Weil eine gewalttätige Auseinandersetzung gemeldet wurde, löste die Polizei im April 2020 das Treffen einer unter behördlicher Quarantäne stehenden Familie auf und nahm eine Mutter sowie ihre drei erwachsenen Kinder in Gewahrsam. Die Immenstädter wehrten sich mit Fußtritten und beleidigten die Beamten. In dem Gerangel verrutschte bei vier Polizisten die Schutzausrüstung, die daraufhin wegen der Gefahr einer Corona-Infektion vorsorglich nach Hause geschickt werden mussten. So meldete es damals die Polizei. Jetzt standen Mutter, Sohn und zwei Töchter vor Gericht. In der Hauptverhandlung zeichneten die Angeklagten und ihre Verteidiger ein gänzlich anderes Bild der Geschehnisse jener Nacht. Weil auch Richterin und Staatsanwalt Zweifel an der Rechtmäßigkeit des Polizeieinsatzes hegten, wurde das Verfahren gegen die Familienmitglieder eingestellt.
Gerichtsprozess