Rein rechtlich ist die Fusion der Diakonischen Werke Johannisverein Kempten Allgäu und Memmingen nahezu abgeschlossen. Inhaltlich steht der nun neuen Diakonie Allgäu mit Sitz in Kempten noch einiges bevor, sagt einer der drei Vorstände, Roland Hüber.
Phasenweise sei die Fusion der beiden Diakonien durchaus eine „Mammutaufgabe“ gewesen, erklärt Hüber. Inzwischen sei man aber offiziell die Diakonie Allgäu. Weil nur noch die Eintragung bei Gericht aussteht, ist ein geplanter Festgottesdienst Mitte Oktober deshalb Abschluss und Auftakt zugleich: Der interne strukturelle Wandel der verschiedenen Bereiche der Diakonie werde erst in den nächsten 24 bis 30 Monaten vollzogen sein. „Diesen Zeitrahmen haben wir uns gesetzt.“
Fusion der der Diakonischen Werke viele Jahre lang geplant
Die Diakonien hatten schon vor Jahren Pläne für einen Zusammenschluss gestartet. Damals noch unter der Leitung von Indra Baier-Müller, der heutigen Oberallgäuer Landrätin. Nach drei Jahren ist die Fusion nun also einen großen Schritt weiter. Ziel dabei war und ist es, die Zukunftsfähigkeit zu sichern. Zudem sollen auch bestimmte Geschäftsfelder erweitert werden können. Eines dieser Felder ist der Ausbau der Kindergartenträgerschaften im Allgäu. Und das gehe bereits gut voran, sagt Hüber. Seit dem 1. September sei beispielsweise ein Kindergarten im Unterallgäu übernommen worden. An weiteren Übernahmen arbeite die protestantische Institution. Welche das sind, könne der Vorstand derzeit noch nicht sagen.
Die Diakonie ist in großen Teilen des Allgäus, von Kempten über Lindau bis nach Mindelheim und Buchloe, tätig. Krisendienste oder Hilfen bei psychischen Problemen und im Alter sind dabei nur einige Beispiele der vielen Stellen der Diakonie.

Alle Mitarbeiter wurden übernommen
Um auch intern den Wandel voranzutreiben, betreuen die Mitarbeiter nun Projektgruppen. Leitungsstrukturen wurden geändert, neue Bereichsleiter nach einem internen Bewerbungsverfahren eingesetzt. Teilweise seien so auch neue Arbeitsplatz-Modelle wie Jobsharing, bei dem sich zwei Mitarbeiter einen Arbeitsplatz teilen, möglich geworden.
Das Versprechen, alle über 700 Mitarbeiter zu behalten, konnte eingehalten werden. Niemand sei durch die Fusion arbeitslos geworden, sagt Hüber. Seit der Verschmelzung gehört die Diakonie zu den großen Einrichtungen in Bayern. Zusammen mit Dr. Gertrud Späth (ehrenamtlich, Kempten) und Stefan Gutermann (Memmingen) bildet Hüber den Vorstand. Der auf der ersten Mitgliederversammlung im Juni neu gewählte Verwaltungsrat besteht aus neun Mitgliedern.
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