Das Hohe Schloss prägt das Bild der Stadt Füssen im Ostallgäu (im Bild unten links). Daneben bietet die mittelalterlliche Stadt zahlreiche andere Sehenswürdigkeiten und Plätze, die einen Besuch wert sind.
Bild: Benedikt Siegert (Archivbild)
Das Hohe Schloss prägt das Bild der Stadt Füssen im Ostallgäu (im Bild unten links). Daneben bietet die mittelalterlliche Stadt zahlreiche andere Sehenswürdigkeiten und Plätze, die einen Besuch wert sind.
Bild: Benedikt Siegert (Archivbild)
Wer im Allgäu etwas abseits der Berge unternehmen möchte, kann bekannte Städte wie Kempten, Kaufbeuren oder Memmingen besichtigen. Doch daneben bietet die Region noch viele andere schöne Flecken, die einen Besuch wert sind.
Wer läuft nicht oft durch die eigene Stadt und kennt die wahre Geschichte nicht? Als Touristin oder Tourist zuhause oder in der Region unterwegs zu sein, ermöglicht neue Perspektiven. Nehmen Sie sich doch eine paar Stunden Zeit, um Ihre Stadt kennenzulernen. In unserer Serie wollen wir Ihnen schöne, weniger bekannte Städte aus der Region und ihre Sehenswürdigkeiten vorstellen.
Eine dieser Perlen liegt im Ostallgäu und grenzt an Österreich. Zwischen Alpengipfeln und inmitten eines Seeparadieses befindet sich der Kurort. Das ganze Jahr über zieht es auch die Besucherinnen und Besucher der benachbarten Königsschlösser dorthin. Gemeint ist Füssen. Was sie dort an einem Tag unternehmen können.
Füssen kann auf eine 700-jährige Stadtgeschichte zurückblicken. Laut der Stadt Füssen reichen die Ursprünge sogar bis in die Römerzeit zurück. Eine Möglichkeit, Füssen kennenzulernen, ist die kostenlose App Lauschtour. Der Audioguide soll zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten führen, Besucherinnen und Besucher können an insgesamt 14 Stationen Infos hören.
Die einstige Handelsstraße Füssens, die Reichenstraße, ist noch heute das Zentrum der Stadt. Wer in Richtung des Stadtbrunnens läuft, übersieht die Krippkirche St. Nikolaus auf der linken Seite leicht. Der Hochaltar ist eine Besonderheit, ebenso wie die Abbildungen unter der Decke der ehemaligen Kapelle.
Ein Stückchen weiter zieht der Stadtbrunnen mit dem Stadtpatron, dem Hl. Magnus, Besucherinnen und Besucher an. Hier ist ein Stück Metall ins Pflaster eingelassen, das an die Via Claudia Augusta erinnert. Abseits der Reichenstraße lässt es sich durch viele kleine mittelalterliche Gassen bummeln.
Der Torbogen am Seilerturm ist ein Teil der Stadtmauer und stellt einen der Zugänge zur Stadt dar. Hier trockneten die Seiler einst ihre Leinen, Stricke und Seile. Daraus wurden Halfter für Pferde oder die Leinen fanden Verwendung in der Flößerei. Heute können Gäste in der Sebastianstraße 2 übernachten.
Laut der Allgäu GmbH ist der Seilerturm als einer von ursprünglich 14 Türmen heute der einzige bewohnbare Turm der Stadtmauer. Neben einem Wohnraum, zwei Schlafzimmern, Bad und Küche, gibt es eine Dach-Terrasse, ein Verlies und einen Parkplatz direkt an der Stadtmauer.
Zur Schranne, wie der Schrannenplatz auch genannt wird, kommt man über die kleine Passage am Seilerturm. Früher fand hier der Kornmarkt statt. In den Auslagen der heutigen Markthalle gibt es Spezialitäten aus der Region und aller Welt. Hier steht außerdem der Brotbrunnen
Zum Brotmarkt geht es um die Ecke: Die Brunnengasse in Richtung Süden führt auf die Straße Brotmarkt. In der historischen Innenstadt gehört diese Gasse zum ältesten Siedlungskern Füssens. Als Füssen vor über 700 Jahren gegründet wurde, verkauften die Bäcker auf dem Brotmarkt gemeinsam ihre Waren. Nicht jeder hatte einen eigenen Laden.
Die frühere Klosterkirche St. Mang ist heute die Stadtpfarrkirche Füssens. Die Krypta gilt als ältestes Bauwerk der Stadt, wo der Stadtpatron bestattet worden sein soll. Wer die Kirche besichtigt, kann auch Reliquien des Hl. Magnus anschauen.
Der Hl. Magnus kam als Missionar an den Lech, er gründete das ehemalige Benediktinerkloster St. Mang. Heute befinden sich hier das Rathaus, das Stadtmuseum und die Stadtbibliothek. Sehr beeindruckend sind die prachtvollen Barocksäle mit ihrem üppigen Dekor.
Eine lange Tradition in Füssen hat der Lauten- und Geigenbau. Im Museum der Stadt Füssen gibt es eine Ausstellung mit den Instrumenten und eine vollständig eingerichtete Werkstatt wartet darauf, besichtigt zu werden. Über 1000 Jahre alt ist die Geschichte der Abtei alt. Im Stadtmuseum erzählen viele Ausstellungsstücke davon.
Im Ostflügel des ehemaligen Benediktinerklosters befindet sich heute die Stadtbibliothek. Ein Lesecafé ist in der früheren Orangerie.
Laut der Stadt Füssen eines der Highlights: das Hohe Schloss in Füssen mit den Galerien. Wo früher die Fürstbischöfe von Augsburg die Sommer verbrachten, hängen heute Werke der Bayerischen Staatsgemäldegalerie an den Wänden. Kunst aus dem 15. und 16. Jahrhundert ist hier ausgestellt, darunter Skulpturen und Glasgemälde.
Die städtische Gemäldegalerie zeigt Exponate aus dem 19. Jahrhundert. Außerdem sehenswert ist der Innenhof der Schlossanlage.
Über das Hohe Schloss erfahren die Gäste natürlich auch eine Menge, zum Beispiel, dass der bayerische Herzog Ludwig der Strenge den Bau des Schlosses im Jahr 1291 ohne Erlaubnis anordnete. Wer sich stärken möchte, wird vielleicht im gleichnamigen Eiscafé "Hohes Schloss" in der Reichenstraße fündig.
Der Weitwanderweg Lechweg führt auch durch Füssen. Der Lech entspringt in Vorarlberg und fließt über den Lechfall in Füssen nach Augsburg bis er bei Rain in die Donau mündet. Beim Stadtrundgang gerät einer der letzten Wildflüsse Europas immer wieder ins Blickfeld. Seinen charakteristischen türkisfarbenen Ton erhält er übrigens durch den hohen Mineralgehalt des kalten Wassers.
Wir möchten Ihnen regelmäßig eine Stadt im Allgäu mit ihrer Geschichte und ihren Sehenswürdigkeiten vorstellen. Füssen ist der vierte Teil unserer Serie.
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