Fakten zu Oberstdorf

Oberstdorf: Alles rund um das südlichste Dorf Deutschlands

Oberstdorf ist besonders für seine wunderschöne Natur bekannt. Wo genau liegt das Dorf und wie viele Menschen leben dort? Alle wichtigen Infos zu Sehenswürdigkeiten, Lage und Geschichte.

Oberstdorf ist besonders für seine wunderschöne Natur bekannt. Wo genau liegt das Dorf und wie viele Menschen leben dort? Alle wichtigen Infos zu Sehenswürdigkeiten, Lage und Geschichte.

Bild: Ralf Lienert

Oberstdorf ist besonders für seine wunderschöne Natur bekannt. Wo genau liegt das Dorf und wie viele Menschen leben dort? Alle wichtigen Infos zu Sehenswürdigkeiten, Lage und Geschichte.

Bild: Ralf Lienert

Der Markt Oberstdorf im Landkreis Oberallgäu ist beliebt bei Touristen. Die wichtigsten Infos zu Lage, Geschichte, Ausflügen, Wintersport und Bergbahnen.
01.03.2023 | Stand: 14:34 Uhr

Oberstdorf ist nicht nur wegen seines Bergpanoramas, seinen vielen Freizeitmöglichkeiten (sowohl im Sommer als auch im Winter) und seinen verschiedenen Bergbahnen bekannt. Das südlichste Dorf Deutschlands verfügt auch über eine lange, traditionsreiche Geschichte und ist Anlaufpunkt für Skisprung-Fans aus aller Welt. Hier lesen Sie alle wichtigsten Informationen rund um die Oberstdorfer Geschichte, Lage, Wirtschaft, Natur und vieles mehr.

Die Geschichte von Oberstdorf

Oberstdorf wurde zum ersten Mal im Jahr 1141 urkundlich erwähnt. Kurz vor Beginn des 16. Jahrhunderts, nämlich 1495, erhielt Oberstdorf sein Marktrecht durch König Maximilian. Der Ort schaut also schon auf eine Lange Tradition zurück. Einige wichtige Etappen seiner Geschichte sind zum Beispiel der erste Oberstdorfer Viehscheid "im Ried", der im Jahr 1874 stattfand, oder die Einweihung der beliebten Breitachklamm 1905. Seit 1964 ist Oberstdorf ein offizieller Kneipp-Kurort.

Eng verbunden mit Oberstdorf ist auch das Skispringen. Schon im Jahr 1926 fand das Eröffnungsspringen auf der damaligen Schattenbergschanze statt. Der weiteste Sprung ging damals übrigens auf 35 Meter. Heute besuchen jährlich über 40.000 Zuschauerinnen und Zuschauer jährlich die Schattenbergschanze zum Auftakt der Vierschanzentournee. Neben dem Skispringen ist auch das Skifliegen schon lange in Oberstdorf beheimatet. 1972/73 entstand dort die Heini-Klopfer-Skiflugschanze. Sie ist die drittgrößte Skiflugschanze der Welt. Und nicht zu vergessen, kommt auch einer der erfolgreichsten deutschen Skispringer aus Oberstdorf: Karl Geiger.

Wer mehr über die Geschichte von Oberstdorf erfahren will, besucht am besten das Heimatmuseum im Ort.

Das Panorama der Heini Klopfer Skiflugschanze im Stillachtal Oberstdorf.
Das Panorama der Heini Klopfer Skiflugschanze im Stillachtal Oberstdorf.
Bild: Benedikt Siegert

Oberstdorf: Wo liegt es und wie viele Menschen leben dort?

Oberstdorf liegt im bayrischen Landkreis Oberallgäu und ist das südlichste Dorf Deutschlands. Es liegt 813 Meter über dem Meeresspiegel und ist mit 23.000 Hektar die drittgrößte Flächengemeinde in Bayern - ¾ der Fläche sind dabei Landschafts- und Naturschutzgebiet. Der Ort ist sowohl mit den Auto als auch mit den Zug gut zu erreichen. Autofahrer kommen vor allem über die B19 aus Richtung Sonthofen nach Oberstdorf. Von dort aus führt die Bundesstraße auf direktem Weg weiter ins österreichische Kleinwalsertal. In Oberstdorf leben momentan etwa 9.500 Menschen (Zählung vom 30. Juni 2021). Da der Ort ein sehr beliebtes Reiseziel ist, besuchen das Jahr über zusätzlich hunderttausende Gäste Oberstdorf.

Gibt es einen Bahnhof in Oberstdorf?

Ja, der Bahnhof Oberstdorf ist die Endhaltestelle der Bahnstrecke Immenstadt-Oberstdorf. 2006 wurde er als "Kleinstadtbahnhof des Jahres" ausgezeichnet. Der Bahnhof besitzt insgesamt fünf Gleise an drei Bahnsteigen und befindet sich im Norden des Oberstdorfer Zentrums.

