So sieht die neue Kehrmaschine aus, die noch umgerüstet werden muss, in Füssen aber bald ohne Fahrer unterwegs sein könnte.
Bild: Hochschule Kempten
So sieht die neue Kehrmaschine aus, die noch umgerüstet werden muss, in Füssen aber bald ohne Fahrer unterwegs sein könnte.
Bild: Hochschule Kempten
Wie kann eine Straßenkehrmaschine künftig ohne menschliche Steuerung für Sauberkeit sorgen? Daran forschen Studierende der Hochschule Kempten schon seit längerem in einem Projekt zum autonomen Fahren. Jetzt beteiligt sich auch die Stadt Füssen an der technischen Weiterentwicklung der Erfindung.
Im kommenden Sommer soll eine Straßenkehrmaschine der Firma Aebi Schmidt dem Füssener Bauhof zur Verfügung stehen. Dabei handelt es sich um einen bundesweit einzigartigen Prototypen, der derzeit in Kempten umgerüstet wird. Laut Bürgermeister Maximilian Eichstetter wird dafür dann eigens eine definierte Teststrecke im Füssener Gewerbegebiet eingerichtet. Dort soll das autonome Fahren erprobt werden. Außerdem soll die Stadt theoretische Daten zur Wirtschaftlichkeit der Erfindung liefern. Und auch Bürger sollen den Studenten helfen, indem sie mittels einer Umfrage ihre Erwartungen an die Straßenreinigung der Zukunft skizzieren.
Wie die selbst fahrende Kehrmaschine eingesetzt werden könnte, davon hat Professor Stefan-Alexander Schneider von der Hochschule Kempten ziemlich konkrete Vorstellungen. Dem Professor für Fahrerassistenzsysteme schwebt ein Pilotprojekt vor: Er möchte, dass im Allgäu künftig Fahrzeuge ohne Fahrer Menschen transportieren und Straßen reinigen. Seit 2014 gibt es dafür den Master-Studiengang Fahrerassistenzsysteme in Kempten – einzigartig in Deutschland, wenn nicht weltweit, sagt Schneider. Jede Menge Know-how also. An dem jetzigen Projekt beteiligt sich neben der Stadt Füssen auch die Stadt Kempten. Ziel ist letztlich eine Straßenzulassung für eine autonom fahrende Kehrmaschine zu erhalten. Konkret bedeutet das die Entwicklung eines Systems, das eigenständiges Fahren in allen Verkehrssituationen erlaubt und für das sich der Bauhofmitarbeiter nicht mehr in der Maschine befinden muss.
Die Studenten wollen auch Kundenanforderungen, Marktpotenzial sowie die technische Realisierbarkeit in ihre Untersuchungen mit einfließen lassen. Bauen können sie dabei auf die Unterstützung des Füssener Bürgermeisters Eichstetter, der als Absolvent der FH Kempten ein Faible für das Thema mitbringt. „Dass ich heute ein Projekt mit meinen damaligen Professoren begleiten kann, freut mich besonders.“
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