Die Älplerletze steht zum Ende des Bergsommers auf dem Veranstaltungskalender der Hirten: Die Älpler treffen sich dabei zum gemeinsamen Fest.
Bild: Ralf Lienert (Archivbild)
Die Älplerletze steht zum Ende des Bergsommers auf dem Veranstaltungskalender der Hirten: Die Älpler treffen sich dabei zum gemeinsamen Fest.
Bild: Ralf Lienert (Archivbild)
Nach den Viehscheiden folgt die Älperletze - 2022 am Sonntag, 25. September. Damit bezeichnet man traditionell das letzte gemeinsame Essen der Hirten und Älpler zum Abschied des Bergsommers. Das grenzüberschreitende Fest mit Bergmesse unter freiem Himmel wird musikalisch begleitet von bis zu 50 Alphornbläsern der Euregio via Salina. Veranstalter sind seit 1999 die Bergbahnen Oberstdorf/Kleinwalsertal und Tannheim in Zusammenarbeit mit dem Alpwirtschaftlichen Verein im Allgäu (AVA).
Hirten aus dem Allgäu, Tannheimer Tal und Kleinwalsertal sind eingeladen, an der Schellenverlosung teilzunehmen. Die Bergbahnen spenden den Hirtinnen und Hirten die Schellen als Anerkennung der Leistung ihrer Arbeit. Der Alpwirtschaftliche Verein im Allgäu übernimmt die Organisation der Verlosung. In diesem Artikel erfahren Sie:
Die "Älpler- und Sennenletze" findet abwechselnd im Allgäu, im Tannheimer Tal und im Kleinwalsertal statt - 2021 war das zum 21. Mal. Das Fest am Fellhorn wurde unter dem Zeichen der Pandemie allerdings nur im kleinen Kreis geladener Gäste ausgetragen. 2020 fiel die Älplerletze wegen der Corona-Pandemie aus.
2019 wurde das Fest an der Kanzelwand im Kleinwalsertal gefeiert. Bei traumhaftem Wetter kamen etwa 2500 Besucher. Der Altar für den ökumenischen Berggottesdienst stand dabei auf fast 2000 Metern Höhe. 40 Alphornbläser aus dem gesamten Allgäu gestalteten die Feier auf der Kanzelwand musikalisch.
Die "Internationale Älpler- und Sennenletze" 2022 wird nach Angaben des Alpwirtschaftlichen Vereins voraussichtlich am Sonntag, 25. September, stattfinden. Und zwar erneut auf dem Fellhorn an der Station Schlappoldsee. Dazu gibt es eine Bergmesse, Klänge der Euregio-Alphornbläser unter Leitung von Paul Knoll sowie eine Schellenverlosung für die Älplerinnen und Älpler. Besucher sind zu der Veranstaltung eingeladen.
Erst wenn das Vieh die Berge verlassen hat und die Alpen und ihre Hütten winterfest gemacht worden sind, gibt es die Älplerletze. Sie bezeichnet das letzte Essen auf der Alp und schließt die laufende Alpsaison ab.
Die Idee, hieraus eine länderübergreifende Veranstaltung zu machen, hatte vor vielen Jahren Euregio-Mitarbeiter Toni Haßler aus Sonthofen. Der Oberallgäuer wollte den alten Brauch wieder aufleben lassen, das letzte Essen auf der Alp nach dem "Großreinemachen" im Anschluss an den Alpsommer gemeinsam mit Hirten und Alppersonal in einem größeren Rahmen würdig zu feiern.
Seit 1999 wird daher dieses Fest von den Bergbahnen Oberstdorf/Kleinwalsertal und den Bergbahnen im Tannheimer Tal mit Berggottesdienst unter Teilnahme der Alphorngruppe der Euregio via Salina und in Zusammenarbeit mit dem AVA durchgeführt.
Der Ursprung des Dialekt-Begriffs "Letze" sei nicht ganz geklärt, sagt Mundart-Dichter Pius Lotter aus Seeg (Ostallgäu). Mit großer Wahrscheinlichkeit aber komme er vom Dialekt-Begriff "fretzen", fressen. Zum Ende des Alpsommers seien die Wiesen "abfretzt", also vom Vieh abgefressen. Aus dem "fretzt" habe sich im Laufe der Zeit der Begriff "Letze" gebildet.
Die Euregio via salina ist eine 1997 gegründete, länderübergreifende Europa-Region. Sie umfasst die Gemeinden entlang der alten Salzstraße, die von Venedig durch Österreich und das Allgäu führte. Die Euregio via salina ist zuständig für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Raum Allgäu - Außerfern - Vorarlberg. Ihr oberstes Ziel ist es, Menschen in diesem Raum zusammenzubringen und sie dabei zu unterstützen, gemeinsam Projekte zu gestalten. So soll die Vision "Vom Grenzraum zum grenzüberschreitenden Lebensraum" Wirklichkeit werden.
Der Name wurde in Anlehnung an die alten Römerstraßen gewählt, eine Via salina hat es zur Römerzeit allerdings nicht gegeben. Die Euregio umfasst 124 Gemeinden, die Landkreise Lindau (Bodensee), Oberallgäu und Ostallgäu, die kreisfreie Stadt Kempten im Allgäu sowie die Wirtschaftskammer Reutte in Tirol als Mitglieder. Präsidentin der Euregio via salina ist die Oberallgäuer Landrätin Indra Baier-Müller (Freie Wähler).
Besucher können an der Talstation der Fellhornbahn in Faistenoy mit dem Auto parken und dann mit der Bahn nach oben bis zur Mittelstation am Schlappoldsee fahren.
Bahnfahrer fahren mit dem Zug bis zum Bahnhof in Oberstdorf und von dort aus weiter zur Fellhornbahn mit dem Taxi oder Bus. Am Bahnhof warten Taxis rund um die Uhr.
Besucher der Älplerletze können unter anderem in Oberstdorf übernachten. Auskunft über freie Zimmer in Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen in der Nähe gibt Tourismus Oberstdorf unter Telefon +49 8322 700-0 oder per E-Mail.
Seit 1999 veranstalten die Bergbahnen Oberstdorf/Kleinwalsertal und Tannheim in Zusammenarbeit mit dem Alpwirtschaftlichen Verein im Allgäu (AVA) die Älplerletze. Dazu eingeladen sind Älpler und Hirten aus dem Allgäu sowie aus dem Kleinwalsertal und dem Tannheimer Tal. Die Veranstaltung ist öffentlich.
Alle Allgäuer Viehscheid-Termine 2022 finden Sie hier in unserem Überblick.