Für Private Haushalte sowie kleine und mittlere Unternehmen übernimmt der Bund im Dezember die Gasrechnung.
. Was sich für die Kunden zunächst gut anhört, sorgt bei den Versorgern in der Region teils für Stirnrunzeln.Die Gasversorger ziehen die Abschlagszahlungen für Dezember nicht ein. Auch entsprechende Daueraufträge brauchen nicht ausgeführt werden, sagt Christine Paul-Eger, Sprecherin von Energie Schwaben, dem Grundversorger in der Region. Von der Entlastung profitierten etwa 15.000 Haushalte und Gewerbebetriebe im Versorgungsgebiet von Erdgas Allgäu Ost beziehungsweise Erdgas Kempten-Oberallgäu.
Erdgas Allgäu: 15.000 Haushalte profitieren von der Entlastung
„Es bleibt eine spannende Frage, wann wir das Geld vom Bund zurückbekommen“, sagt Stefan Fritz, Geschäftsführer der Vereinigten Wertach-Elektrizitätswerke (vwew). Das Unternehmen hat rund 1500 Gaskunden – vergleichsweise wenig, wie Fritz sagt. Etwaige Verzögerungen könnten überbrückt werden. „Bei großen Versorgern könnten aber Lücken im Millionenbereich entstehen.“ Bei Energie Schwaben geht man derzeit noch von einer schnellen Abwicklung durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) aus.
Verbraucherzentrale zur Gaspreisbremse: Mieter brauchen Geduld
Geduld brauchen dagegen viele Mieter. Laut Verbraucherzentrale kommt die Entlastung bei ihnen erst mit der nächsten Heizkostenabrechnung an. „Das bedeutet nicht, dass Sie mit der Heizkostenabrechnung Geld zurückerhalten werden“, heißt es seitens der Verbraucherzentrale. Im Gegenteil: Für viele werde nur die Nachzahlung etwas geringer ausfallen.
Als „eine große Herausforderung für alle Energieversorgungsunternehmen“ bezeichnet Energie Schwaben den Verwaltungsaufwand für die Gaspreisbremse. Diese sieht vor, dass die Gaskunden für 80 Prozent ihres bisherigen Verbrauchs maximal einen Bruttopreis von zwölf Cent pro Kilowattstunde zahlen. Für die restlichen 20 Prozent soll der Vertragspreis gelten.
„Wie genau wir an unser Geld kommen, ist noch völlig offen“, sagt Peter Domaschke, Werkleiter der Stadtwerke Memmingen. Diesbezüglich ist Stefan Fritz ganz entspannt. „Unsere Stammkunden zahlen aktuell ohnehin weniger als die zwölf Cent.“ Neue Verträge würden aktuell aber nicht abgeschlossen.
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