Der Frauenbund Seeg hat 420 Herzkissen für Frauen mit Brustkrebs genäht. Mit dabei waren unter anderem (vorne von links) Rosemarie Paulsteiner, Gerlinde Miller, Anja und Leni Boos, Danila Goldfuß, (hinten von links) Marlene Steinacher, Brigitte Heim, Marlies Stocker-Böck, Annemarie Schnitzler, Bärbel Huber und Theresa Boos.
Bild: Martina Gast
Der Frauenbund Seeg hat 420 Herzkissen für Frauen mit Brustkrebs genäht. Mit dabei waren unter anderem (vorne von links) Rosemarie Paulsteiner, Gerlinde Miller, Anja und Leni Boos, Danila Goldfuß, (hinten von links) Marlene Steinacher, Brigitte Heim, Marlies Stocker-Böck, Annemarie Schnitzler, Bärbel Huber und Theresa Boos.
Bild: Martina Gast
Jedes Jahr erkranken rund 69.000 Frauen an Brustkrebs - allein in Deutschland. Vielen steht nach der erschütternden Diagnose eine Operation bevor. Patientinnen haben während der Behandlung häufig Druck- beziehungsweise Wundschmerzen in den Achselhöhlen. Ein herzförmiges Kissen bedeutet für Betroffene eine schmerzlindernde Begleitung durch die oft langwierige Therapie, denn die weich gefüllten Kissen mit den „langen Ohren“ tragen dazu bei, betroffene Körperregionen nach einem chirurgischen Eingriff zu schützen und Spannungen zu lindern.
Das spezielle, ergonomische Schnittmuster gibt es unter anderem beim Landesverband vom Katholischen Frauenbund Bayern, der seit 2018 aktiv bei der Aktion „Herzkissen“ – von Frauen für Frauen, dabei ist. Auch die Frauen des Seeger Frauenbundes haben sich erstmals dazu entschlossen, betroffene Frauen durch ehrenamtliche Handarbeit zu unterstützen. Nach einer Zeitungsannonce hatten sich über 30 Frauen aus verschiedenen Ortschaften an zwei Nachmittagen im Seeger Pfarrheim versammelt.
An verschiedenen Stationen wurde fleißig gebügelt, genäht und befüllt - und erzählt. Sieglinde Scheitle aus Eisenberg war im „Bügelteam“ dabei und findet die gemeinsame Aktion „einfach super“. Einige unterstützten die Sache auch in Heimarbeit oder durch Geldspenden. Durch eine großzügige Spende der Raiffeisenbank südliches Ostallgäu konnten im Vorfeld neue Stoffe und Füllmaterialien besorgt werden.
Über 420 Herzkissen wurden dank der tollen Zusammenarbeit gemeinsam genäht, um erkrankten Frauen im übertragenen Sinne ein herzliches Stück Hoffnung, Trost und vor allem Mut zu schenken. Oft liegt das handgemachte, herzliche Geschenk, schon bereit, wenn die Patientinnen nach der OP zum ersten Mal die Augen öffnen, erzählen Betroffene, denn unter den emsigen Seeger Unterstützerinnen, waren auch Frauen, die bereits selbst ein Herzkissen nach ihrer Erkrankung geschenkt bekommen haben – und von der physischen und psychischen Wohltat profitierten.
In einem Brief bedankte sich eine Frau beim Seeger Frauenbund für das Engagement: “Ich war zehn Jahre lang Besitzerin eines solchen Kissens, das mir durch meine Chemo, Bestrahlung und Reha Zeit deutliche Hilfe geleistet hat. Danke an die damalige unbekannte Näherin – und an euch“.
In Kürze werden die herzlichen Geschenke an das Interdisziplinäre Brustzentrum am Klinikum Kempten übergeben. Annemarie Schnitzler (Vorsitzende des Seeger Frauenbundes) hatte im Vorfeld Kontakt aufgenommen und vor Ort Gespräche geführt. Dabei stellte sie fest, dass die Stoffherzen nicht nur bei Brustkrebspatientinnen für Freude sorgen, sondern mittlerweile auch auf der Station der Pallativmedizin als wohltuende Seelentröster eingesetzt werden.
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