Seminar für Oberkrainer und Volksmusik: Der 26-jährige Tubist Sebastian Bach hat das Unterrichtsangebot „Groovenmuess“ in Bad Hindelang zusammengestellt.
Bild: Denis Spiess
Seminar für Oberkrainer und Volksmusik: Der 26-jährige Tubist Sebastian Bach hat das Unterrichtsangebot „Groovenmuess“ in Bad Hindelang zusammengestellt.
Bild: Denis Spiess
„Ich möchte den Musikern die Chance geben, das zu erfahren, was ich in Salzburg von den Klassikern und den Volksmusikanten gelernt habe“, erklärt Sebastian Bach. Deshalb hat der Bad Hindelanger das Volksmusik-Seminar „Groovenmuess“ ins Leben gerufen. Zwischen dem 24. und 27. August haben Musiker, die Volksmusik mögen und etwas dazulernen möchten, in Bad Hindelang die Möglichkeit, an den verschiedenen Kursen des breiten Angebots teilzunehmen.
Der 26-jährige Tubist absolviert am Salzburger Mozarteum den Masterstudiengang Instrumental- und Gesangspädagogik (IGP) bei Professor Andreas Martin Hofmeir. Im Rahmen des Studiums sind die Studenten gefordert, ein eigenes Projekt zu entwickeln, über das sie am Ende ihre Masterarbeit schreiben. Einzige Vorgabe ist, dass es sich um ein musikalisches oder pädagogisches Projekt handelt.
Sebastian Bach wollte mit diesem Projekt zudem „etwas Nachhaltiges machen. Etwas, „von dem ich auch nach meinem Studium noch etwas habe“, erzählt er. Den Namen „Groovenmuess“ hat er sich bereits sichern lassen und damit ein Kleingewerbe angemeldet, denn das Seminar heuer ist lediglich der Anfang seiner vielschichtigen Pläne.
Auf die Frage, wie er auf den Namen gekommen ist, lacht der 26-Jährige. „Ich wollte etwas cooles, einen schmissigen Titel, unter dem man sich ein gutes Bild von der Geschichte machen kann und der junge Leute anspricht“, erklärt er. Beim Mittagessen kam er mit einem Studienkollegen zu dem Schluss, dass es in der Volksmusik darauf ankäme, das Rädchen zu finden, damit die Musik groovt, denn „grooven muess es einfach“. Und so war der Name geboren.
Sebastian Bach, der seit zehn Jahren der Oberkrainer-Formation „SBS“ angehört, weiß von der großen Oberkrainer Szene, die es im Allgäu gibt. Durch das Seminar für Oberkrainer Musik, möchte er unter anderem Musiker und Referenten in Kontakt bringen. Die Kurse richten sich an Teilnehmer aller Niveaustufen und Altersgruppen ab sechzehn Jahren. An den vier Seminartagen bieten Referentinnen und Referenten aus dem Allgäuer Raum sowie Studienkolleginnen und -Kollegen Einzel- und Gruppenunterricht sowie Ensemble-Coaching und vieles mehr an.
Der Kern des Seminars ist zwar der Unterricht, im Rahmenprogramm gibt es aber sowohl Jodelkurse von Hedwig Roth als auch Volkstanzkurse für Anfänger. „Tanz, Gesang und Musik sind die drei Säulen der Volksmusik, deshalb wollte ich von allem etwas dabeihaben“, erklärt Bach. Zudem treffen sich die Seminarteilnehmer jeden Abend am Wiesengrund, wo eine Open-Jam-Session geplant ist, denn „da lernt man am meisten“, begründet Bach.
Er selbst hat erst auf Umwegen seine Berufung zum Musiker entdeckt. Über Blockflöte und Trompete kam er zu Tenorhorn und Bariton. Der klassische Musikschul-Werdegang führte ihn in die große Blasmusik von Bad Hindelang, die er später für „SBS“ verließ. In der Oberkrainer-Formation, die erst als Trio gegründet wurde und nach ein paar Besetzungswechseln als Quintett auftritt, hat er seine musikalische Heimat gefunden. Beruflich absolvierte er zunächst eine Schreinerlehre, bevor er sein Instrumental- und Gesangspädagogik-Studium am Vorarlberger Landeskonservatorium in Feldkirch begann.
Nach dem ersten Treffen mit seinem Professor sattelte der Allgäuer von Tenorhorn auf Tuba um. Was ihn an der Tuba reizt, hat Bach auch schnell auf den Punkt gebracht: „Ich bin ein Bass-Mensch. Ich höre die Stufen in der Musik und kann mich mit der Tuba in den Rhythmus dazulegen.“ Außerdem schätzt er die Vielseitigkeit der Tuba, die sowohl in Blasmusik und Klassik als auch im Jazz und im Pop-Bereich eingesetzt werden kann. „Jazz mit Tuba ist ein Hingucker“, betont der 26-Jährige.
Da sich Bach nicht als Orchestermusiker sieht, hat er in Salzburg mit Professor Andreas Martin Hofmeir wiederum das große Los gezogen. „Er ist für uns Studenten eine gute Mischung aus Professor und Freund, ist sehr breit aufgestellt und als Tubist das Non-Plus-Ultra“, schwärmt Sebastian Bach und erzählt begeistert, dass sein Professor so offen ist, dass er sich auch für Bachs Volksmusik-Engagement interessiert. Anmeldungen zum Volksmusikseminar „Groovenmuess“ sind über das Internet möglich unter https://www.groovenmuess.de.
Ein öffentlicher Tanzabend mit „SBS“ findet am Samstag, 26. August, ab 20 Uhr im Kurhaus in Bad Hindelang statt. Für die Seminarteilnehmer ist die Veranstaltung kostenlos, Besucher erhalten ihre Eintrittskarten am Veranstaltungstag an der Abendkasse oder sie können sie im Vorfeld per E-Mail an groovenmuess@web.de oder SMS an die Rufnummer 0176 31018036 reservieren. (mbä)