Ein Haus in Trauchgau hat einen Preis beim bundesweiten Architekturwettbewerb „Das goldene Haus“ gewonnen. Gunnar Brand von der Zeitschrift „Das Haus“ übergab die Auszeichnung an (von links) die Architekten Matthias und Veronika Meichelböck vom Studio Meichelböck und die Bauherrnfamilie.
Bild: LBS Bayern
Ein Haus in Trauchgau hat einen Preis beim bundesweiten Architekturwettbewerb „Das goldene Haus“ gewonnen. Gunnar Brand von der Zeitschrift „Das Haus“ übergab die Auszeichnung an (von links) die Architekten Matthias und Veronika Meichelböck vom Studio Meichelböck und die Bauherrnfamilie.
Bild: LBS Bayern
Von weitem ist das Haus in Trauchgau kaum von seinen Nachbarn zu unterscheiden. Es sieht aus, wie man Häuser in der Ostallgäuer Gegend kennt. Erst bei näherer Betrachtung und mit Erklärung zeigen sich die Besonderheiten und warum das Gebäude jetzt einen Preis beim Architekturwettbewerb „Das Golden Haus“ der Landesbausparkasse LBS und der Zeitschrift Das Haus gewonnen hat.
Dieser stand laut einer Mitteilung der LBS heuer unter dem Motto „Wohnen & Wohlfühlen“. Ob Neubau, Altbau oder Wohnung, gesucht wurden bei Bauherren und Architekten in ganz Deutschland die besten Architekturbeispiele, die Flexibilität, Wohngesundheit und Energieeffizienz bieten und das auch noch relativ kostengünstig. Gefragt waren unter dem diesjährigen Motto Vorbilder in der Architektur, die Mut machende Beispiele für künftige Bauherren sein können. Acht Preise im Gesamtwert von 20 .000 Euro wurden vergeben.
Eine mit 2.000 Euro dotierte Auszeichnung ging nach Trauchgau. Geplant wurde das Haus vom Oberammergauer Architekturbüro Studio Meichelböck. Der Preis und die Urkunde wurden der Bauherrnfamilie und den Architekten Veronika und Matthias Meichelböck bei der Hausbesichtigung von Gunnar Brand, Redaktion Das Haus und Christiane Stiller von der LBS Bayern mit einem Zitat aus der Jurybegründung übergeben: „Schön zu sehen, wie alte Bauweisen im 21. Jahrhundert weiterentwickelt werden. Regional, traditionell, gut. Ein Haus mit ganz eigener Identität.”
Neu gedacht wurden zum Beispiel der massive, in Leichtbeton gegossene Sockel, und das Obergeschoss, das statt im Holz-Strickverband in Holztafelbau errichtet wurde. Leichtbeton unterscheidet sich von klassischem Beton durch seinen guten Dämmwert – er muss nicht zusätzlich gedämmt werden.
Bei der Haustechnik wird laut LBS auf alles Komplizierte verzichtet. Der Herd wird mit Stückgut befeuert und heizt nicht nur den Töpfen ein, sondern gibt die überschüssige Wärme mittels Wassertasche an den Warmwasserspeicher ab. Zusätzlich sorgen Sonnenkollektoren für ausreichend warmes Heizungs-, Trink- und Brauchwasser. Der Grundriss im Erdgeschoss ist maximal offen gestaltet, im Obergeschoss reihen sich die drei Kinder- sowie das Schlafzimmer der Eltern am Flur auf.
„Die Zwischenwände im Obergeschoss haben keine statische Funktion, so dass später eine gänzlich neue Raumkonfiguration erstellt werden kann“, erklären die Architekten. „Beide Geschosse können bei Bedarf mit nur einer kleinen Wand voneinander getrennt werden, und das Erdgeschoss ist dann eine barrierefreie Wohnung.“