Eishockey in Sonthofen

"Eine ganz andere Welt": ERC Sonthofen startet Landesliga-Abenteuer

Mit diesem Kader geht der „neue“ ERC Sonthofen in die Landesliga-Saison: (hinten, von links) Lukas Stadelmann, Alexander Henkel, Ben Tenzer, Sebastian Schütze, Kristof Spican, Denis Adebahr, Christopher Unzeitig, Marco Reinholz, Kevin Adebahr, (Mitte, v. l.) Mannschaftsführer Kilian Fink, Betreuer Wolfgang Lang, Präsident Roman Hanisch, Physio Stefan Tenzer, David Mische, Niklas Holzschneider, Jonas Gotzler, Matyas Stransky, Dustin Ottenbreit, Julien Lengefeld, Aaron Grillinger, Roman Zwicker, Teamarzt Thomas Illig, Stellv. Vors. Thomas Junker, Betreuer Henry Karg und Robert Haselberger, (vorne, v. l.) Felix Ottenbreit, Ondrej Havlicek, Vladimir Kames, Trainer Helmut Wahl, Fabian Schütze, Christian Engler, Marc Sill, Robin Berger, Calvin Stadelmann. Es fehlen: Phillip Stalla, Jochen Hartmann und Nicolas Neuber.

Mit diesem Kader geht der „neue“ ERC Sonthofen in die Landesliga-Saison: (hinten, von links) Lukas Stadelmann, Alexander Henkel, Ben Tenzer, Sebastian Schütze, Kristof Spican, Denis Adebahr, Christopher Unzeitig, Marco Reinholz, Kevin Adebahr, (Mitte, v. l.) Mannschaftsführer Kilian Fink, Betreuer Wolfgang Lang, Präsident Roman Hanisch, Physio Stefan Tenzer, David Mische, Niklas Holzschneider, Jonas Gotzler, Matyas Stransky, Dustin Ottenbreit, Julien Lengefeld, Aaron Grillinger, Roman Zwicker, Teamarzt Thomas Illig, Stellv. Vors. Thomas Junker, Betreuer Henry Karg und Robert Haselberger, (vorne, v. l.) Felix Ottenbreit, Ondrej Havlicek, Vladimir Kames, Trainer Helmut Wahl, Fabian Schütze, Christian Engler, Marc Sill, Robin Berger, Calvin Stadelmann. Es fehlen: Phillip Stalla, Jochen Hartmann und Nicolas Neuber.

Bild: Klaus Ottenbreit

Mit diesem Kader geht der „neue“ ERC Sonthofen in die Landesliga-Saison: (hinten, von links) Lukas Stadelmann, Alexander Henkel, Ben Tenzer, Sebastian Schütze, Kristof Spican, Denis Adebahr, Christopher Unzeitig, Marco Reinholz, Kevin Adebahr, (Mitte, v. l.) Mannschaftsführer Kilian Fink, Betreuer Wolfgang Lang, Präsident Roman Hanisch, Physio Stefan Tenzer, David Mische, Niklas Holzschneider, Jonas Gotzler, Matyas Stransky, Dustin Ottenbreit, Julien Lengefeld, Aaron Grillinger, Roman Zwicker, Teamarzt Thomas Illig, Stellv. Vors. Thomas Junker, Betreuer Henry Karg und Robert Haselberger, (vorne, v. l.) Felix Ottenbreit, Ondrej Havlicek, Vladimir Kames, Trainer Helmut Wahl, Fabian Schütze, Christian Engler, Marc Sill, Robin Berger, Calvin Stadelmann. Es fehlen: Phillip Stalla, Jochen Hartmann und Nicolas Neuber.

Bild: Klaus Ottenbreit

Vor dem Auftakt in die Landesliga mahnt ERC-Sonthofen-Coach Vladimir Kames seine Schützlinge zur Demut. Der verlorene Sohn kehrt zurück.
08.10.2022 | Stand: 19:07 Uhr

Die erste Etappe haben sie quasi „im Vorbeigehen“ gemeistert – nun werden die Sprünge kleiner. Nach dem dominanten Auftreten in der Eishockey-Bezirksliga, das mit nur einer Saisonniederlage in der Meisterschaft und im Landesliga-Aufstieg gipfelte, steht der ERC Sonthofen nun vor der größten Herausforderung seit dem Neuanfang 2020. Mit dem Heimspiel gegen den EHC Bad Aibling am Sonntag um 18 Uhr starten die Schwarz-Gelben um das Trainergespann Vladimir Kames und Neu-Coach Helmut Wahl in die neue Landesliga-Saison. Wir schauen auf die Vorbereitung, analysieren die Transfers und blicken auf das Saisonziel.

