Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten

Großübung der Bergwacht im Allgäu der Ossi-Reichert-Bahn nahe Gunzesried mit 180 Freiwilligen

An der Ossi-Reichert-Bahn

Bislang größte Bergwacht-Übung an Allgäuer Seilbahn: Das passiert am Samstag bei Gunzesried

    • |
    • |
    Am Samstag sollen 180 Personen bei einer Großübung aus einer Allgäuer Bergbahn befreit werden. Unser Symbolbold entstand in Oberstdorf.
    Am Samstag sollen 180 Personen bei einer Großübung aus einer Allgäuer Bergbahn befreit werden. Unser Symbolbold entstand in Oberstdorf. Foto: Ralf Lienert (Symbolbild)

    180 Freiwillige retten Mitglieder der Allgäuer Bergwacht am Samstag, 15. April, bei einer Großübung aus etwa 30 Kabinen der Ossi-Reichert-Bahn in Gunzesried.

    Fünf Bergwachten bilden dazu 15 Rettungstrupps - an der Bahn am Ofterschwanger Horn wird einiges los sein. "Wir wollen das einfach mal ausprobieren, schauen wie es funktioniert, ob an alles gedacht ist", sagt Markus Zacher, Bereitschaftsleiter bei der Bergwacht in Sonthofen.

    Zunächst habe die Bergwacht bei der Suche nach Freiwilligen Skiclubs und Vereine, die auch mit der Bahn zu tun haben, angeschrieben. Die Rückmeldungen für die Großübung in Gunzesried waren jedoch überschaubar. Erst daraufhin rief die Rettung über soziale Medien wie Facebook zur Übung auf. Danach meldeten sich weit über 100 Freiwillige. In der Öffentlichkeit und bei den Menschen im Allgäu sei "sehr großes Interesse da", sagt Zacher.

    Seilbahn stehengeblieben: Die technische Bergung ist nicht das Problem

    Das Herunterkommen aus der Kabine sei am Samstag nicht die Herausforderung. Selbst Hund oder Rollstuhl stelle für die Bergwacht keine Schwierigkeit dar. "Das Rausholen ist das kleinere Problem", sagt der Bereitschaftsleiter der Bergwacht Sonthofen. Schwieriger sei die weitere Logistik: Wie viele Menschen sind aktuell in der Bahn? Muss jemand aus medizinischen Gründen zuerst gerettet werden? Beispielsweise könnten sich Menschen nach der Rettung auch in einem Gelände befinden, zu dem die Bergwacht nicht fahren kann.

    Unter annähernd realistischen Bedingungen soll daher geübt werden. Bisher wurde ein solches Szenario größtenteils theoretisch durchgespielt und im Kleinen an drei bis vier Kabinen geprobt

    Einiges los sein wird am Samstag an der Ossi-Reichert-Bahn am Ofterschwanger Horn.
    Einiges los sein wird am Samstag an der Ossi-Reichert-Bahn am Ofterschwanger Horn. Foto: Günter Jansen (Archiv)

    Bei Gunzesried: Wie läuft die Großübung der Bergwacht an der Ossi-Reichert-Bahn ab?

    Der Treffpunkt ist an der Talstation der Bergbahn, die Aktion soll etwa von 8.30 bis 12.30 Uhr dauern. "In der Früh gibt es eine kurze Ansprache an alle", sagt Zacher. Jeweils sechs der 180 Personen werden auf die Kabinen verteilt, damit die Bergseite der Bahn gut gefüllt ist. Gearbeitet wird dann anhand von Bergeplänen, die das genaue Vorgehen der Rettung festlegen. So sind auch die Bereitschaft der Nachbar-Bergwachten Kempten, Balderschwang, Oberstdorf, Hindelang und Sonthofen bei der Aktion dabei. Die Bergwacht Immenstadt ist an dem Tag verhindert. Nachdem die Bahn stillgelegt wurde, werden sich 60 Ehrenamtliche in Dreier-Teams an die Rettung machen.

    Ein Trupp ist dabei stets für die Kabinen zwischen zwei Stützen der Bahn zuständig, das seien etwa drei bis vier Gondeln. Mit einer Leiter klettert eine Person aus dem Team an der Stütze der Bahn zum Tragseil hinauf. Dort befestigt, fährt die Retterin oder der Retter zur ersten Kabine. "Man kann sich das vorstellen wie Flying Fox", sagt Zacher. Dort steigt die Person in die Gondel ein und stattet die sechs Personen in Inneren mit Rettungsgurten aus. Anschließend werden diese über Seile mithilfe eines Abseilgeräts abgelassen. "Man ist in einem Seil eingehängt, das auch mit dem Tragseil verbunden ist", sagt Zacher. Die zweite und dritte Person des Rettungsteams sind für die Sicherung und das in Empfang nehmen zuständig. Unten angekommen werde man entweder direkt oder von Sammelplätzen aus mit Fahrzeugen zur Talstation zurückgebracht.

    • Lesen Sie auch: Brennendes E-Auto und Ammoniakaustritt - Feuerwehr übt am Oberstdorfer Eissportzentrum

    Von den Freiwilligen gab es großes Interesse für die Aktion in Gunzesried

    An der Ossi-Reichert-Bahn gab es bisher noch nie einen Ernstfall. An der Hörnerbahn bei Bolsterlang sei es vor einigen Jahren einmal dazu gekommen, sagt Zacher.

    Sowohl für die Bergwacht als auch für die Freiwilligen werde es ein völlig neues Geschehen sein. Mitzubringen sei vonseiten der Freiwilligen lediglich gutes Sitzfleisch, ein Getränk und auch warme Kleidung.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden