Am 28. Juli 1962 wurde die Fußball-Bundesliga gegründet. Damit wird die oberste deutsche Spielklasse in diesem Jahr 60 Jahre alt.
Bild: Sven Hoppe, Peter Kneffel, Andreas Gebert, Andre Hirtz, Martin Meissner, Patrick Seeger, Herold jr, alle dpa (Archivbilder)
Am 28. Juli 1962 wurde die Fußball-Bundesliga gegründet. Damit wird die oberste deutsche Spielklasse in diesem Jahr 60 Jahre alt.
Bild: Sven Hoppe, Peter Kneffel, Andreas Gebert, Andre Hirtz, Martin Meissner, Patrick Seeger, Herold jr, alle dpa (Archivbilder)
60 Jahre ist es nun her, da wurde die Fußball-Bundesliga gegründet. Am 28. Juli 1962 beschlossen die 129 Delegierten auf dem DFB-Bundestag in Dortmund mit 103 zu 26 Stimmen die Einführung der eingleisigen Bundesliga zur Saison 1963/64. Die richtige Entscheidung: Die Bundesliga ist heute unter den Top fünf Ligen der Welt.
Zahlreiche Starspieler kickten und kicken aktuell in den deutschen Stadien: Gerd Müller, Franz Beckenbauer, Lothar Matthäus, Uwe Seeler, Günter Netzer. Und aus der jüngeren Vergangenheit: Arjen Robben, Franck Ribery, Bastian Schweinsteiger oder Philipp Lahm, um nur ein paar zu nennen.
Aber was haben all diese Spieler gemeinsam? Richtig, sie stammen allesamt nicht aus dem Allgäu. Dabei gibt es auch aus unserer Region einige Spieler, die in der Bundesliga aktiv waren oder es noch immer sind. Ein paar von ihnen haben es sogar weit gebracht. Um sie zu würdigen, folgt hier eine Liste verschiedener Allgäuer Bundesliga-Rekorde aus den vergangenen 60 Jahren.
Geht man von der reinen Menge der gesammelten Trophäen aus, ist Holger Badstuber der erfolgreichste Fußballer aus dem Allgäu. 16 Titel konnte der Innenverteidiger, der in Memmingen geboren wurde, einheimsen. Allesamt mit dem FC Bayern. In seiner Sammlung befinden sich unter anderem gleich sechs deutsche Meisterschaften, vier DFB-Pokale und der Henkelpott.
Den hätte der heute 33-Jährige zum Ende der Saison 2012/13 im ehrwürdigen Wembley-Stadion in den Himmel recken dürfen, hätte er nicht kurz vor dem Champions-League-Endspiel gegen Borussia Dortmund am Knie operiert werden müssen.
Gleich nach Badstuber reiht sich übrigens Mario Götze ein, den vielleicht einige als den erfolgreichsten Allgäuer erwartet hätten. 15 Titel hat der in Ronsberg (Landkreis Ostallgäu) aufgewachsene und ebenso gebürtige Memminger bislang gesammelt: Fünf Mal deutscher Meister mit den Bayern und dem BVB, vier Mal DFB-Pokal-Sieger, ebenso mit beiden Vereinen.
Dazu gesellen sich noch ein UEFA-Supercup-Sieg, eine FIFA-Klub-Weltmeisterschaft, ein Niederländischer Pokalsieg mit der PSV Eindhoven und ein Niederländischer Superpokalsieg. Sein wohl größter Triumph gelang ihm jedoch mit der deutschen Nationalmannschaft beim Sieg bei der WM im Jahr 2014, bei der er das entscheidende Tor im Finale gegen Argentinien beisteuerte.
Äußerst erfolgreich waren auch der Memminger Franz "Bulle" Roth (elf Titel mit dem FC Bayern in den 70ern) und der in Weiler (Westallgäu) geborene Karl-Heinz Riedle (neun Titel, darunter drei deutsche Meisterschaften mit dem BVB und Werder Bremen, ein Sieg in der Champions-League mit den Dortmundern und der Weltmeistertitel 1990).
Im Fußball geht es bekanntlich darum, Tore zu schießen. Das ist auch in der Bundesliga nicht anders. Guckt man sich die Erstliga-Kicker aus dem Allgäu an, gab es auch einige, die darin gar nicht so schlecht waren. Der Allgäuer mit den meisten Buden in Deutschlands Oberhaus ist der noch spielende Kevin Volland aus Marktoberdorf. 77 Mal traf der 29-Jährige in den Trikots der TSG Hoffenheim und von Bayer Leverkusen. Derzeit kickt der Stürmer in der französischen Ligue 1 bei der AS Monaco. Auch dort trifft er regelmäßig.
Mit seinen 77 Treffern hat Volland die beiden Allgäuer Altstars Franz Roth und Karl-Heinz Riedle nur ganz knapp überholt. Denn die beiden trafen laut der Fußballdatenbank transfermarkt.de jeweils 72 Mal in der Bundesliga. Roth für den FC Bayern und Riedle für Blau-Weiß Berlin, Werder Bremen und Borussia Dortmund.
Geht es um die Summe der Torbeteiligungen - also egal ob Tor oder Torvorlage - ist übrigens auch Kevin Volland ganz vorne. Denn zu seinen 77 Treffern gesellen sich nochmals 62 Assists. In der Summe also 139 direkte Torbeteiligungen. Ihm folgt der goldene Fuß des WM-Finales 2014 - Mario Götze. Der Mittelfeldspieler hat mit 57 Toren und 61 Vorlagen insgesamt 118 Torbeteiligungen.
