In dieser Freinacht hatten wohl einige Allgäuer den gleichen Gedanken. In mehreren Gemeinden fanden sich am Morgen des 1. Mai Holzskulpturen, die einen Penis darstellten. Derartige Figuren sind im Allgäu komischerweise nichts ganz Außergewöhnliches mehr und sorgten in den vergangenen Jahren wiederholt für Aufsehen.
Eine solche Häufung dürfte in der Region aber - zumindest bislang - einmalig sein. Schließlich möchte das Allgäu bundesweit weiterhin für seine Sehenswürdigkeiten wie das Schloss Neuschwanstein, die malerische Innenstadt von Memmingen oder den Schrecksee in den Alpen bekannt bleiben - und nicht für massive Phallusskulpturen.
Holzpenis auf Wanderschaft im Landkreis Lindau - auf der B12 zu sehen
Der mobilste Holzpenis im Allgäu findet sich im Westallgäu und pendelt bereits seit einigen Tagen zwischen dem West- und dem Oberallgäu. In der Freinacht versetzten ihn Unbekannte zunächst auf den Kreisverkehr an der B12 am Ortseingang von Hergensweiler, später in der Nacht durchquerte er das Tor zum Allgäu und wanderte er gar bis nach Lindau am Bodensee. Mehr dazu erfahren Sie in diesem Artikel.

Holzpenis in Wiggensbach - direkt vor dem Rathaus
Eine zweite Holzsäule mit markantem Aussehen stellten Unbekannte in Wiggensbach im Oberallgäu auf. Auch dort suchten sie sich einen markanten Platz: Direkt vor dem Rathaus thront die Skulptur auf der Wiese. Sogar zwei Holzkugeln im passenden Maßstab schnitzten die Erschaffer und legten sie der Figur zu Füßen. Wer für das neue Werk in der Allgäuer Gemeinde verantwortlich ist, ist wie in den anderen Fällen unbekannt.

Holzpenis im Maibaumständer in Kirchdorf
Einen dritten Holzpenis wiederum können Spaziergänger im benachbarten Oberschwaben bestaunen. In Kirchdorf an der Iller, nur etwa zehn Kilometer von Memmingen entfernt, ist dieser im Maibaumständer der Kolpingfamilie fest verankert.

Anders als in den anderen beiden Fällen lässt sich in Kirchdorf jedoch der Sinn der Freinacht-Aktion erahnen. Nachdem im benachbarten Ort Oberopfingen ein Maibaum im vergangenen Jahr abgebrochen ist, begrenzte die Gemeinde die Maximallänge der Bäume auf zwölf Meter. Mit dieser Entscheidung nicht einverstanden war die Kolpingsfamilie Kirchdorf, die den Maibaum traditionell aufgestellt hatte.
Schließlich wäre der „offizielle“ Maibaum der Gemeinde dann kleiner als so mancher Liebesbeweis im Privatgarten. Also entschied die Kolpingsfamilie, in diesem Jahr keinen Baum zu stellen, so steht es auf einem laminierten Zettel am Maibaumständer.

Nun haben es Unbekannte ausgenutzt, dass der Maibaumständer am 1. Mai frei bleiben sollte und haben dort über Nacht einen weiteren Holzpenis positioniert. Dass sie dies aus Protest gegen die Entscheidung der Gemeinde getan haben, geht es Plakaten hervor, die an einer Holzbank gleich nebenan prangern.

Der bekannteste Holzpenis des Allgäus stand auf dem Grünten
Die wohl bekannteste hölzerne Phallusskulptur bleibt aber der Holzpenis auf dem Grünten - richtigerweise müsste man auch in diesem Fall vom Plural, der laut Duden übrigens sowohl Penisse als auch Penes sein kann, sprechen. Denn nachdem die erste Skulptur zerstört und umgeworfen wurde, stellten Unbekannte später einen zweiten Holzpenis auf - ehe auch dieser abgesägt wurde.

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