Thomas Gehring ist Grünen-Landtagsabgeordneter und kennt den Tübinger OB seit gut 30 Jahren. Zu dessen Auftritt hat er eine klare Meinung.
Bild: Dominik Berchtold (Archiv)
Thomas Gehring ist Grünen-Landtagsabgeordneter und kennt den Tübinger OB seit gut 30 Jahren. Zu dessen Auftritt hat er eine klare Meinung.
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Der Wirbel um den Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer beschäftigt Politiker bundesweit. Wie berichtet, zieht sich Palmer nach dem Eklat wegen seiner Äußerungen vorerst zurück und tritt auch bei den Grünen aus. „Boris ist eine tragische Figur“, sagt Thomas Gehring, Vize-Präsident des bayerischen Landtags, im Gespräch mit unserer Redaktion.
Der Grünen-Politiker kennt Palmer nach eigenen Angaben seit gut 30 Jahren. Damals war Gehring parlamentarischer Berater für Schulen und Hochschulen in Baden-Württemberg und Palmer für die grüne Hochschulgruppe aktiv und dann Landtagsabgeordneter. Palmer habe als OB inhaltlich „gute Arbeit gemacht“ – zugleich sei bei ihm aber „die Lust, gegen etwas zu verstoßen, was man nicht sagt, groß“. Die jüngsten Äußerungen Palmers, in denen er Vergleiche zum Judenstern während der Nazi-Zeit zog, gehen laut Gehring „gar nicht“. Den Tübinger OB beschreibt der Landtagsabgeordnete aus Blaichach zudem als „beratungsresistent“, wenn es um die Frage geht: „Was sage ich öffentlich und was sage ich nicht.“
Die Ankündigung Palmers, bei den Grünen auszutreten, kommentiert Gehring mit den Worten: „Um in einer Partei zu sein, muss man sich selbst manchmal etwas zurücknehmen.“ Er begrüßt es, dass Palmer nun eine Auszeit angekündigt hat und sich professionelle Hilfe holen will.