In der kommenden Saison hat der 30-Jährige gar die Chance, Kevin Volland vom ersten Platz der besten Allgäuer Bundesliga-Scorer zu verdrängen. Der gebürtige Memminger wechselte jüngst von der PSV Eindhoven aus Holland zurück nach Deutschland zu Eintracht Frankfurt.
Auch, wenn man sich die Allgäuer Bundesligaspieler ansieht, die die meiste Spielzeit bekommen haben, führt der Weg an den üblichen Verdächtigen zunächst nicht vorbei. Franz Roth, der ganze zwölf Saisons beim FC Bayern spielte (1966 bis 1978) kommt insgesamt auf 26.709 Spielminuten in 322 Partien. Kevin Volland ist mit 19.907 Einsatzminuten in 247 Spielen auf dem zweiten Platz.
Dann kommt jedoch ein Spieler, der in dieser Auflistung der Allgäuer Bundesliga-Rekordhalter bislang noch keine Beachtung fand. Uwe Wegmann, geboren in Fischen (Oberallgäu), brachte es auf 17.627 Minuten auf dem Erstligarasen. Insgesamt 239 Spiele absolvierte der Mittelstürmer zwischen 1985 und 1995 für den VfL Bochum und anschließend noch für eine Saison für den 1. FC Kaiserslautern. Heute arbeitet der 58-Jährige als Trainer. Zuletzt betreute er den FC Wangen.
Der Allgäuer mit den wenigsten Einsatzminuten in der obersten deutschen Spielklasse ist entweder Patrick Mayer oder Thomas Rathgeber. Ersterer kommt aus Wangen. Der Stürmer wechselte 2011, nach dem Aufstieg des FC Augsburg in die erste Bundesliga, in die Fuggerstadt. Doch wegen einer Schambeinentzündung verpasste er laut transfermarkt.de die ersten zwölf Spieltage.
Erst am 13. Spieltag kam Mayer gegen den VfB Stuttgart zu seinem ersten und gleichzeitig letzten Einsatz in der Bundesliga. Ganze zwölf Minuten durfte der heute 34-Jährige Bundesliga-Luft schnuppern. (Lesen Sie auch: Weiler freut sich auf Eintracht Frankfurt und Bayern München)
Auch Rathgeber kommt über einen vergleichbaren Kurzeinsatz nicht hinaus. Der heute 37-jährige Kemptener stieg in der Saison 2005/2006 mit dem VfL Bochum in die erste Liga auf. Doch in der darauffolgenden Saison wurde er nur für etwa zehn Minuten gegen Alemannia Aachen eingewechselt. Schon ein halbes Jahr später verlieh ihn der VfL an den damaligen Zweitligisten SpVgg Unterhaching. Das Kapitel erste Liga war für Rathgeber damit bereits wieder beendet.
Erwähnen sollte man in diesem Zusammenhang sicher auch den Immenstädter Torhüter Patrick Platins. Der heute 39-Jährige stand über sieben Spielzeiten im Kader des VfL Wolfsburg (2002 bis 2009). Doch zu einem Einsatz in einem Bundesliga-Spiel kam es nie. Auch in der Saison 2015/2016 als Platins mit dem SV Darmstadt in der ersten Liga spielte, erging es dem Keeper nicht besser. Ein Einsatz war nicht drin, die Konkurrenz auf der Torhüterposition war stets zu groß.
Hohe Ablösesummen sind im heutigen Fußballgeschäft gang und gäbe. Die Vereine in den Top-Ligen nehmen eine Menge Geld in die Hand, um ihre Wunschspieler zu verpflichten. Und auch für Allgäuer Kicker sind bereits immense Summen Geld geflossen. Aber welcher war am teuersten?
37 Millionen Euro - in Worten siebenunddreißig Millionen Euro - hat der FC Bayern 2013 an Borussia Dortmund überwiesen, um sich die Dienste des damals erst 21-jährigen Mario Götze zu sichern. Laut transfermarkt.de hatte der Ostallgäuer damals einen Marktwert von 45 Millionen Euro - ein echtes Schnäppchen also.
2016 kaufte Dortmund seinen Schützling für 22 Millionen Euro wieder zurück. Jetzt wechselte Götze für vier Millionen Euro von der PSV Eindhoven zur Frankfurter Eintracht. Insgesamt flossen für ihn also 63 Millionen Euro für Transfers.
Auch für Kevin Volland nahmen drei verschiedene Klubs bislang eine Menge Geld in die Hand, um ihn zu verpflichten. Zunächst zahlte Hoffenheim 2011 700.000 Euro an 1860 München. 2016 nahm Bayer Leverkusen den Marktoberdorfer für 20 Millionen Euro unter Vertrag. Die AS Monaco zahlte elf Millionen an Leverkusen - ein Gesamttransfererlös von 31,7 Millionen Euro.
Auf dem dritten Rang der teuersten Allgäuer Bundesliga-Spieler ist Karl-Heinz Riedle. Für den Westallgäuer-Mittelstürmer flossen insgesamt über 15 Millionen Euro. In den 1990ern war das im Vergleich zu heute eine Menge Geld im Profifußball.
Die Liste ist nach der Anzahl der Einsätze sortiert:
Zu erwähnen ist ebenfalls der Trainer Frank Kramer. Der gebürtige Memminger ist seit dem 1. Juli Coach des Erstliga-Aufsteigers Schalke 04. Insgesamt stand der 50-Jährige bislang bei 53 Spielen in der Bundesliga an der Seitenlinie - für Arminia Bielefeld, Greuther Fürth und die TSG Hoffenheim.