Wie kann das bayerische Bildungssystem besser funktionieren? Darüber diskutierten in Füssen zwei Landtagsabgeordnete der Grünen mit Lehrkräften, Eltern sowie Schülerinnen und Schülern.
Bild: Alexander Kaya (Symbolbild)
Wie kann das bayerische Bildungssystem besser funktionieren? Darüber diskutierten in Füssen zwei Landtagsabgeordnete der Grünen mit Lehrkräften, Eltern sowie Schülerinnen und Schülern.
Bild: Alexander Kaya (Symbolbild)
In Füssen haben die Landtagsabgeordneten Christina Haubrich und Thomas Gehring (beide Grüne) mit Lehrerkräften, Eltern sowie Schülerinnen und Schülern diskutiert, wie ein gerechtes und besseres Bildungssystem in Bayern funktionieren könne. „Wie können wir jedem Kind gerecht werden? Wie sieht die Schule der Zukunft aus? Wie gestalten wir Lernen individuell und zeitgemäß?“ – dies waren laut Pressemitteilung die zentralen Fragen der Runde.
„Das Risiko von Kindern und Jugendlichen für psychische Gesundheitsprobleme in ganz Bayern wächst. Auch im schulischen Alltag zeigt sich dadurch ein verstärkter Beratungs- und Handlungsbedarf“, erklärte Christina Haubrich, die gesundheitspolitische Sprecherin der Landtagsgrünen und Betreuungsabgeordnete für das Ostallgäu. „Unsere Kinder und Jugendlichen haben mit zahlreichen Herausforderungen zu kämpfen: Ein Krieg in Europa, die Folgen von Lockdown und Schulschließungen“, führte sie aus. Nicht erst seit der Corona-Pandemie hätten psychische Belastungen bei Schülerinnen und Schülern zugenommen. „Dazu kommen Fragen zur eigenen Identität, Probleme in der Familie, Leistungsdruck in der Schule, Social Media Konsum oder Mobbing. Depressionen, soziale Ängste oder Essstörungen zeigen sich bereits verstärkt im Schulalter“, so Haubrich.
Wie aus einer Anfrage der Landtags-Grünen hervorgehe, seien die Zahlen alarmierend. In stationären Therapieeinrichtungen für Kinder und Jugendliche ist die Auslastung in ganz Schwaben über 100 Prozent, Tendenz steigend. Nirgendwo in Bayern wäre die Auslastung oder Überlastung so hoch wie in Schwaben. Es fehle an Behandlungskapazitäten und Fachkräften. Bereits vor der Pandemie gab es dieses Versorgungsproblem. Die Corona-Krise habe bestehende Probleme lediglich verstärkt. „Wir Grüne setzen uns dafür ein, für die Thematik zu sensibilisieren, das Versorgungsangebot auszubauen und Versorgungslücken zu schließen“, sagte Haubrich.
„Kinder sind von Natur aus neugierig und wissbegierig. Sie interessieren sich für die vielfältigen Dinge dieser Welt, bringen unterschiedliche Stärken und Schwächen mit und haben ganz verschiedene Talente. Sie alle sind für sich einzigartig“, ergänzte Thomas Gehring, der Vizepräsident des bayerischen Landtags.
„Wir Grüne sehen und fördern diese Einzigartigkeit. Der eine bastelt die schönsten Kunstwerke, die andere löst die kniffeligsten Aufgaben und wieder andere sind sportlich, musikalisch oder handwerklich begabt. Unser Bildungssystem sollte jedem Kind mit seinen unterschiedlichen Talenten gerecht werden“, fasste Hubert Endhardt, Vorstandssprecher der Grünen in Füssen, zusammen. Als ehemaliger Lehrer kenne er die Schullandschaft und wisse um die Probleme, die aktiv angegangen werden müssen.