Ein starkes Zeichen für den Frieden setzten die Kirchen in Oberstaufen.
Bild: Günter Jansen
Ein starkes Zeichen für den Frieden setzten die Kirchen in Oberstaufen.
Bild: Günter Jansen
Ob das wohl funktioniert? Ob wirklich so viele Menschen kommen würden, dass man eine Lichterkette vom Portal der katholischen Kirche St. Peter und Paul bis hinüber zur evangelischen Heilig-Geist-Kirche bilden kann? Dekan Pfarrer Karl-Bert Matthias und Pfarrer Frank Wagner hatten vergangene Woche dazu aufgerufen, um auf diese Weise gemeinsam ein Zeichen zu setzen für einen baldigen Frieden in der Ukraine.
Knapp fünfzehn Minuten vor dem festgesetzten Termin am Sonntagabend um halb acht sah es bei Weitem nicht danach aus, dass man die Distanz zwischen den beiden Gotteshäusern mit einer Menschenkette samt Kerzenlichtern schließen könne. Doch innerhalb von ein paar Minuten strömten die Oberstaufnerinnen und Oberstaufner, vielleicht auch einige von außerhalb und ganz bestimmt ebenso einige geflüchtete Ukrainerinnen zum Kirchenportal von St. Peter und Paul. Etwa 300 mögen es gewesen sein, die dann den Worten der beiden Geistlichen folgten. "Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine erfüllt viele Menschen mit Schrecken, Angst, Verzweiflung und großer Sorge. Die Situation in der Ukraine ist dramatisch und die Nachrichten, die uns täglich, ja stündlich erreichen, sind mit Worten kaum noch zu beschreiben. Unerträglich und menschenverachtend. Die Menschen in der Ukraine fürchten sich um Leib und Leben. Sie erleben, wie Leid und Tod in ihre Städte und Dörfer einziehen. Wir haben uns in dieser Stunde mit euch versammelt zum Gebet für den Frieden in der Ukraine und in ganz Europa. Mit einer Lichterkette wollen wir ein Zeichen für einen baldigen Frieden in der Ukraine setzen" so Matthias.
Nach einem gemeinsamen Gebet verteilte man sich von der katholischen Kirche hinab zur Hugo-von-Königsegg-Straße und diese entlang bis zur Heilig-Geist-Kirche. Kinder hatten ihre Kerzen an der Friedenskerze in der Kirche entzündet und die beiden Pfarrer machten sich dann auf, das Friedenslicht an die mitgebrachten und verteilten Kerzen in der langen Menschenkette persönlich weiterzugeben - und zwar an jeden einzelnen Teilnehmer. Zum Abschluss dieses eindrucksvollen Zeichens für den Frieden, vereinten sich alle vor der evangelischen Kirche zum Friedensgebet und zum Schlusssegen, zu dem die Glocken beider Kirchen für 15 Minuten läuteten.
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