Zum Auftakt: Saxophonist David Rüll gibt zusammebn mit seinem Vater Gottfried ein Konzert in Balderschwang.
Bild: Rüll
Zum Auftakt: Saxophonist David Rüll gibt zusammebn mit seinem Vater Gottfried ein Konzert in Balderschwang.
Bild: Rüll
Eine Premiere erwartet die Zuhörer eines Konzerts am kommenden Sonntag in Balderschwang. Eine neue dreiteilige Konzertreihe startet in dem Bergdorf. Den Auftakt übernehmen David Rüll mit dem Saxophon und sein Vater Gottfried Rüll am Klavier. David Rüll (31) ist Musikredakteur bei Radio Horeb und hatte die Idee zu dem Format. Am Sonntag spielen Vater und Sohn unter anderem von Mozart das Konzert in B-Dur, KV 191, sowie Werke moderner Komponisten wie Jean Françaix, Pedro Iturralde, Eugène Bozza und André Jolivet. Mit David Rüll sprach Veronika Krull.
In Nürnberg geboren, in Würzburg studiert – was hat Sie nach Balderschwang verschlagen?
David Rüll: Ich habe ja klassische Musik mit dem Saxophon studiert, und zum Ende des Studiums war dann die große Frage, was ich mache. Rein künstlerisch zu leben, da sah ich nicht den Weg für mich. 2013 war der Glaube für mich auch sehr wichtig, und ich habe überlegt, Glaube und Musik zu verbinden. Meine Mutter ist Radio-Horeb-Hörererin, das läuft bei uns zu Hause den ganzen Tag. Und da gab es einen Trailer, wo nach einem Praktikanten gesucht wurde. Es ist hier ja eine sehr schöne Landschaft mit den Bergen, also sehr attraktiv. Und nach einem halben Jahr wurde die Stelle des Musikredakteurs frei …
Warum haben Sie diese Konzertreihe ins Leben gerufen?
Rüll: Ja, ich habe klassische Musik studiert, es war immer mein Traum, Musiker zu sein. Es gefällt mir, Musik zu machen, selbst auf der Bühne zu stehen. Ich gestalte bei Radio Horeb auch Gottesdienste, aber das war mir immer zu wenig. Es gab schon das eine oder andere Konzert in Balderschwang, aber das waren rein private Dinge. Dann habe ich das mal beim Chef angesprochen, das mit Radio Horeb zu verknüpfen und Künstler von außen einzuladen. Und der Chef meinte, wir probieren das einfach mal. Es ist also ein Pilotprojekt, ein Versuchsballon.
Gibt es ein Motto für diese Reihe?
Rüll: Nein es gibt kein Motto, es ist eine lose Reihe, abhängig von den Künstlern, die wir gewinnen konnten. Das verbindende Element ist Musik in der Kirche.
Im ersten Konzert präsentieren Sie sehr unterschiedliche Komponisten. Was verbindet diese Stücke?
Rüll: Also, mein Schwerpunkt als Musiker ist klassisches Saxophon. Das ist ja ein junges Instrument, das im 19. Jahrhundert entstanden ist. Die meisten Kompositionen stammen also aus dem 20. Jahrhundert. Wenn es nicht gerade Mozart ist – das habe ich umgeschrieben für Tenorsaxophon.
Mozart hatte es ja für Fagott geschrieben. Wie verändert sich durch das Saxophon das Klangbild?
Rüll: Es ist schon eine neue Welt, aber Fagott und Tenorsaxophon haben in etwa dieselbe Lage. Von daher passt es ganz gut, es entspricht dem Grundklang. Das Saxophon ist ja ein breites Klanginstrument, es ist das Instrument mit der breitesten Möglichkeit, es eignet sich gut dafür, Instrumente zu imitieren. Während der Proben haben mein Vater und ich festgestellt, dass sich Saxophon und Fagott sehr nahe kommen. Aber es bleibt ein Saxophon, es klingt vielleicht weniger fein als ein Fagott.
Konzert: David und Gottfried Rüll spielen am Sonntag, 26. September, um 16.30 Uhr in der Pfarrkirche St. Anton in Balderschwang. Der Eintritt ist frei, Spenden werden erbeten. Es gelten die üblichen Hygieneregeln.
Das Konzert ist auch auf der Webseite von Radio Horeb zu hören unter: www.horeb.org
Die weiteren Konzerte:
Sonntag, 10. Oktober, um 20 Uhr in der Pfarrkirche St. Anton Harfenkonzert mit Silke Aichhorn.
Sonntag, 5. Dezember, um 15.15 Uhr in der Pfarrkirche St. Anton Adventskonzert mit dem Vokalensemble von Josef Kraft und seinen vier Söhnen und seiner Tochter.
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