Wo sollen die Untersuchungen für Vorschulkinder stattfinden? Das Landratsamt Ostallgäu hat eine Idee - und zieht diese dann wieder zurück.
Bild: Bernhard Weizenegger (Symbolbild)
Wo sollen die Untersuchungen für Vorschulkinder stattfinden? Das Landratsamt Ostallgäu hat eine Idee - und zieht diese dann wieder zurück.
Bild: Bernhard Weizenegger (Symbolbild)
Der Amtsschimmel im Landratsamt in Marktoberdorf muss ein gewaltiges Tier sein, kaum zu bändigen. Zumindest beschleicht einen dieses Gefühl, wenn man in jüngster Zeit mehr oder minder kopfschüttelnd Ankündigungen der Kreisbehörde verfolgt, die sozusagen in letzter Sekunde wieder einkassiert werden.
Ein Beispiel gefällig? Der Landkreis muss weitere Flüchtlinge aus der Ukraine aufnehmen und will diese übergangsweise in Turnhallen unterbringen. Super Idee, wirklich ganz toll, lieber Amtsschimmel! Schul- und Vereinssport unmöglich machen, was auf längere Sicht womöglich zu deutlicher Kritik an a) dem Fehlen der Sportmöglichkeiten und b) an den Flüchtlingen an sich geführt hätte.
Aber gottlob fiel einem Bediensteten der Kreisbehörde in Marktoberdorf auf, dass man in Marktoberdorf ein Impfzentrum hat, das leer steht und das für die Aufnahme der Flüchtlinge geeignet ist. Eine Lösung, auf die man „nach intensiver Suche“ kam, wie das Landratsamt damals mitteilte. Ja, in einer Metropole wie Marktoberdorf muss man schon intensiv suchen, bis man auf ein leer stehendes Impfzentrum stößt.
Letzter Coup des Amtsschimmels: Die Vorschulkinder sollten nicht mehr in den Kitas vor Ort untersucht werden, sondern zentral im Landratsamt in Marktoberdorf. DHatte der Amtsschimmel vom Bayerischen Landesamt für Gesundheit dem Amtsschimmel beim Gesundheitsamt Ostallgäu empfohlen, worauf der sofort vor Freude los wieherte.
Ist ja auch eine schöne Idee in Zeiten des Klimawandels: Hunderte Eltern hätten sich ins Auto setzen dürfen, um ihren Nachwuchs nach Marktoberdorf zu karren. Und dafür hätten die Eltern oft noch einen Tag Urlaub nehmen müssen. Doch auch bei diesem Versuch wurde der Amtsschimmel offensichtlich in letzter Minute gebändigt – offensichtlich hatten schon recht viele Eltern den Verantwortlichen in Marktoberdorf mitgeteilt, was sie von einem so bürgerfreundlichen Service halten.
Eine Bitte daher an die Verantwortlichen im Landratsamt: Sperrt den Amtsschimmel doch bitte weg. Und bitte erst gründlich nachdenken, ehe man entscheidet – das schont die Nerven der Ostallgäuer.