Sie heißen nicht Wladimir und Estragon. Sondern Christof und Jonas. Aber was die beiden hageren Männer in Schwarz auf der Bühne des Immenstädter Union-Filmtheaters so treiben, hat viel vom absurden Theater. Vor 70 Jahren nannte Samuel Beckett sein spektakulär neuartiges Theaterstück „Warten auf Godot“. Die beiden Schweizer Comedians hingegen warten auf niemand, sie nennen sich als Duo gleich selber „Ohne Rolf“. Und ihre „Blattrand“-Show ist eine Show im Wortsinn. Denn es wird nicht gesprochen, sondern auf Blättern gezeigt. Genauer: auf 1000 Plakaten. In gut lesbar gedruckter Schrift – geblättert statt gesprochen. Mimik und Aktion zeigen das, was über den „Blattrand“ hinausgeht. Jeder Zuschauer im voll besetzten Kino gerät in den Sog dieser lautlosen Kommunikation, dieses – vorwiegend verbalen – Schlagabtauschs auf umgeblätterten Plakaten.
Immenstadt