Hotels im Allgäu ziehen nach der Sommersaison größtenteils eine positive Bilanz: „Wir sind hochzufrieden“, sagt etwa Florian Wanner vom Land- und Wellnesshotel Panorama in Rückholz (Kreis Ostallgäu). „Wir hatten nahezu 100 Prozent Auslastung.“
Ein ähnliches Fazit zieht der Verband der Allgäuer Top-Hotels (ATH): „Wir waren nicht ganz bei den 100 Prozent Vollauslastung der vergangenen Jahre“, sagt Geschäftsführerin Sybille Wiedenmann. Doch die 80 Betreiber der 3-, 4- und 5-Sterne-Häuser der ATH seien sehr zufrieden mit der abgelaufenen Sommersaison. „Wir hatten viele Gäste, die ohne Corona in den vergangenen Jahren einen Sonne-Strand-Urlaub gewählt hätten und heuer wiedergekommen sind“, sagt Wiedenmann.

Hotel-Betreiber aus dem Allgäu: Kaufkraft der Menschen sinkt
Der Andrang für Herbst und Winter ist dagegen bislang verhaltener. „Für den Winter ist das Buchungsverhalten zurückhaltend“, bestätigt Wiedenmann. Die ATH gehen davon aus, dass ein Teil der Gäste den Winterurlaub wegen der unsicheren Wirtschaftslage infrage stellen wird. Florian Wanner vom Hotel Panorama machen die hohen Energiepreise zu schaffen. Denn der Preis für Holzpellets, mit denen Wanner die Heizung betreibt, habe sich vervielfacht.
„Das Problem ist, die Erhöhung der Energiepreise können wir nicht umlegen“, sagt Florian Wanner. Denn die Kaufkraft der Kunden sinke. „Die Rahmenbedingungen sind schon fordernd“, sagt auch Wiedenmann. Sorgen, dass sein Hotel in der kalten Jahreshälfte leer ist, hat Wanner aber nicht: „Wir haben zwar für Oktober etwas schlechtere Vorausbuchungen als vergangenes Jahr“, dafür habe er aber mehr Buchungen für November.
Personalmangel bei Hotels und Gaststätten abgemildert
Eine gute Nachricht für die Gäste der Hotels: Der Personalmangel scheint vorerst etwas abgefedert zu sein. „Ich habe tatsächlich die Tage die eine oder andere Absage an Top-Bewerber schreiben müssen“, sagt Wanner. Er müsse aktuell keine einzige Stelle besetzen. Insgesamt haben sich bei den ATH die Investitionen in den Nachwuchs gelohnt: 50 neue Azubis haben die Mitgliedsbetriebe heuer begrüßt – mehr als vor der Corona-Pandemie.

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