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Geschäftsideen von Allgäuer Studenten: Von Dönerverpackungen und einem zweiten Leben für alte Fahrradbremsen

Hochschule Kempten

Allgäuer Studenten präsentieren Start-Up-Ideen: Jetzt soll eine Dönerverpackung patentiert werden

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    Nicole Jauernig präsentiert eines der Dekoprodukte ihres Start-Ups „Junk Heart“. Eine alte Lüfterturbine bekommt ein neues Leben als Wanduhr.
    Nicole Jauernig präsentiert eines der Dekoprodukte ihres Start-Ups „Junk Heart“. Eine alte Lüfterturbine bekommt ein neues Leben als Wanduhr. Foto: Theresa Osterried

    In der Kemptener Hochschule herrscht aufgeregtes Stimmengewirr. In einem Halbkreis stehen mehrere Ausstellungstische auf denene beispielsweise ein Serviettenhalter, gemacht aus einer Fahrradbremse und eine wabenförmige Ladebox für E-Bikes liegen. Dahinter stehen die Erfinder der Produkte – nervöse Studierende in eigens für den Anlass kreierten T-Shirts. Sie stellen sich dort den kritischen Fragen einer Jury.

    Sechs Teams präsentieren ihre Start-Up-Ideen. Sie sind Teilnehmende des Fünf-Euro-Business-Wettbewerbs. Er wird von verschiedenen Universitäten und Hochschulen in Kooperation mit dem Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft veranstaltet. Ein Semester schraubten und bastelten die Studierenden an einer Idee, erstellten eine Marketingkampagne, einen Prototyp und einen Geschäftsbericht. Ein sogenannter Wirtschaftspate unterstützt seine zugewiesene Gruppe mit Ideen und Tipps.

    Lob von Professorin: "Einer der besten Jahrgänge"

    Zum Abschluss stellen die Teams in einer Präsentation der Jury und dem Publikum ihr Produkt und ihre Strategie vor. Auffällig: Das Thema Nachhaltigkeit spielt bei jedem der Produkte eine wichtige Rolle. „Es ist toll, dass endlich wieder alle vor Ort sein können“, sagt Prof. Dr. Gabriele Schäfer vom Start Up Center der Hochschule Kempten. Und sie fügt hinzu: „Das ist einer der besten Jahrgänge, die wir seit langem hatten.“

    Die Firmenideen sind vielfältig. Da gibt es die Gruppe „Kabati Electronics“, die einen Ladeschrank für E-Bikes entworfen hat. Das Team „Beleg’s“ hat den ausgedruckten Kassen-Bons den Kampf angesagt: Mit ihrem Terminal könne man den Bon an der Kasse direkt aufs Handy laden und somit Papier sparen.

    Zum ersten Mal konnte ein Produkt nicht gezeigt werden: Denn die Gruppe „VerpackEss“ ist bereits dabei, für ihr Produkt, eine umweltfreundliche Verpackung für Döner, ein Patent anzumelden. Wenn sie das Produkt vor der Anmeldung präsentieren, kann es nicht mehr patentiert werden. Eine kleine Vorstellung des Start-Ups gab es trotzdem. Den Preis für den besten Auftritt in den Medien und zugleich den dritten Platz erhielt das Unternehmen „Beerboxing“ mit der Idee des Bierkästles: Ein multifunktionaler Bierkastenaufsatz aus Fichtenholz. Laut den Erfindern können die Bierkästen damit als Stuhl, Tisch oder auch als Nachttisch verwendet werden.

    Leitungswasser bekommt Gebirgsgeschmack

    Platz Zwei ergatterte das Team „Mountaintaste“ mit einem Gefäß, das Leitungswasser filtert und mineralisiert. Ein Osmosefilter reduziert das Leitungswasser auf reine H20-Partikel. Danach durchlaufen die Partikel mehrere Schichten Gestein und nehmen die Mineralien darin auf, um so den Geschmack von Gebirgsquellen zu imitieren.

    Das Start-Up „Junk Heart“ belegte Platz Eins. „Unsere Idee ist es, aus alten Autos oder Fahrradteilen einzigartige Dekoartikel herzustellen und über einen Online-Shop zu vertreiben“, sagt Nicola Jauernig, die „Geschäftsführerin“ des vierköpfigen Teams. Gemeinsam mit ihren drei Mitstreitern Lisa-Maria Schmölz, Niklas Watzke und Sven Eitner nahm sie das Preisgeld von 800 Euro entgegen. Alle Mitglieder verbindet die Liebe zum Tüfteln und Schrauben: „So sind wir auf die Idee für unser Start-Up gekommen.“

    Die Fahrzeugteile hat das Team aus Werkstätten und Autohäusern bekommen – und einige Produkte haben die vier bereits verkauft. „Es ist aber ein sehr zeitaufwendiges Projekt gewesen“, erzählen die Gewinner. Mit der Produktion der Teile sei das Team zwei bis drei Wochen beschäftigt gewesen – und das jeden Tag mehrere Stunden lang. „Aber es hat sich gelohnt“, sagt Jauernig. Sie hätten in den vergangenen Monaten viel gelernt. Den Shop wollen sie zunächst weiterbetreiben.

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