Diese Jury bewertete die Mundart-Einreichungen (von links): Andrea Lotter, Helmut Rothmayr, Klaus-Peter Mayr und Simon Gehring.
Bild: Julia Geppert
Diese Jury bewertete die Mundart-Einreichungen (von links): Andrea Lotter, Helmut Rothmayr, Klaus-Peter Mayr und Simon Gehring.
Bild: Julia Geppert
Acht Schulklassen haben diesmal beim Dialekt-Wettbewerb „So schwätz i“ des Vereins „Mundart Allgäu“ mitgemacht. Eine vierköpfige Jury hat nun die Einsendungen bewertet und sich entschieden, gleich zwei erste Preise zu vergeben. Bei den Grundschulen hat sie ein aufwendiges Projekt der vierten Klassen aus Wertach am meisten überzeugt: Die Schülerinnen und Schüler erstellten ein Witzebuch im Dialekt sowie ein Theaterstück mit Tanz, Musik und einem Rap. Dotiert ist der Preis mit 500 Euro.
Vom Wettbewerbs-Beitrag der 9. Klasse aus Oy-Mittelberg mit ihrer Lehrerin Andrea Büttner waren die Jury-Mitglieder derart begeistert, dass sie das Preisgeld spontan von 500 auf 750 Euro erhöhten. Die Mädchen und Jungen konzipierten ein Dialekt-Memory zum Spielen inklusive QR-Codes zum Abscannen durch Smartphones.
Generell zeigte sich die Jury mit Vereinsvorsitzendem Simon Gehring (Durach), Andrea Lotter (Füssen), Helmut Rothmayr (Sonthofen) und Klaus-Peter Mayr (Kulturredaktion der Allgäuer Zeitung) erfreut über die Qualität der Einsendung. Das Preisgeld von ursprünglich geplanten 1050 Euro erhöhten sie auf 3000 Euro. „Das ist es uns wert“, sagte der Vorsitzende des Mundartvereins, Simon Gehring. Dabei half auch die „Regionalentwicklung Oberallgäu“: Sie gewährte einen Zuschuss von 500 Euro im Rahmen des Projekts „Unterstützung Bürgerengagement“.
„Des mit deam Wettbewerb isch a tolle Idee“, lobt Lehrerin Kathrin Vogler von der Grundschule Missen-Wilhams, die sich ebenfalls beteiligte. Das sehen auch die Juroren so. „Es ist prima, den Nachwuchs zu fördern, damit er auf den Geschmack kommt“, erklärt Andrea Lotter. Rätsel gab den Juroren jedoch die Beteiligung auf: Sie fiel diesmal deutlich geringer aus als bei der Wettbewerbs-Premiere im Jahr 2021. Während damals 17 Beiträge aus dem gesamten Allgäu eingingen, sind es diesmal nur neun; außerdem beteiligten sich nur Oberallgäuer Schulen.
„Cool“ und „genial“ nennt Juror Helmut Rothmayr das Dialekt-Memory aus Oy-Mittelberg. Es sei „professionell gemacht“. Die Schülerinnen und Schüler hatten Dialektbegriffe gesucht, sich um Sprachaufnahmen gekümmert, eine Box aus Holz und Plexiglas hergestellt und eine Spielanleitung formuliert. Einzelne Wörter transferierten sie in QR-Codes, damit man sie sich anhören und übersetzen lassen kann. „So können wir jedem aus Nah und Fern unseren Allgäuer Dialekt spielerisch näherbringen“, erklärt Klassenlehrerin Andrea Büttner. „Wir hatten an unserer Arbeit sehr viel Spaß.“
Die vier Juroren staunten auch darüber, was Viertklässler aus Wertach erarbeitet hatten. In einem siebenwöchigen Projekt erstellten sie mit ihren Lehrerinnen Judith Frank und Jennifer Roder ein Witzebuch im Dialekt, Texte für die Internetseite der Schule sowie ein Theaterstück in Mundart zum Nikolaus-Tag, das inzwischen aufgeführt worden ist. Darin sind auch ein „Kloase Rap“ und ein Trachtler-Tanz eingebaut. Hier war die Jury von den Ideen und der Ausführung begeistert.
Neben den beiden Siegern hatten sich am Mundart-Wettbewerb beteiligt:
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