Zerstörtes Biotop im Rappenalptal

Wildbach in Oberstdorf ausgebaggert: Umweltministerium schaltet sich ein

Der Rappenalpbach wurde auf einer Länge von 1,6 Kilometern ohne Genehmigung ausgebaggert.

Der Rappenalpbach wurde auf einer Länge von 1,6 Kilometern ohne Genehmigung ausgebaggert.

Bild: WWA

Der Rappenalpbach wurde auf einer Länge von 1,6 Kilometern ohne Genehmigung ausgebaggert.

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Die Landtagsopposition fordert Aufklärung zum Rappenalptal und fragt: Was tun die Behörden vor Ort gegen die "Verursacher dieses Umweltverbrechens"?
19.11.2022 | Stand: 09:14 Uhr

Die nicht genehmigte Begradigung eines Wildbachs im Oberstdorfer Rappenalptal schlägt weiter hohe Wellen. Jetzt hat die Empörung über die Zerstörung des Biotops im Naturschutzgebiet „Allgäuer Hochalpen“ den Landtag erreicht. Die Opposition fordert Aufklärung. Das Umweltministerium prüft rechtliche Schritte. Wie berichtet, wurde das Bachbett von einer Alpgenossenschaft auf einer Länge von etwa 1,6 Kilometern ausgebaggert und so die Bachsohle sowie der Lebensraum für Pflanzen und Tiere schwer beschädigt.

Ministerium fordert "schnelle und lückenlose Aufklärung"

Das Umweltministerium hat von den Behörden vor Ort eine umfassende Stellungnahme angefordert. „Die Zerstörung von naturschutzrechtlich geschützten, ökologisch wertvollen Gebieten ist nicht hinnehmbar“, teilt ein Sprecher auf Anfrage der Redaktion mit. „Das Ministerium erwartet von den zuständigen Behörden eine schnelle und lückenlose Aufklärung des Sachverhalts und daneben einen konsequenten Vollzug des geltenden Rechts.“

"Schlimmster Eingriff der letzten Jahre"

„Das ist einer der schlimmsten Eingriffe in geschützte Gebiete in Bayern der letzten Jahre. Dieser Umweltfrevel gehört umgehend aufgeklärt“, sagte Rosi Steinberger (Grüne), Vorsitzende im Umweltausschuss des Landtags. Die SPD fordert einen Bericht von Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler). „Dabei müssen alle bisher bekannten Fakten auf den Tisch“, erklärt der SPD-Fraktionschef Florian von Brunn. „Außerdem muss geklärt werden, was die Behörden gegen die Verursacher dieses Umweltverbrechens unternehmen werden.“

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