Erena Gaugenrieder aus Hafenegg (Hopferau) feiert ihren 80. Geburtstag.
Bild: Norbert Plattner
Erena Gaugenrieder aus Hafenegg (Hopferau) feiert ihren 80. Geburtstag.
Bild: Norbert Plattner
Erna Gaugenrieder feiert an diesem Mittwoch ihren 80. Geburtstag. Besucht man die Seniorin aus dem Hopferauer Weiler Hafenegg, muss man in ein ruhigeres Zimmer gehen: Sie hat gerade Besuch von ihren Urenkeln und deren Mutter. Insgesamt ist es eine große Familie, die heuer neben dem 80. Geburtstag zu einem besonderen Fest gratulieren will.
Geboren wurde sie als Erna Felder am 29. März 1943 auf dem Hof gegenüber, den ihr zweiter Bruder geerbt habe. Dort ist sie mit drei Brüdern aufgewachsen, von denen der älteste leider recht früh verstarb. Gaugenrieder ging in Hopferau in die Volksschule und anschließend auf die landwirtschaftliche Berufsschule, bevor sie als Schneiderin in einem Füssener Unternehmen arbeitete. Lange währte dieses Arbeitsverhältnis allerdings nicht, denn da gab es auch noch die Kaserne samt dem näher gelegenen Schießstand auf dem Weg nach Füssen – sowie den Wehrpflichtigen Adolf Gaugenrieder. Der kam aus Landsberg, hatte vor seiner Dienstzeit in der Landwirtschaft gearbeitet und war für Fahrzeuge jeder Art zu begeistern, weswegen er die Führerscheine für alle Klassen machte und ansonsten ein Händchen für die Bienenzucht hatte, berichtet Gaugenrieder. Man traf sich des Öfteren, dann kam der Entschluss zu heiraten: Sie war 20 Jahre alt und er 25, die Ehe schloss man in Maria Hilf.
Sie bekamen ein Sohn und eine Tochter. Sie bauten ihr eigenes Heim auf, sie gab ihre Arbeit auf und war nur noch im eigenen Haus beschäftigt: Während ihr Mann als Lkw-Fahrer und dann als Kranführer in einem Füssener Betrieb arbeitete, sorgte sie sich um die beiden Kinder und um die Feriengäste, die sie bald beherbergten. Sie blieb insofern sehr „bodenständig“, denn zum einen habe sie nie einen Führerschein gemacht, wie sie schmunzelnd mitteilt, und zum anderen die Reiselust ihres Mannes nicht geteilt. Der war einige Male bei seiner Schwester in Sydney (Australien) und seinem Bruder im Mato Grosso (Brasilien) zu Gast. Wenn er mit den Gästen auf Bergtouren in den Allgäuer Bergen unterwegs war, hatte sie daheim und in den Gästezimmern genug zu tun – man war ein eingespieltes Team. Dass sie bisweilen doch einmal eine Auszeit außerhalb Hafeneggs genoss, hängt damit zusammen, dass sie Mitglied im Frauenbund ist – an die Tagesausflüge erinnert sie sich noch gerne. Das Familienleben nahm im November 2021 jäh sein Ende, als ihr Mann nach kurzer Krankheit verstarb – in diesem Jahr hätten beide ihre Diamantene Hochzeit begehen können. „Es hat nicht sollen sein“, stellt sie ruhig fest, fügt aber hinzu: „Jetzt wird mit der Familie gefeiert.“ Und die ist groß: Neben ihren Kindern samt Partnern werden sechs Enkel, deren Ehegatten und -gattinnen sowie zwölf Urenkel gratulieren.
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