Pfronten

Große Erwartungen und viele Sympathien zum Start

Auferstehungskirche Pfarrer Andreas Liedtke ins Amt eingeführt. Nach Pfronten kommt er mit Frau und Katze
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Von eka
02.12.2019 | Stand: 16:55 Uhr

„Er predigt gut, besitzt Humor und kann mit Menschen umgehen.“ So war der erste Eindruck vieler von Pfarrer Andreas Liedtke, der in der Pfrontener Auferstehungskirche bei seiner Amtseinführung und einem Empfang herzliche Aufnahme erfuhr. Die Sympathie der Menschen im voll besetzten Gotteshaus galt auch seiner Frau Martina Kneisel, die aus Thüringen stammt, dem Land Luthers. Mit einziehen ins neue Zuhause der beiden wird Kater „Peterle“.

Der Kemptener Dekan Jörg Dittmar, Pfarrer Jörn Foth und die Vertrauensfrau des Kirchenvorstands, Julia Fricke, geleiteten zwei Stunden lang durch den Gottesdienst mit Amtseinführung und Empfang mit Grußworten in der Kirche. Der Kirchen- und der Posaunenchor der Auferstehungskirche umrahmten die Feier. Die Kinder zündeten die erste Adventskerze an und gingen dann Lebkuchenhäuschen basteln. Pfarrer Foth nannte die erste Adventskerze das Licht der Hoffnung. Hoffnung heiße, „egal, was passiert, es macht Sinn“. Gott möge gerade jetzt im Advent die „Tore unseres Denkens weit öffnen“. Schließlich bekannte Foth: „Ich bin froh, dass Pfarrer Liedtke jetzt da ist.“ Dekan Dittmar scherzte: „Da mache ich heute das erste Adventstürchen auf und ihr habt einen neuen Pfarrer.“ Die Gläubigen hätten große Erwartungen an einen neuen Pfarrer. Die Wünsche gingen nicht immer in Erfüllung, das war schon bei Jesus so. Es gelte, eine gute Balance zu finden zwischen Erwartungen und dem, was ist. Dem neuen Pfarrer wünschte der Dekan, dass er viele Erwartungen erfüllen könne. Mit Verlesen der Ernennungsurkunde, Bibeltext, Einführungsfragen, Gebet, Handauflegung und Segnung des Ehepaares Liedtke/Kneisel erfolgte die Amtseinführung.

Der aus Leipzig stammende Pfarrer stellte als erstes fest, es gelte, sich kennenzulernen. Dann war ihm besonders wichtig: „Wie schön, wenn wir als ökumenische Gemeinschaft einander erleben lassen, dass wir uns gegenseitig anstiften, ermutigen und dann hoffentlich etwas erlöster aussehen.“ Er sei guten Mutes, dass das Miteinander hier gelinge und er liebe diese Gegend. Wenn seine Frau und er bislang umgezogen seien, geschah dies immer mit dem Lied der Vorwendezeit auf den Lippen „Vertraut den neuen Wegen.“

In den Fürbitten wurde auch aller gedacht, die auf der Flucht sind. Auch Jesus und seine Familie waren bereits kurz nach der Geburt Flüchtlinge. Vertrauensfrau Fricke zitierte den Pfarrer und späteren Bundespräsident Joachim Gauck: „Wie wäre es um die Kirche bestellt, wenn sie nur durch das geistliche Amt repräsentiert wäre.“ Es gelte, die christlichen Werte in die Gesellschaft zu tragen und im Umgang miteinander umzusetzen. Fricke dankte wie alle Vorredner Pfarrer Foth für seine Arbeit in der langen Vakanz seit dem Weggang von Andreas Waßmer und schloss: „Dank auch an seine Ehefrau Karin, die ihn immer wieder aufbaute.“

Unter den Gästen befanden sich auch Angehörige Liedtkes und seiner Frau sowie Wegbegleiter aus seiner bisherigen Kirchengemeinde in Neu-Ulm. Bürgermeisterin Michaela Waldmann verriet, dass der neue Pfarrer Gleitschirmflieger sei, und rechnete ihm hoch an, dass er bereits an der Bürgerversammlung teilnahm. Der katholische Pfarrer Werner Haas, begleitet von Pfarrgemeinderatsvorsitzender Sabine Heer, sagte: „Ich wünsche ihnen eine Gemeinde, die sie so akzeptiert, wie sie sind. Da spreche ich aus eigener Erfahrung.“ Er wünsche ihm außerdem, dass sich Menschen in seiner Nähe wohlfühlen und freue sich auf die Zusammenarbeit.