Gebiet am Riedberger Horn

Dafür will der Freistaat in Balderschwang mehrere Millionen investieren

Beim Parkplatz der Riedbergerhornbahn (im Vordergrund) soll ein neuer Tourismusmagnet entstehen. Geplant ist eine Dauerausstellung des Alpiniums mit angrenzendem Jugendhotel und Multifunktionsbereich für Sportler, die bevorzugt mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen.

Beim Parkplatz der Riedbergerhornbahn (im Vordergrund) soll ein neuer Tourismusmagnet entstehen. Geplant ist eine Dauerausstellung des Alpiniums mit angrenzendem Jugendhotel und Multifunktionsbereich für Sportler, die bevorzugt mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen.

Bild: Benjamin Liss

Beim Parkplatz der Riedbergerhornbahn (im Vordergrund) soll ein neuer Tourismusmagnet entstehen. Geplant ist eine Dauerausstellung des Alpiniums mit angrenzendem Jugendhotel und Multifunktionsbereich für Sportler, die bevorzugt mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen.

Bild: Benjamin Liss

Nach dem Aus der geplanten Skischaukel am Riedberger Horn wird in Balderschwang anderweitig investiert. Darauf können sich Einwohner und Touristen freuen.
25.09.2023 | Stand: 06:00 Uhr

Jetzt soll auch Balderschwang ein Stück vom Kuchen abbekommen, den der Freistaat nach dem Aus der geplanten Skischaukel am Riedberger Horn verteilt. Als Herzstück ist laut Bürgermeister Konrad Kienle am Parkplatz bei der Riedbergerhornbahn eine Ausstellung des Alpiniums geplant. Entstehen sollen außerdem ein Jugendhotel sowie ein Multifunktionsbereich für Wintersportler.

Das Umweltministerium bestätigt, dass der Standort geprüft werde. Die Kosten stehen noch nicht fest, doch Kienle geht davon aus, dass zwei Drittel des staatlichen 15-Millionen-Euro-Pakets in seine Gemeinde fließen. Außerdem: Arbeiten am Riedbergpass

Staat will Millionen in Balderschwang investieren - Geplant ist ein Gebäudekomplex

Nach Auskunft des Bürgermeisters ist ein neuer Gebäudekomplex mit drei funktionellen Einheiten und gemeinsamem Empfang geplant. Das solle Synergieeffekte bringen – und in der Nebensaison den Personalbedarf reduzieren. Der Parkplatz selbst bleibe erhalten. Das ist geplant:

  • Alpinum: Das vom bayerischen Umweltministerium ins Leben gerufene Zentrum Naturerlebnis Alpin, kurz Alpinium, soll in Balderschwang eine Dauerausstellung erhalten, berichtet dessen Leiter Ethelbert Babl. Balderschwangs Bürgermeister Kienle spricht von einem Mehrwert für die ganze Region. Es gehe um naturnahen, nachhaltigen Tourismus. „Das liegt im Trend der Zeit“, betont er. Einen neuen Ranger gibt es auch.

Wegen der Details ist man laut Babl noch im Austausch mit Ministerien, Staatlichem Bauamt und der staatlichen Liegenschaftsverwaltung Immobilien Freistaat Bayern. Fest stehe aber, dass der besondere Naturraum am Riedberger Horn entsprechend gewürdigt werde. Dort seien alle vier Raufußhuhnarten beheimatet – Vogelarten, die bundesweit auf der Roten Liste gefährdeter Arten stehen. Der Bergwald werde von den Staatsforsten „beispielhaft bewirtschaftet“, sagt Babl. „Das ermöglichte die große Artenvielfalt am Riedberger Horn“, erklärt er.

  • Jugendhotel: Schon seit Jahren versucht man in Balderschwang laut Bürgermeister Kienle ein Jugendhotel anzusiedeln. Denn günstige Übernachtungsmöglichkeiten für Gruppen wie Schülerklassen, Vereine oder Studentengruppen gebe es in der Gemeinde kaum mehr. Künftig sollen dort 100 Menschen preiswert schlafen können. Für die Verpflegung will die Gemeinde die benachbarten Restaurants Pass Stüble und Schwabenhof einbeziehen. Sollten diese an einem Catering nicht interessiert sein, suche man andere Betreiber. Eventuell soll laut Kienle aber auch Selbstverpflegung ermöglicht werden.
  • Alpines Zentrum: Neben Alpinium und Jugendhotel ist laut Kienle auch ein Multifunktionsbereich mit Umkleiden, Mietschränken und Skiverleih geplant. Ziel sei, dass die Gäste umweltfreundlich ohne eigenes Auto anreisen. „Und im Bus nimmt man keine Skier und Schuhe mit“, erklärt der Bürgermeister. Denn ein zentraler Bestandteil des Konzeptes für naturnahen, nachhaltigen Tourismus am Riedberger Horn sei die Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln, betont der Balderschwanger Bürgermeister. Wenn die Gemeinde schon nicht mit einer Skischaukel angebunden wird, dann müsse sie über die Passstraße mit dem Bus besser erreichbar sein, damit die Gäste künftig umweltfreundlich anreisen können, argumentiert er.

Millionen-Investition in Balderschwang: So geht es nun weiter

So geht es weiter: Der Flächennutzungsplan liegt laut Kienle im Landratsamt zur Genehmigung. Alle Einsprüche von Trägern öffentlicher Belange seien entkräftet worden. Schwierigkeiten bereitet habe vor allem das im Landesentwicklungsprogramm verankerte Anbindegebot des Gebäudes. Das sei vom Bayerischen Umweltministerium intensiv geprüft worden. Als Nächstes muss die Gemeinde laut Kienle einen Bebauungsplan aufstellen. Danach gehe es an den Architektenwettbewerb. Der Gemeinde sei wichtig, dass mit den heimischen Materialien Nagelfluh-Stein und Holz gebaut werde. „Es muss ein Leuchtturm werden“, betont der Bürgermeister. Er geht davon aus, dass 2024 geplant wird und 2025 Baubeginn ist. 2026 soll Eröffnung sein.

Außerdem: Bergtourismus im Wandel

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