Die „große Schleife“ (hier ein Foto vom Zötler Gold Race 2019) führt das Feld am Sonntag über 127 Kilometer und 2200 Höhenmeter.
Bild: Dominik Berchtold
Die „große Schleife“ (hier ein Foto vom Zötler Gold Race 2019) führt das Feld am Sonntag über 127 Kilometer und 2200 Höhenmeter.
Bild: Dominik Berchtold
Die Kreisstadt ist bereit – die Premiere kann kommen. An diesem Wochenende steigt die erste Auflage des „Rad Race 120“ in Sonthofen. Über 2200 Radsportlerinnen und Radsportler aus 44 Nationen verwandeln die Stadt für drei Tage in das deutsche Radsport-Mekka. Seit Freitag findet die Messe am Marktanger im Stadtzentrum statt.
Das Team-Jedermann-Rennen im Oberallgäu beginnt mit einem Team-Bergzeitfahren am Samstag (11 Uhr, Fluhensteinweg) und hat eine große Schleife über fast 127 Kilometer und 2200 Höhenmeter als Highlight (6.45 Uhr, Marktanger). Das Immenstädter Orga-Team „808project“ um Christoph Fürleger und Marlon Wörndl (u. a. verantwortlich für Grüntenstafette und Allgäu-Triathlon) richtet das Event aus. Wir stellen die Highlights, die Hotspots und die wichtigen Fakten zum Rennen vor.
„Es ist unglaublich, was die Jungs da auf die Beine stellen. Es ist megastark, so ein Event hier im Allgäu zu haben“, sagt Sebastian Geiger. Der 31-jährige Oberstdorfer, bis 2018 im Nationalkader der deutschen Freeskier, ist einer von hunderten passionierten und ambitionierten Hobby-Radlern, die sich beim Rad Race 120 zwar „nach vorne nicht viel ausrechnen“, die aber den Reiz des Events erkennen: „Das Erlebnis, auf komplett gesperrten Straßen in großen Gruppen mit Windschatten zu fahren, ist sehr reizvoll. Und das auch noch hier in der Heimat – das wird besonders werden“, sagt Geiger, der in einem vierköpfigen Team startet. „Die Messe, der Prolog und dann die große Schleife. Das ganze Wochenende wird eine besondere Atmosphäre herrschen.“
Beim Prolog am Samstag kämpfen die Athleten im Team-Zeitfahren um den besten Platz für die Startaufstellung beim Rennen tags darauf. Vom Fluhensteinweg in Sonthofen geht es steil bergauf – hier können Anfeuerungen von der Staig aus beflügeln.
Sonntags geht’s ab 6.45 Uhr von der Markthalle aus auf die „große Schleife“. Erster „Jubelspot“ ist am Haus Oberallgäu. Einladend sind im sportlich knackigen Teil die Auffahrt zum Riedbergpass (erreichbar ist der Abschnitt am besten per Fahrrad), das Ortszentrum Obermaiselstein, wo die Sportler gleich zweimal vorbeikommen, und der Zielbereich an der Hörnerbahn in Bolsterlang, den das Feld in der Bergankunft mit bis zu acht Prozent-Steigung erreicht.
Die absolute Schlüsselstelle beim Ritt am Sonntag wird allerdings Deutschlands höchste Passstraße. 16 Prozent Steigung hat der Riedbergpass an seiner steilsten Stelle. Im Schnitt warten hier 9,6 Prozent Steigung auf dem 6-km-Streckenabschnitt. Da brennen die Waden, die Maschine läuft auch Hochtouren. Entsprechend werden 14.000 Riegel und Gels im Laufe der beiden Renntage überreicht. Die Extra-Wertung im Rennen über die 127 Kilometer und 2200 Höhenmeter ist ein besonderes Schmankerl für die Laktat-Party: 18,85 Minuten lautet der aktuelle KOM („King of the Mountain“-Wertung in der Trainingsapp Strava) am Riedbergpass. Aufgestellt wurde er von Ex-Profi Sebastian Baldauf aus Niedersonthofen. Auf der Jagd nach der Bestmarke werden Mensch und Material hart geprüft: 266.800 Kettenglieder laufen über die Kurbeln der Rennräder.
Zum Prolog am Samstag vom Fluhensteinweg in Sonthofen bis zur Kapelle Schwandereck ist diese Strecke ist von 10.30 Uhr bis 16.45 Uhr vollständig gesperrt und kann in diesem Zeitraum nicht befahren werden. Am Hauptveranstaltungstag kommt es zwischen 6.15 und 12.15 Uhr zu Einschränkungen im Verkehrsablauf. Das Befahren der Wettkampfstrecke ist in dieser Zeit nicht möglich, da diese abschnittsweise vollständig gesperrt wird.