Geigenbauer unter sich: Der Füssener Oliver Radke (links) mit dem Roßhauptener Georg Albeck, der gestern als Ansprechpartner beim „Treffpunkt Geigenbau“ in der Klosterbibliothek bereitstand.
Bild: Werner Hacker
Geigenbauer unter sich: Der Füssener Oliver Radke (links) mit dem Roßhauptener Georg Albeck, der gestern als Ansprechpartner beim „Treffpunkt Geigenbau“ in der Klosterbibliothek bereitstand.
Bild: Werner Hacker
Georg Albeck mit Werkstatt in Roßhaupten war ein gefragter Fachmann beim „Treffpunkt Geigenbau“ im Rahmen des Füssener Festivals „Vielsaitig“. Der Mittfünfziger – gebürtig in Tübingen und ausgebildet an der Geigenbauschule in Mittenwald – demonstrierte zum Beispiel das Erwärmen der Zargen aus Berg-Ahornholz.
Er sei „seit neun Jahren“ regelmäßig beim Forum dabei, wenn sich „die Meister“ aus Cremona, Füssen und Orten im Allgäu untereinander austauschen, während sie neue Saiteninstrumente ausstellen und nicht zuletzt von Museumsbesuchern mit Fragen gelöchert werden.
Dieses Jahr werden die Aussteller, zu denen auch der Füssener Instrumentenbauer Urs Langenbacher zählt, in der Bibliothek des früheren Benediktinerklosters St. Mang gesucht und gefunden. Weil das Museum der Stadt Füssen die große Ausstellung „Sehnsucht nach Heimat“ zeigt, wurde das Geigenbau-Forum hierher verlegt, erklärt auf Nachfrage Kulturamtsleiterin Karina Hager.
Vor den hohen Bücherregalen – die Exponate sind Attrappen – konnten dank der gewachsenen Beteiligung sechs statt wie bislang vier Tische aufgestellt werden, auf denen die Instrumente präsentiert sind. Darauf machte Dr. Anton Englert aufmerksam.
Den Museumsleiter interessierte ihm Gespräch mit Pierre Chaubert – alteingesessene Werkstatt im alten Feuerwehrhaus am Schrannenplatz – und Georg Albeck insbesondere die Techniken des Lackierens. „Es ist wichtig, bei der Holzauswahl sehr genau zu sein“, wurde zuvor einem Pärchen aus Österreich erklärt. Dass der Badener Albeck, der bei Pierre Chaubert Berufserfahrung gesammelt hatte, nach Aufenthalten in den USA und England seine Freiberuflichkeit in Roßhaupten fortsetzt, sei „eher einem Zufall“ zu verdanken.
„Ich konnte in Roßhaupten die Werkstatt aufbauen, wie ich es mir exakt vorgestellt hatte“, sagt Albeck, bevor ihn sein Füssener Kollegen Olive Radke begrüßt, der am kommenden Donnerstag in der Klosterbibliothek die Geigenbauerzunft vertreten wird, die sich auch mit Vorträgen an die Öffentlichkeit wendet. Die Ausstellung findet noch bis kommenden Freitag statt.