Wer aktuell am Grüntensee im Oberallgäu baden will, tut das auf eigene Gefahr. Denn die Wasserqualität wird als mangelhaft eingestuft.
Bild: Ralf Lienert (Archivbild)
Wer aktuell am Grüntensee im Oberallgäu baden will, tut das auf eigene Gefahr. Denn die Wasserqualität wird als mangelhaft eingestuft.
Bild: Ralf Lienert (Archivbild)
Wer sich im Grüntensee abkühlen will, wird ab sofort per Schild darauf hingewiesen, dass das Baden auf eigene Gefahr erfolgt. Das teilt das Landratsamt Oberallgäu mit. Den Zutritt komplett zu untersagen, ist nach Angaben der Kreisbehörde nicht notwendig, da die Qualität des Badewassers bei den meisten Proben bislang in Ordnung war.
Regelmäßig werde in den EU-Badegewässern im Landkreis überwiegend eine sehr gute Wasserqualität bescheinigt. In diesem Jahr allerdings fällt die Bewertung des Grüntensees durch die EU mangelhaft aus. Das passiert dann, wenn bei mehreren Proben im Verlauf der vergangenen drei Jahre bestimmte Keime und Erreger gehäuft auftraten.
Mit dem Hinweis auf die wechselnde Wasserqualität soll an die Eigenverantwortung der Menschen appelliert werden: „Beim Baden in einem natürlichen Gewässer muss immer davon ausgegangen werden, dass sich im Wasser Erreger und Krankheitskeime finden“, sagt Dr. Ludwig Walters, der Leiter des Gesundheitsamtes Oberallgäu. Das sei zunächst nicht problematisch, sondern werde erst dann relevant, wenn ihre Konzentration im Wasser zu stark ansteigt oder Badende viele Erreger und Keime aufnehmen – etwa dann, wenn sie viel Wasser verschlucken oder das Wasser mit offenen Wunden in Berührung kommt.
Vor dem Sprung ins kühle Nass rät Walters deshalb, sich vorab auf den Online-Seiten des Landratsamtes anhand der Ergebnisse der jüngsten Proben über die aktuelle Situation zu informieren und am Ufer selbst die Augen offenzuhalten: „Zum Beispiel sollte das Baden in einem Gewässer mit sichtbar starker Trübung oder Schlierenbildung eher vermieden werden“, erklärt er.
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Am Grüntensee machen sich die anliegenden Gemeinden Wertach und Oy-Mittelberg mit den zuständigen Behörden indes auf die Suche nach den Ursachen für die mangelhafte Wasserqualität. Die kann im Falle des 1,23 Quadratkilometer großen und bis zu elf Meter tiefen Stausees an vielen Stellen liegen: So lassen die gefunden Indikatorkeime darauf schließen, dass Verschmutzungen von außen – etwa durch Wild- und Nutztiere, aber auch den Menschen – kommen.
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Auch Ausnahmesituationen wie Starkregen können laut Landratsamt dazu führen, dass mehr Schmutz ins Gewässer gelangt. Gerade das Schlagwetter mit Hochwasser im Sommer 2021 sei für die Einstufung auch maßgebend gewesen.
Am Ende der Ursachensuche, kündigt Dr. Ludwig Walters an, werde man gemeinsam mit dem Wasserwirtschaftsamt und den beiden betroffenen Gemeinden diskutieren, ob und welche möglichen Maßnahmen umgesetzt werden können, um schließlich die Wasserqualität im Grüntensee wieder zu verbessern.