise auch wieder in Tierheimen abgegeben. Im Vergleich zu 2021 sei die Zahl aber heuer geringer gewesen, sagt Courage.

    Dass Tierheimbelegung und Corona durchaus zusammen hängen, bestätigt auch Christian Rittinger von der Einrichtung in Immenstadt. Der Tierpfleger berichtet von einer dreijährigen Hündin, die die Halter in der Pandemie angeschafft hatten – und mit der sie nicht klarkommen. Weil der Vierbeiner wenig Kontakt zu anderen Menschen hatte, bellt er diese nun meist an. Das führte zu mehreren Konflikten, auch mit den Vermietern.

    Zwar sei das Tierheim in Immenstadt nicht voll belegt, sagt Rittinger. Pensionshunde (Kostenpunkt: ab 17 Euro pro Tag) und auch Katzen nehme man aktuell dennoch nicht an, da die wenigen freien Plätze für Fundtiere freigehalten werden. „Wir mussten leider schon Leute abweisen.“ Wer jetzt noch einen Platz für die Ferien suche, sollte mit den Nachbarn reden, ob diese einspringen können.

    Hunde mit ins Hotel nehmen

    Die Vierbeiner vorübergehend abzugeben ist aber nicht die einzige Option. Immer beliebter wird es auch, die Hunde mit in den Urlaub zu nehmen. Wer im Internet sucht, findet zahlreiche Übernachtungsbetriebe im Allgäu, in denen Hunde gern gesehene Gäste sind – zum Beispiel das Gästehaus Bergesgrün in Oberstdorf. Dort wirbt Inhaberin Barbara Feneberg mit einem „5 Sterne-Service für 4 Pfoten“. Pro Nacht werden dafür 19 Euro zusätzlich berechnet. Für die Vierbeiner gibt es Hundebetten in der passenden Größe, im Garten steht außerdem eine Hundedusche bereit. Wer mit dem Vierbeiner wandern gehen möchte, kann faltbare Wassernäpfe oder einen Maulkorb für die Bergbahn ausleihen.

    „Am Anfang waren wir in der Region fast die einzigen, mittlerweile gibt es aber viele Häuser, in denen Hunde willkommen sind“, sagt Feneberg. Doch auch hier sollten die Urlauber mit dem Buchen nicht zu lange warten. Die Nachfrage ist groß. Das weiß auch Margret Hohberger, Vorsitzende des Vereins „Gastgeber mit Herz“, in dem sich zahlreiche Betreiber von Ferienwohnungen zusammengeschlossen haben. „Dort, wo Hunde erlaubt sind, sind die Kapazitäten bereits erschöpft.“

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