Marlene Weißenbach (links) und ihre Schwester Hedwig Roth sind das Duo „Jubila & Jodula“. Am Freitag, 1. September, treten sie gemeinsam in Fischen auf.
Bild: Anna Baiz
Marlene Weißenbach (links) und ihre Schwester Hedwig Roth sind das Duo „Jubila & Jodula“. Am Freitag, 1. September, treten sie gemeinsam in Fischen auf.
Bild: Anna Baiz
„Gott nutzt unsere Stimmen und unsere Instrumente, damit unsere Musik den Menschen zu Herzen geht“, beschreibt Marlene Weißenbach das, was sie fühlt, wenn sie gemeinsam mit ihrer Schwester Hedwig Roth als „Jubila & Jodula“ auftritt. In ihrem Programm kombinieren die Schwestern ihre unterschiedlichen musikalischen Wurzeln zu einem harmonischen Zusammenspiel. „Das macht uns so authentisch“, bemerkt Marlene Weißenbach. So dürfen sich die Konzertbesucher in der evangelischen Kirche „Zum Guten Hirten“ in Fischen auf eine Mischung aus klassischen Jodlern und kirchlichen Lobpreisliedern freuen, wobei letztere ebenfalls mit Jodlern durchflochten sind.
„Unser Programm lädt zum Meditieren, Beten und Sein ein. Die Besucher können zur Ruhe kommen, Frieden finden und Gott loben. Jedes Stück leitet das nächste ein“, beschreibt Hedwig Roth das anderthalbstündige Programm, das sich durch fließende Liedübergänge auszeichnet. Die 46-Jährige schätzt vor allem den zweistimmigen Gesang mit ihrer Schwester. In ihren anderen Projekten jodelt sie zwar, kommt aber fast nie zum Singen. Da die Stimmen von Roth und Weißenbach so gut harmonieren, liegt genau in diesem gemeinsamen Gesang auch eine Besonderheit ihres Duos. „Wir fühlen und denken auch ganz viel gleich“, betont Roth und erzählt, dass ihnen das viele Absprachen erspart. „Wir können viel mehr spontan machen, weil wir vom Ton her harmonieren, ohne viel verstellen zu müssen.“
Wie perfekt sie sich auf der Bühne ergänzen, haben die Schwestern allerdings erst recht spät gemerkt. In ihrer Kindheit wurde nur „für den Hausgebrauch“ gemeinsam musiziert, gemeinsame Auftritte gab es gar keine. Auch musikalisch trennten sich die Wege von Hedwig Roth und Marlene Weißenbach bald. Während Roth schon früh in verschiedensten Besetzungen auftrat, beschränkte sich Weißenbach auf ihr Mitwirken im Chor.
Vor 25 Jahren entdeckte die 50-Jährige die Lobpreismusik für sich. „Diese Musik hat mich von Anfang an so erfüllt, dass ich wieder angefangen habe, Gitarre zu spielen. Sogar meinen Beruf als Dekanatsreferentin habe ich über die Musik gefunden“, erzählt sie. Mit dem Trio „Talita kum“ gestaltete sie Gottesdienste und Familienfeiern und im Rahmen ihres Berufs leitet sie regelmäßig Projektchöre und ist momentan gerade dabei in einer Pfarrei einen Kinder- und Jugendchor zu gründen.
Der Grundstein für „Jubila & Jodula“ ist einem Zufall zu verdanken. Hedwig Roth hatte vor knapp zehn Jahren eine Anfrage für einen Auftritt in der St. Stephan Kirche in Rettenberg. Dafür holte sie kurzerhand ihre Schwester mit ins Boot. Eigentlich hatten die Schwestern ihren gemeinsamen Auftritt als einmaliges Projekt angedacht. Aufgrund der hervorragenden Resonanz und der stetigen Nachfrage der Musikfreunde nach weiteren Auftritten, traten Roth und Weißenbach immer öfter auf und nahmen 2018 sogar eine gemeinsame CD zu ihrem Projekt auf.
Beim Namen mussten sie nicht lange überlegen. Hedwig Roth war bereits als Jodula bekannt, da war Jubila in Anlehnung an das christliche Jubilieren schnell gefunden. Rund ein Drittel des Repertoires besteht aus Eigenkompositionen von Hedwig Roth, der Rest aus alten und neuen Lobpreisliedern, die die beiden Schwestern neu arrangiert haben. Beispielsweise finden sich allseits bekannte Klassiker wie Leonard Cohens „Halleluja“ oder „Von guten Mächten“ in einer neuen, mit Jodlern garnierten Version. (Lesen Sie auch: "Die Fans singen in Oberstaufen beherzt mit Laith Al-deen mit.")
Laut Marlene Weißenbach bietet vor allem die Mischung aus Instrumentalstücken an den Gitarren, Jodlern, zweistimmigem Gesang und den arrangierten Lobpreisliedern den Besuchern besonders viel überraschende Abwechslung.
Und Abwechslung zieht sich auch wie ein roter Faden durch die Laufbahn von Hedwig Roth. „Ich bin eine Getriebene. Ich habe immer neue Ideen und brauche immer was Neues“, räumt die Vorderburger Musikerin und Jodellehrerin lachend ein. Das war auch der Grund, warum sie zwei Reihen mit Begegnungskonzerten arrangiert hat.
Obwohl sie sich heuer auf das Projekt mit Johannes Bär, Vuimera sowie die Duo-Auftritte mit ihrer Schwester „fokussieren“ will, reift bereits eine neue Idee: Hedwig Roth möchte ihre eigene Jodula-Band gründen. Bereits im September steht die erste Projektwoche mit Musikerkollegen an, Konzerte sollen bald folgen.
Das Konzert von „Jubila & Jodula“ findet am Freitag, 1. September, 20 Uhr, in der evangelischen Kirche „Zum Guten Hirten“ in Fischen statt. Der Eintritt ist frei, Spenden sind erbeten.
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