An Flussläufen, auf Streuobstwiesen, sogar auf einem Spielplatz wurde er schon gesichtet: Der Ölkäfer, auch Maiwurm genannt, breitet sich aus - Eltern und Naturliebhaber sind besorgt. Denn das Tier ist etwa fünfmal so giftig wie eine Kreuzotter.
Wo begegnet man einem giftigen Ölkäfer in Deutschland?
Zu finden sind die bis zu 35mm großen Krabbeltiere oft an an Wegrändern, in Gärten und lichten Wäldern. Denn dort sind sie auf Futtersuche. Der schwarzblau bis violett schimmernde Käfer ist schön zu betrachten, aber dabei sollte es auch unbedingt bleiben. Denn Ölkäfer sind hochtoxisch - ihr Gift könnte einen erwachsenen Menschen töten.
Doch solange sie sich nicht bedroht fühlen sondern sie auch kein Toxin ab. Also nur beobachten und nicht anfassen. Heißt also: Auf Kinder und Tiere besonders acht geben. Allerdings spritze der Ölkäfer nicht mit Gift um sich, so eine Sprecherin des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) auf Nachfrage unserer Redaktion. Durch den Ölkäfer Verletzte im Allgäu seien ihr nicht bekannt.
Vorsicht Giftig - was man tut sollte, wenn man in Berührung kam
Die verschiedenen Arten von Ölkäfern sind in der Lage, körpereigene Giftstoffe in Form von öligen Tröpfchen abzusondern. Diese enthalten ein Reizgift, das im direkten Kontakt Blasenbildungen und Entzündungen zur Folge haben kann. Laut dem Giftinformationszentrum (GGIZ) sollen die betroffenen Stellen umgehend mit Wasser gespült werden. Auch auf Weidetiere sei Acht zu geben, hier unterschieden sich die Symptome nicht.
Bei einer Vergiftung vom Ölkäfer - Hilfe rufen
Im Akutfall oder bei Verschlucken den Giftnotruf wählen - bei Symptomen wie Kreislauf- oder Bewusstseinsstörungen soll laut GGIZ sofort der Notruf (112) verständigt werden. Auf der Website des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit findet man eine Liste der Giftnotrufzentralen und Giftinformationszentren in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Der giftige Ölkäfer ist aber nicht nur giftig
Die toxischen Tierchen können aber noch viel mehr als nur eine mögliche Gefahr für uns Menschen und Tiere darstellen. Laut einer Sprecherin des Naturschutzbund Deutschland (NABU) spielen die Ölkäfer eine wichtige Rolle zum Erhalt unseres Ökosystems, weshalb sie nicht nur in Deutschland unter Naturschutz stehen.
Die wichtige Rolle der Ölkäfer in unserem Ökosystem
Ölkäfer tragen auf verschiedene Weise dazu bei das ökologische Gleichgewicht in der Natur aufrecht zu erhalten, so eine NABU Sprecherin.
Sie dienen als:
- Bestäuber von Wildpflanzen. Ölkäfer sind eine wichtige Bestäubergruppe für Frühjahrsblüher. Sie sammeln Pollen in ihren Haaren und auf ihrem ganzen Körper und tragen sie so zu weiblichen Blüten und bestäuben diese.
- Bioindikatoren für die Qualität und Gesundheit eines Ökosystems. Sie reagieren äußerst empfindlich auf Veränderungen in ihrem Lebensraum. Wenn also die Ölkäferpopulationen in einem bestimmten Gebiet zurückgehen oder verschwinden, kann dies ein Hinweis darauf sein, dass etwas mit der Umgebung nicht stimmt. Das hilft dem Menschen frühzeitig zu erkennen und Maßnahmen zum Schutz zu ergreifen.
- Nahrungsquelle für andere Tiere, wie zum Beispiel Vögel, Igel und andere Insekten, welche eine natürliche Resistenz gegen das Gift des Ölkäfers entwickelt haben.
Solange man also die schwarzblauen bis violetten Käfer mit Abstand betrachtet, sie nicht berührt oder anderweitig angreift, können diese in Ruhe Ihren
leisten und wir werden nicht weiter gefährdet.