Zahlreiche interessierte Eltern kamen zum Tag der offenen Tür in die Füssener Montessori-Schule und stellten der Schulleiterin und dem pädagogischen Personal viele Fragen.
Bild: Sabrina Kreisle
Zahlreiche interessierte Eltern kamen zum Tag der offenen Tür in die Füssener Montessori-Schule und stellten der Schulleiterin und dem pädagogischen Personal viele Fragen.
Bild: Sabrina Kreisle
„Lassen wir das Kind die Welt entdecken, statt ihm eine Welt zu geben, die schon fertig ist.“ Das Zitat stammt von der 1870 in Italien geborenen Kinderärztin Maria Montessori, deren Forschungen in der Kinderheilkunde zur Entwicklung ihres pädagogischen Konzepts führten, das heute Grundstein der Montessori-Schulen ist. Viele Eltern informierten sich darüber am Tag der offenen Tür der Montessori-Grundschule in Füssen. Einige hatten auch ihre Kinder mitgebracht, von denen sich viele gleich mit den unterschiedlichen Arbeitsmaterialien in den Gruppenräumen befassten.
Mit Schulleiterin Nicole Hecht, ihrem pädagogischen Team und vielen Eltern, deren Kinder schon die Einrichtung besuchen, kamen die Besucher ins Gespräch und erfuhren dabei vieles. Bei einigen Eltern taten sich Fragen auf, die neben Hecht auch August Braun, Trägervertreter der Augsburger Gesellschaft für Lehmbau, Bildung und Arbeit gGmbH beantwortete. Er sagte, dass „es nicht die eine Schule gibt, sondern viele unterschiedliche Bildungsangebote“. Montessori-Schulen hätten sich im Lauf der Zeit etabliert und man arbeite mit Regelschulen im Austausch und partnerschaftlich zusammen.
Füssenerin Steffi hat ihre Tochter schon für nächstes Schuljahr angemeldet. Sie bekomme in ihrem beruflichen Umfeld oftmals zu sehen, was Druck und Stress auslösen, betonte sie, deshalb sage ihr das Montessori-Konzept, „jedes Kind so anzunehmen wie es ist“ und ihm das eigene Lerntempo zu lassen, besonders zu.
Eine andere Mutter fragte, wie denn Montessori-Kinder auf weiterführenden Schulen angenommen würden, früher seien sie oft belächelt worden. Das habe sich gewandelt, antwortete Braun, ja teilweise würden sogar Montessori-Materialien in manchen Regelschulen angewendet und es gebe dort auch mehr Freiarbeit. Auch wollten Eltern wissen, wie es denn nach der Grundschule weitergehe. Derzeit gebe es in Füssen nach der vierten Klasse leider keine weiterführende Montessori-Einrichtung, bedauerte Braun, diese sei für die nahe Zukunft aber geplant, wenn passende Räumlichkeiten gefunden würden. Pädagogische Mitarbeiter seien bereits angefragt worden, und auch die Genehmigungen könnte man zügig einholen.
Durch die Grundschulräumlichkeiten führte an dem Abend auch Helga, deren Tochter hier zur Schule geht. Sie zeigte die verschiedenen Materialien aus ganz unterschiedlichen Fachbereichen. Die größeren Kinder helfen im Unterricht dabei oft den Kleinen. Das gehöre auch zum Bildungsziel der Montessori-Schulen, soziale Kompetenz zu erlernen.
Obwohl Maria Montessori 1952 gestorben ist, beeinflusse ihre Forschung die Pädagogik bis heute, hieß es an dem Abend. „Nicht das Kind sollte sich der Umgebung anpassen, sondern wir sollten die Umgebung dem Kind anpassen.“ Auch dieses Montessori-Zitat fiel.