Tourismus in Oberstdorf

Der Tourismus ist mit Abstand die wichtigste Einnahmequelle des Ortes. Laut eigenen Angaben des Markt Oberstdorf beruhen im weitesten Sinne 95 % aller in Oberstdorf erwirtschafteten Umsätze auf dem Tourismus. Weitere Zahlen zum Tourismus in Oberstdorf:

  • 2,69 Millionen Gästeübernachtungen pro Jahr
  • 487.000 Gästeankünfte pro Jahr
  • etwa 16.000 Gästebetten
  • jährlich erwirtschafteter Umsatz: etwa 200 Millionen Euro

Sehenswürdigkeiten: Was muss man in Oberstdorf gemacht haben?

In und um Oberstdorf gibt es viele verschiedene Sehenswürdigkeiten. Besonders beeindruckend ist die Breitachklamm, etwas außerhalb von Oberstdorf (mit dem Auto etwa 10 Minuten vom Stadtzentrum). Die Felsschlucht kann mithilfe von Stegen durchwandert werden und bietet spektakuläre Anblicke - sowohl im Sommer als auch im Winter.

Oberstdorf ist bekannt für seine Skisprung- beziehungsweise Skiflug-Schanze(n). Diese können aber nicht nur an Wettkampftagen besucht werden. Sowohl die große Heini-Klopfer Flugschanze, als auch die kleineren Skisprungschanzen (wie die Schattenbergschanze) können das ganze Jahr über besichtigt werden. Letztere sind Teil der sogenannten WM-Skisprung-Arena, in der sich beispielsweise auch das Oberstdorfer Skimuseum befindet.

Für Familien mit Kindern ist auch die Ganzjahres-Rodelbahn "Allgäu-Coaster" interessant. Dieser befindet sich etwa 10 Minuten Autofahrt entfernt von Oberstdorf am Fuße des Söllereck.

Auch ein Besuch in der Oberstdorfer Innenstadt bietet sich an. Diese ist seit 1992 autofrei und beherbergt viele verschiedene Geschäfte und Einkehrmöglichkeiten

Bergbahnen in Oberstdorf

Rund um Oberstdorf gibt es mehrere Bergbahnen, die sowohl im Winter, als auch im Sommer genutzt werden können. Die meisten von ihnen gehören zum Zusammenschluss der sogenannten "Oberstdorfer & Kleinwalsertaler Bergbahnen" (OK-Bergbahnen). Dazu zählen die

  • Nebenhornbahn (Neueröffnung im Sommer 2021)
  • Walmendingerhornbahn
  • Söllereckbahn
  • Fellhornbahn
  • Kanzelwandbahn
  • Ifenbahn
  • Heubergbahn
  • Zafernalift (Sesselbahn)

Die große Zahl an Bergbahnen zeigt schon, dass es in direkter Nähe zu Oberstdorf einige Berge zu besteigen beziehungsweise im Winter zu befahren gibt. Dazu gehören zum Beispiel das Nebenhorn (2.224 Meter), das Fellhorn (2037 Meter), das Söllereck (1706 Meter) oder der Heuberg (1.338 Meter).

Im September 2021 wurde die neue Nebelhornbahn eingeweiht. Sie überwindet eine Höhendifferenz von etwa 1.400 Metern.
Im September 2021 wurde die neue Nebelhornbahn eingeweiht. Sie überwindet eine Höhendifferenz von etwa 1.400 Metern.
Bild: Karl-Josef Hildenbrand

Freizeitaktivitäten: Was kann man im Sommer in Oberstdorf machen?

Im Sommer kann man in der Gegend um Oberstdorf vor allem gut wandern und Rad fahren. Dafür stehen über 200 Kilometer Wander- und Radwegenetz bereit. Oberstdorf eigenet sich auch besonders gut als Ausgangspunkt für verschiedenste Bergtouren. Von hier kann man beispielsweise zum bekannten Heilbronner Höhenweg aufbrechen.

Ansonsten kann im Sommer beispielsweise auch der nahegelegene Freibergsee besucht werden, der über ein eigenes Naturbad sowie eine Einkehrmöglichkeit verfügt.

Freizeitaktivitäten: Was kann man im Winter in Oberstdorf machen?

Im Winter bietet Oberstdorf gemeinsam mit dem benachbarten Kleinwalsertal als grenzübergreifende Skiregion über 130 Pistenkilometer für Ski- und Snowboard-Fahrer. Auf insgesamt sieben Bergen fahren 48 Lifte und Bergbahnen. Was beispielsweise das Skigebiet Zweiländer-Skigebiet Fellhorn/Kanzelwand ausmacht lesen Sie hier.

Oberstdorf und der Wintersport

Besondere Bedeutung in Oberstdorf hat der (professionelle) Wintersport. Das wohl bekannteste Event ist hier der jährliche Auftakt der Vierschanzentournee, der schon seit den 1950er Jahren in Oberstdorf stattfindet. Darüber hinaus finden regelmäßig Weltcups im Skispringen und Skifliegen in Oberstdorf statt.

Aber auch Wettkämpfe in anderen Wintersportarten finden regelmäßig in Oberstdorf statt. So war der Ort beispielsweise sowohl 1987 als auch 2005 Austräger der nordischen Ski-WM.

Hinzu kommt, dass es in Oberstdorf ein Eissportzentrum mit Olympiastützpunkt gibt.

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