Schweres Bergunglück nahe Oberstdorf: Ein Wanderer starb auf dem Geißfuß. Zwar konnten er und sein Begleiter noch einen Notruf absetzen, doch wegen des schlechten Wetters konnte die Bergwacht nicht zu den Wanderern durchdringen.
Bild: Benjamin Liss
Schweres Bergunglück nahe Oberstdorf: Ein Wanderer starb auf dem Geißfuß. Zwar konnten er und sein Begleiter noch einen Notruf absetzen, doch wegen des schlechten Wetters konnte die Bergwacht nicht zu den Wanderern durchdringen.
Bild: Benjamin Liss
Aktualisiert am Mittwoch, 11.30 Uhr - Ein Bergdrama hat sich in der Nacht zu Dienstag in den Allgäuer Alpen bei Oberstdorf abgespielt: Wie die Polizei mitteilt, waren zwei Männer dort zwischen Seealpe und Edmund-Probst-Haus am Nebelhorn unterwegs. Dabei verirrten sie sich und setzten gegen Mitternacht einen Notruf ab. Einer der Bergwanderer starb, der zweite konnte stark unterkühlt gerettet werden.
Der stark unterkühlt geborgene zweite Wanderer schwebt weiter in Lebensgefahr, teilt die Polizei am Mittwochvormittag auf Nachfrage unserer Redaktion mit. Die Bergung des Leichnams soll am Mittwochmittag durch die Polizei erfolgen - mit eigenem Hubschrauber.
Die Rettung der Wanderer in der Nacht zu Dienstag am Geißfuß war schwierig: Die Bergrettung konnte die Wanderer zwar lokalisieren, aufgrund des Neuschnees und starken Windes mit rund 100 Stundenkilometern jedoch nicht zu ihnen vordringen und musste den Einsatz gegen 4 Uhr abbrechen.
Knapp anderthalb Stunden später starteten zwei Rettungshubschrauber und entdeckten die beiden Wanderer um kurz nach 8 Uhr. Wegen der schlechten Witterung war eine Bergung per Tau zunächst nicht möglich. Erst als das Wetter etwas besser wurde, konnte ein Bergretter abgeseilt werden. Er stellte fest, dass ein Wanderer tot und der zweite stark unterkühlt war. Laut Polizei war die Bergung aber immer noch nicht möglich.
Erst einige Zeit später konnten ein Notarzt, ein Beamter der Alpinpolizei und ein Bergretter per Hubschrauber unterhalb des Fundortes abgesetzt werden, um zu den Verunglückten aufzusteigen. Zeitgleich gelang einer Hubschrauber-Besatzung die Bergung des noch lebenden Wanderers und des Bergretters. Letzterer war laut Polizei nach sechs Stunden im Freien auch unterkühlt, aber soweit wohlauf.
Der zweite Bergsteiger wurde schwer unterkühlt ins Krankenhaus nach Immenstadt gebracht und schwebte am Dienstagabend in Lebensgefahr, sagte ein Polizeisprecher. Deshalb konnte er noch nicht vernommen werden. Beide Betroffenen sind nach Angaben des Sprechers bisher nicht identifiziert.
Im Einsatz waren neben zwei Rettungshubschrauber-Besatzungen unter anderem zehn Einsatzkräfte der Oberstdorfer Bergwacht und fünf Beamte der Alpinen Einsatzgruppe der Polizei.
Die Leiche konnte aufgrund des schlechten Wetters am Dienstag nicht mehr geborgen werden. Am Mittwoch gegen Mittag soll nun ein neuer Versuch unternommen werden, den toten Wanderer zu bergen.