Uner anderem wurde das neue Wechselladerfahrzeug mit den Abrollbehältern während der Versammlung der Freiwilligen Feuerwehr Füssen gesegnet.
Bild: Benedikt Siegert
Uner anderem wurde das neue Wechselladerfahrzeug mit den Abrollbehältern während der Versammlung der Freiwilligen Feuerwehr Füssen gesegnet.
Bild: Benedikt Siegert
„So eine Art Floriansfeier, a bisserl verspätet wie alles“ – dazu hat Gerhard Ruf als Vereinsvorsitzender der Freiwilligen Feuerwehr Füssen die Teilnehmer der Dienstversammlung begrüßt. Denn vorneweg gab es einen Gottesdienst – üblicherweise findet er Anfang Mai beim Floriansfest statt, das corona-bedingt aber abgeblasen worden war. Aus gutem Grund waren der katholische Stadtpfarrer Frank Deuring und sein evangelischer Amtsbruder Peter Neubert nun bei der Feuerwehr erschienen: Denn sie segneten das neue Wechselladerfahrzeug samt Abrollbehältern, ein Rettungsboot und den Anbau der Fahrzeughalle.
Musikalisch umrahmt von einer Abordnung der Harmoniemusik fand das Treffen im Anbau statt, der wegen des Wechselladerfahrtzeugs erforderlich geworden war. „Wenn du ins Feuer gehst, wirst du nicht brennen, und die Flamme wird dich nicht versengen“, hatte Pfarrer Neubert beim Propheten Jesaja nachgeschlagen. Die Feuerwehrleute von heute, die selbstlos anderen Menschen helfen, seien im Auftrag Gottes unterwegs. Anschließend segnete Pfarrer Deuring die Neuanschaffungen mit Weihwasser.
Vor wenigen Wochen wurde der Wechsellader an die Feuerwehr Füssen ausgeliefert, seither werden die Aktiven daran ausgebildet, sagte Kommandant Thomas Roth auf Nachfrage. Das neue Fahrzeug kann mit unterschiedlichen Containern bestückt werden und dient als Ersatz für einen 31 Jahre alten Rüstwagen.
Einer dieser sogenannten Abrollbehälter wird für Einsätze bei Verkehrsunfällen ausgestattet. Der zweite Container transportiert Wasser und Schaum bei Fahrzeugbränden auf der A7 sowie bei Wald- und Wiesenbränden, die in Zeiten des Klimawandels zunehmen könnten. Der dritte Behälter dient als Materialtransport. Weit über 750 000 Euro wurden dafür investiert, abzüglich der Zuschüsse musste die Stadt einen Betrag von 482 000 Euro selbst aufbringen. Keine kleine Summe, doch auf Dauer fahre man mit dem Wechsellader günstiger, betonte Roth im Gespräch.
Denn künftig reiche es, neue Abrollbehälter anzuschaffen statt gleich ein komplettes Fahrzeug. Die Stadt habe für den Wechsellader viel Geld aufbringen müssen, sagte Bürgermeister Maximilian Eichstetter in seiner Rede: „Ich glaube aber, dass er jeden Cent wert ist.“ Der Rathaus-Chef, der vor gut 20 Jahren der Weißenseer Feuerwehr beigetreten ist, war von der Neuanschaffung jedenfalls begeistert: „Es ist ein Traum von einem Fahrzeug, was wir da draußen stehen haben.“ Auch in finanziell schwierigen Zeiten dürfe die Kommune „bei der Sicherheit nicht sparen“.
Daher begrüßte es Eichstetter, dass die drei Feuerwehren Füssen, Hopfen am See und Weißensee das Konzept eines Zehnjahresplans weiterführen werden, in dem klar geregelt ist, wann welche Wehr was für ein Ersatzfahrzeug benötigt.