Präsentation der Fahrzeuge fürs Projekt „Allgaeu-mobil“: (von links) Bürgermeisterin Dr. Sabine Rödel, Andreas Klär (Elektrizitätswerk Bad Hindelang), Eza-Geschäftsführer Martin Sambale und stellvertretender Landrat Roman Haug.
Bild: G. Jansen
Präsentation der Fahrzeuge fürs Projekt „Allgaeu-mobil“: (von links) Bürgermeisterin Dr. Sabine Rödel, Andreas Klär (Elektrizitätswerk Bad Hindelang), Eza-Geschäftsführer Martin Sambale und stellvertretender Landrat Roman Haug.
Bild: G. Jansen
Elektroautos im Monat Mai kostenlos in der Gemeinde testen: Das ist derzeit in Bad Hindelang möglich mit dem Projekt „Allgaeu-mobil“. Interessenten können sich bei der Touristinfo melden. Projektleiter ist das Energie- und Umweltzentrum Allgäu (Eza), Unterstützung gibt es von heimischen Stromversorgern.
Ein Teil des Projekts, das bis Ende 2023 in Oberallgäuer Gemeinden nachhaltige Mobilitätsalternativen erarbeiten will, besteht aus einem sogenannten „Flottentest“. Hierzu hatte sich auch die Gemeinde Bad Hindelang beworben, die nun nach Wiggensbach als zweite Kommune im Oberallgäu die Möglichkeit erhält, einen Monat lang ein kostenloses Carsharing-Angebot mit effizienten Elektrofahrzeugen ihren Einwohnern anzubieten.
Auf das Ostrachtal folgen Durach, Buchenberg, Blaichach und Oberstaufen – nacheinander jeweils vier Wochen. Zur Testphase stehen hierbei ein Elektroroller und zwei Elektroautos, ein Renault Zoe und ein Skoda Citigo, bereit.
Ziel sei es, ein richtiges Format für ein dauerhaftes Carsharing zu finden und so eine umweltfreundliche Mobilität zu fördern, wie Eza-Geschäftsführer Martin Sambale erläuterte: „Neben diesem Teilprojekt wird es weitere Aktivitäten geben wie zum Beispiel ehrenamtliche Fahrdienste und eine Mitfahrplattform.“ Zudem sollen auch Mobilitätsangebote für Jugendliche aufgebaut werden. 15 Kommunen seien an diesem Projekt beteiligt.
„Die Zahl der Elektroautos in diesem Tal ist noch sehr überschaubar“, meinte der stellvertretende Landrat Roman Haug. Er wohnt selbst in der Gemeinde Bad Hindelang und begrüßt es, dass die Einwohner vor Ort erste Erfahrungen mit E-Autos sammeln können. Vielleicht ergebe sich so die Anregung, darüber nachzudenken, ob wirklich jeder ein eigenes Auto braucht. „Eventuell ließe sich das auch anders organisieren. Das Oberallgäu hat 155 000 Einwohner und es gibt hier etwa 95 000 angemeldete Pkw. Einige seien bestimmt nicht täglich in Betrieb“, sagte Haug. Darüber gelte es nachzudenken und entsprechend zu handeln.
Bad Hindelangs Bürgermeisterin Dr. Sabine Rödel verwies auf das Urteil des Bundesverfassungsgerichts, weiter in die Zukunft zu denken, was den Klimaschutz anbelangt. „Wir als ländliche Gemeinden haben einen sehr großen motorisierten Individualverkehr. Und im Hinblick auf Klimawandel und Energiewende müssen wir uns genau überlegen, wie wir davon wegkommen.“
Das Projekt Allgaeu-mobil zeige, dass man landkreisweit einiges bewegen kann, auch um die Kommunen zu vernetzen. Bei dem „Flottentest“ gebe es für den Einzelnen die Möglichkeit, solche Fahrzeuge einfach einmal auszuprobieren. Die Termine des Elektro-Carsharings-Tests in den weiteren teilnehmenden Kommunen sind: im Juni in Durach, Juli in Buchenberg, August in Blaichach und im September in Oberstaufen.
Das Amt für ländliche Entwicklung Schwaben übernimmt 75 Prozent der anfallenden Kosten, die restlichen 25 Prozent teilen sich das Landratsamt Oberallgäu und die teilnehmenden Kommunen.