Vom Gipfel des Grüntens haben Wanderinnen und Wanderer freie Sicht in Richtung Westen. Perfekt für eine Sonnenuntergangs-Bergtour.
Bild: Mathias Wild (Archiv)
Vom Gipfel des Grüntens haben Wanderinnen und Wanderer freie Sicht in Richtung Westen. Perfekt für eine Sonnenuntergangs-Bergtour.
Bild: Mathias Wild (Archiv)
Der Grünten ist einer der bekanntesten Berge im Allgäu. Er wird auch "Der Wächter des Allgäus" genannt - denn durch seine vorgelagerte Position und den markanten Sendemast auf dem Gipfel ist er von Weitem erkennbar und kündigt den Einstieg in die Allgäuer Berge an. Vom Gipfel haben Wanderinnen und Wanderer einen 360-Grad-Blick in die Voralpenlandschaft und die Allgäuer Berge.
Sowohl bei Einheimischen als auch bei Urlaubern ist der Allgäuer Berg beliebt. Auf den Gipfel führen mehrere Wanderwege in verschiedenen Schwierigkeitsgraden und von allen möglichen Seiten. Wir haben Wissenswertes über den Grünten zusammengefasst und beantworten unter anderem diese Fragen:
Der Grünten liegt bei Burgberg im Allgäu im Landkreis Oberallgäu. Auch die Ortschaften Kranzegg und Rettenberg liegen am Fuß des Grüntens.
Der Grünten liegt 1738 Meter über dem Meeresspiegel. Mit seinem 94,5 Meter hohen Sendemast ist er auch aus der Ferne aus zu erkennen. Besonders beim Grünten ist das 1924 erbaute Jägerdenkmal.
Die kürzeste Wanderung auf den Grünten führt über die Alpe Kammeregg über einen schönen Alpwiesenweg in ca. 2 Stunden.
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Im Jahr 2019 hatte die Familie Hagenauer als Investor die Pläne für eine neue „Grünten-Bergwelt“ vorgestellt. Dafür gab es von Kritik. Am "Wächter des Allgäues" soll eine Zehner-Gondelbahn entstehen. Diese soll im Sommer und Winter fahren und die alten Lifte ersetzen. Neu ist die Trasse. Sie ist 500 Meter weiter westwärts geplant. Dazu braucht es eine neue Talstation, die mit einem dreigeschossigen Parkhaus für über 300 Fahrzeuge ergänzt werden soll. Das Parkhaus soll begrünt werden. Auf Ausgleichsflächen nahe der Talstation ist zudem eine Streuobstwiese vorgesehen.
Vorgesehen sind außerdem eine kleine Mittelstation sowie eine größere Bergstation mit einer Gastronomie. Die neue Grüntenhütte soll am selben Standort bleiben und auch die gleichen Ausmaße haben – allerdings mit Terrasse samt 150 Sitzplätzen. Um weiterhin einen Ski- und Rodelbetrieb bieten zu können, soll ein zweiter Beschneiungsteich mit einem Fassungsvermögen von 44 000 Kubikmetern Wasser gebaut werden. Der bisherige fasst 13000 Kubikmeter.
Viele Menschen im Oberallgäu sind gegen den Ausbau und gründeten daher die Initiative "Rettet den Grünten". Auch der Deutsche Alpenverein (DAV) sieht die Pläne kritisch. Das Projekt bedeute unnötige Rodungen und Flächenversiegelung in einem Landschaftsschutzgebiet, heißt es vom DAV. Zudem müsse das niedrig gelegene Skigebiet beschneit werden, was weder ökologisch noch ökonomisch vertretbar sei.+
Auf dem Gipfel des Grüntens gibt es mehrere Webcams.
Besonders beim Grünten ist das 1924 erbaute Jägerdenkmal auf dem Gipfel. Es soll an die im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten erinnern. Mittlerweile gehört das Denkmal zu den geschützten Baudenkmälern Bayerns.
Die Aussicht am Grünten reicht bis weit in die Alpen hinein. Viele Gipfel der Allgäuer Alpen wie der Große Daumen, das Nebelhorn oder das Rubihorn, um nur einen kleinen Bruchteil zu nennen, sind zu sehen. Im Osten sind die Tannheimer Berge und die Zugspitze zu erkennen. Im Westen die Nagelfluhkette und rechts davon, hinter Immenstadt, der Alpsee.
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Rund um den Grünten gibt es viele verschiedene Einkehrmöglichkeiten:
Für Aufregung im Allgäu und nationale sowie internationale Aufmerksamkeit sorgte 2020 die Geschichte um den Holzpenis auf dem Grünten, der beim Online-Kartendienst Google Maps sogar als „Kulturdenkmal“ ausgewiesen ist. Plötzlich war er da, dann fiel er auf mysteriöse Weise um, dann ragte er am „Wächter des Allgäus“ wieder in die Höhe, dann wurde er zersägt und immer so weiter.
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Am Grünten gibt es die Grüntenlifte Kranzegg/ Rettenberg. Die sechs Schlepplifte, der Sessellift und der Übungslift sind nur im Winter zum Skifahren geöffnet. In der Wintersaison 2021/22 standen die Lifte allerdings still. Hintergrund ist, dass Nutzungsrechte an den Grundstücken nicht geklärt sind. Seit der Saison 2019/2020 betreibt die Familie Hagenauer die Grüntenlifte, doch eines der Grundstücke, über die die Bahn führt, gehört einem anderen Eigentümer. Dieser stimmte einer weiteren Nutzung der Sesselbahn nicht zu. Mehr dazu lesen Sie hier.