Im Franziskanerkloster basteln Kinder Luzia-Schiffchen, die sie abends auf dem Lech schwimmen lassen.
Bild: Brigitte Böck
Im Franziskanerkloster basteln Kinder Luzia-Schiffchen, die sie abends auf dem Lech schwimmen lassen.
Bild: Brigitte Böck
Die Pfarreiengemeinschaft Füssen lädt am Dienstag, 13. Dezember, zur 15. Luziafeier ein. Diese beginnt damit, dass die teilnehmenden Mädchen und Buben ab 15 Uhr im Franziskanerkloster Schiffchen basteln, die später am Abend in den Lech gesetzt werden. „Dabei hilft – wie jedes Jahr – die Freiwillige Feuerwehr“, freut sich Brigitte Böck. Die pastorale Mitarbeiterin hat die Organisationsleitung übernommen. „Wir stellen kostenlos das Bastelmaterial zur Verfügung“, betont sie. „Die Kinder und ihre Begleiter sollen aber Bunt- oder Filzstifte mitbringen.“
Um 16.30 Uhr bei der Feier in der Krippkirche werden der neu gegründete Kinderchor – Leiterin ist Helene von Rechenberg – und Petra Jaumann-Bader als Flötistin das musikalische Programm gestalten. Gegen 17 Uhr steigen die Luzia-Darstellerin und ihr Gefolge in die Pferdekutsche der Kotz-Brüder aus Schwangau ein. Hier können sich Passantinnen und Passanten der Prozession durch die Altstadt anschließen. Sie führt hinunter zum Lech.
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„Als Besucherin in Schweden war ich sehr beeindruckt von diesem traditionellen Lichterfest am dort dunkelsten Tag im Jahr, dem 13. Dezember“, erzählt Böck und ergänzt: „Unsere Luzia trägt eine Original-Krone aus Schweden. Auch die weiße Kleidung sieht ganz so aus wie dort beim Fest.“
Im Rahmen der von Böck initiierten Feier, die sofort auch die Unterstützung durch Kurseelsorger Christian Schulte fand, wird zudem eine Geschichte aus Süditalien lebendig. Die Botin des Lichts, Santa Lucia, geboren 286 nach Christus in Syrakus, entstammte einer vornehmen Familie, die sich sozial engagierte und eine Armen- und Krankenstation baute. Lucia – so schildert es die Heiligenlegende – brachte den verfolgten Christen nachts heimlich Lebensmittel in die Verstecke. Damit sie zum Tragen der Speisen ihre Hände frei hatte, trug sie einen Lichterkranz auf den Kopf, um in der Dunkelheit den Weg zu finden.