  • Der Titel in den Köpfen Frenetisch von den Fans, euphorisch von der Mannschaft wurde der Bezirksliga-Meistertitel im Frühjahr gefeiert – Urgestein und ERC-Legende Peter Waibel trat mit dem Erfolg zurück. Auch wenn dieser Titel und der Aufstieg einen Schub fürs Selbstvertrauen geben können, spielt er für Spielertrainer Kames keine Rolle mehr in den Köpfen.

    „Natürlich war diese Meisterschaft ein großes Glück für alle im Verein. Aber das Feiern geht spätestens bis zum Sommertraining, dann sollten sich alle auf die Landesliga konzentrieren“, sagt Kames und mahnt: „Da muss keiner mehr im Kopf haben, dass wir Meister sind. Es gilt nicht mehr, auf der Welle zu schwimmen, denn die Landesliga wird eine ganz andere Welt.“
  • Tests gegen Schwergewichte Deshalb versammelte Kames – damals noch ohne den heutigen Co-Trainer Helmut Wahl – seine Schützlinge schon Anfang Mai zum Sommertraining. Ab Anfang September ging es nach Oberstdorf aufs Eis, danach kurz in Pfronten – seit der vorletzten Septemberwoche gibt es auch Eis in Sonthofen. Das Team um Kapitän Christian Engler gewann zwei der fünf Tests: Nach den 2:9- und 2:8-Niederlagen gegen Königsbrunn aus der Bayernliga folgte gegen den ESC Kempten (ebenfalls Bayernliga) ein 5:7, ehe deutliche Siege (9:2 und 12:0) gegen Bad Wörishofen die Testphase abschlossen.

    Dabei haben Kames und Wahl sich bewusst für höherklassige Gegner entschieden. „Wir brauchen nicht gegen Landesliga-Teams spielen, damit wir sehen, wie gut der Gegner ist“, sagt der 38-jährige Kames. „So können wir mit verdeckten Karten spielen. Außerdem war es gut zu sehen, wo wir hinwollen und wo die Jungs an ihre Grenzen geraten.“ Der 54-jährige Wahl freut sich über die Erkenntnis, „dass wir körperlich sehr fit sind, wir konnten allen Gegnern Paroli bieten“, sagt der neue Trainer. „Die Jungs haben sich nie aufgegeben und das ist ein großes Plus.“
  • Wenig Fluktuation Ebenso übrigens, wie die Tatsache ein Plus für den ERC ist, dass der Kader in großen Teilen zusammengeblieben ist. Fünf Abgänge galt es zu ersetzten: Goalie Dominik Bauer, Routinier Christian Tarrach, Tobias Waibel, Joachim Hartmann und Luca Dick sind weg.

    Doch Kames hat auch als Sportlicher Leiter seine Hausaufgaben gemacht: Das Tor bleibt mit Fabian Schütze und Calvin Stadelmann stark besetzt – als Backup steht der 17-jährige Felix Ottenbreit zur Verfügung. Die Defensive bekam mit Roman Zwicker einen Allrounder. Der flinke 19-Jährige kommt vom EC Füssen. übernehmen. Mit Lukas Stadelmann verpflichtete man kurz vor Saisoneröffnung ein weiteres Eigengewächs. Nicolas Neuber (24, aus Buchloe) verfügt über Erfahrung aus der Bayernliga und dem deutschen U16-Nationalteam.
  • Der verlorene Sohn Der Königstransfers gelang den „Schwarz-Gelben“ allerdings mit der Rückkehr des „verlorenen Sohnes“: Marc Sill kehrt nach zwei Jahren in Füssen in die Heimat zurück. „Marc passt einfach in jede Mannschaft, das macht deutlich, wie gut sein Charakter ist“, lobt Kames, mahnt aber auch zur Zurückhaltung. „Er wird aber sicher ein wenig Zeit brauchen, um in der Liga anzukommen. Er hat zuletzt nur höherklassiger gespielt – in der Landesliga werden andere Qualitäten gefordert, wenn auch auf anderem Niveau.“
  • Respekt vor jedem Spiel Dieses Niveau muss ein Großteil des restlichen Teams erst erreichen, wissen Wahl und Kames. „Sportlich gesehen wollen wir so weit vorne mitspielen, wie es geht – das bedeutet, in die Play-offs zu kommen“, gibt der 54-jährige Wahl vor, der zuletzt die 1b des ESC Kempten trainierte. „Aber wir werden den Druck nicht aufbauen, dass wir den Jungs sagen, ihr müsst in die Play-offs kommen.“

    Dazu sei das Niveau in der Landesliga-Spitze, zu hoch. Kames, der unmittelbar nach dem Aufstieg vor dem großen Sprung gewarnt hatte, wird noch deutlicher. „Es werden harte Spiele kommen. Vielleicht haben wir Verletzungen und Kranke, die Umstände sind immer eine Wundertüte“, sagt der Routinier. „Wir müssen mit Respekt in jedes Spiel und gegen jeden Gegner starten. Und dann schauen wir, wo wir uns nach der Hauptrunde Ende Dezember bewegen.“