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Füssen, Kaufbeuren, Lindau: Angriffe, Gewalt gegen Polizei und Rettungsdienst

So viele Fälle gab es 2023 schon

Gewalt gegen Retter im Allgäu - schon wieder Angriffe auf Polizei und Rettungspersonal

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    Auch im Allgäu und in der gesamten Region gibt es immer wieder Angriffe auf die Polizei, Rettungsdienste, Feuerwehren oder sogar Klinikpersonal. Seit vergangenem Wochenende kamen zwei neue Vorfälle dazu.
    Auch im Allgäu und in der gesamten Region gibt es immer wieder Angriffe auf die Polizei, Rettungsdienste, Feuerwehren oder sogar Klinikpersonal. Seit vergangenem Wochenende kamen zwei neue Vorfälle dazu. Foto: Alexander Kaya (Symbolbild)

    Der erste Fall ereignete sich am späten Samstagabend (2.12.2023) im Ostallgäu. Wie die Polizei mitteilt, nahmen Beamte am Bahnhof Füssen einen Mann in Gewahrsam. Aufgrund einer psychischen Ausnahmesituation sollte er in eine Fachklinik gebracht werden. Bereits auf der Fahrt soll der 40-Jährige die eingesetzten Polizisten beleidigt haben. An der Klinik in Kaufbeuren angekommen, versuchte er zu flüchten und schlug im weiteren Verlauf einem Beamten unvermittelt mit der Faust ins Gesicht, heißt es in der Polizeimitteilung.

    Beim Versuch der Helfer, die Situation zu beruhigen, "schlug und spuckte" der Mann um sich und trat nach den Polizisten und nach einer Pflegerin, die er am Bein traf. Der Beamte erlitt durch den Faustschlag eine leichte Verletzung, war aber weiter dienstfähig. Der Angreifer erhält eine Strafanzeige unter anderem wegen tätlichen Angriffs und Widerstands.

    Lindau: Rettungsdienst muss sich wegen Angreifers zurückziehen

    Der zweite tätliche Angriff passierte am späten Montagabend während eines Rettungsdiensteinsatzes in Lindau am Bodensee. Die Retter wollten eine Retnerin wegen ihres Gesundheitszustandes in ein Krankenhaus bringen. Damit war der Sohn der Frau aber nicht einverstanden.

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    Er wurde laut Mitteilung so aggressiv, dass sich der Rettungsdienst zurückzog und auf Unterstützung der herbeigerufenen Polizei wartete. Die eingetroffenen Beamten versuchte der alkoholisierte Mann am Betreten der Wohnung zu hindern, indem er sie an der Eingangstür wegstieß. Ein Polizist konnte laut Mitteilung einem Faustschlag ausweichen. Letztlich überwältigte die Streife den Mann und nahm ihn in Polizeigewahrsam, bis der Rettungsdienst die Mutter medizinisch versorgt und in eine Klinik transportiert hatte.

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    Gegen den Sohn leitete die Polizei ein Ermittlungsverfahren wegen tätlichen Angriffs auf das Rettungsdienstpersonal und die Beamten ein.

    So viele Fälle von tätlichen Angriffen gab es 2023 gegen Retter in der Region

    Insgesamt verzeichnet das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West im Jahr 2023 bisher etwa zwei Dutzend Fälle tätlicher Angriffe auf teils ehrenamtlich arbeitende Einsatzkräfte von Rettungsdienst und Feuerwehr. Rund 40 Einsatzkräfte wurden laut Mitteilung dadurch geschädigt, zwei Drittel davon sind Angehörige der Rettungsdienste.

    Überwiegend mussten sich die Einsatzkräfte körperlichen Übergriffen in Form von Körperverletzungsdelikten und tätlichen Angriffen erwehren, sie sahen sich aber auch Bedrohungen und Beleidigungen ausgesetzt.

    "Diese Angriffe stellen nicht nur eine ernsthafte Behinderung der Arbeit dar und gefährden das Leben und die Sicherheit der Einsatzkräfte, sondern beeinträchtigen auch die schnelle Reaktion auf Notfälle", heißt es abschließend.

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