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Hunde in freier Natur: Besitzer sollen Tiere an die Leine nehmen

Hunde in freier Natur

Naturschützer, Jäger und Bauern appellieren: Bitte leint die Hunde an

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    Beim Waldspaziergang leint diese Frau ihren Hund an.
    Beim Waldspaziergang leint diese Frau ihren Hund an. Foto: Christophe Gateau

    Die Vögel zwitschern, die Blumen blühen und die Sonnenstrahlen locken viele Frühlingsausflügler hinaus in die Natur. Naturschützer, Jäger und Landwirte appellieren, einige Dinge zu beachten. Ein Anliegenrichtet sich speziell an Hundehalterinnen und Hundehalter: "Bitte leinen Sie die Vierbeiner im Wald an", sagt Manfred Werne, langjähriger Vorsitzender und jetzige Ehrenvorsitzende des Kreisjagdverbands Kempten.

    Warum soll man Hunde im Frühjahr an die Leine nehmen?

    Gerade jetzt, wenn die heimischen Wildtiere Nachwuchs bekommen, könnten freilaufende Hunde das ökologische Gleichgewicht stören. "Größere Hunderassen können Wildtiere reißen", sagt Werne. "Noch häufiger passiert es, dass Hunde Jungwild aufschrecken und es über eine Straße hetzen, wo es sehr gefährlich werden kann." Und zwar für Mensch und Tier.

    Bei den Hundebesitzern hat Werne einen Wandel festgestellt. "Früher war es Standard, dass man mit seinem Tier eine Hundeschule besucht hat. Das ist heute leider oftmals nicht mehr der Fall." Die Leute wollten sich das Geld lieber sparen. Auch Dr. Stephan Bea, Vorsitzender der Jägervereinigung Marktoberdorf, appelliert an Hundebesitzer: "Sie haben eine große Verantwortung."

    (Lesen Sie auch: Wie viele Wölfe gibt es aktuell im Allgäu? Die wichtigsten Fragen und Antworten)

    Wichtig sei auch beim Spaziergang auf befestigten Wegen zu bleiben. Denn auch das erspart beispielsweise Rehkitze, junge Feldhasen oder bodenbrütenden Vögeln Stress, wie der Bund Naturschutz mitteilt. Dr. Bea ist wichtig, dass keine Fronten aufgebaut werden, sondern alle Rücksicht nehmen. "Die Natur ist schließlich für alle da." Den meisten sei das auch bewusst. Doch leider nicht allen. Naturschützer, Jäger oder Bauern finden immer wieder vergessene Hundekotbeutel, zerbrochene Flaschen oder weggeworfene Dosen. "Gute Erziehung fängt im Elternhaus an. Wir müssen es vorleben", sagt Dr. Bea.

    Landwirte appellieren: Hundekot auf den Wiesen schadet Tieren

    Laut Bayerischem Bauernverband können liegengebliebene Abfälle dem Tierwohl schaden und obendrein zu teuren Schäden an Maschinen führen. Auch Hundekot sollte keinesfalls auf den Grünflächen liegen bleiben. "Dadurch können bei den Rindern Krankheiten und Aborte ausgelöst werden", heißt es beim BBV. Einsicht statt Eskalation - darauf hoffen die verschiedenen Institutionen. Auch das Mitmachen ist gefragt: Viele Gemeinden veranstalten in diesen Wochen einen "Frühjahrsputz", bei dem Freiwillige die Natur von Unrat säubern.

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    Andere engagieren sich als freiwillige Helfer beim Bund Naturschutz, der im Frühjahr traditionell Bayerns größte Artenschutzaktion startet: BN-Aktive bauen Schutzzäune an Straßen auf, die Amphibien queren wollen - und tragen die Tiere auf die anderen Seite. Aktuell läuft auch die "Hummel Challenge" des BN. Mit einer Handy-App können Teilnehmer Fotos von Hummeln machen, die von der App näher bestimmt werden. In Deutschland gibt es 41 Hummelarten. Die Aktion soll helfen, die Tiere besser zu erforschen und zu schützen.

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