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Japankäfer im Allgäu bei Lindau entdeckt - Gefährlich und gefräßig

Erstes Exemplar auch in Bayern

Sorge um Pflanzen: Erster Japankäfer im Allgäu entdeckt

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    Im Allgäu ist nach Angaben der Landesanstalt für Landwirtschaft Bayern ein erster Japankäfer entdeckt worden.
    Im Allgäu ist nach Angaben der Landesanstalt für Landwirtschaft Bayern ein erster Japankäfer entdeckt worden. Foto: Uli Deck/dpa

    Mit Sorge hat der Freistaat in den vergangenen Wochen Richtung Schweiz und Baden-Württemberg geschaut. Dort ist der Japankäfer bereits entdeckt worden. Nun hat auch Bayern seinen ersten offiziell bestätigten Japankäfer. Das Tier, das laut Bayerischer Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) großen Schaden an verschiedenen Pflanzen und Kulturen anrichten kann, wurde in einer Falle bei Lindau gefunden. Das Insekt kann sich laut LfL von über 400 verschiedenen Wirtspflanzen ernähren. Dazu gehören Weinreben, Beerenfrüchte, Mais und Soja. Aber auch Bäume wie Linden und Birken, Zierpflanzen wie Rosen, Glyzinien und Eibisch und Rasenflächen sind betroffen. Der aus Asien stammende Fraßschädling stellt laut Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft ein erhebliches Risiko für die Land- und Forstwirtschaft dar.

    Mehrere Fallen für Japankäfer in Bayern aufgestellt

    Die LfL hatte in mehreren Regionen Bayerns Fallen aufgestellt. Dass es sich bei dem Fund aus Lindau um einen Japankäfer handelt, sei durch ein amtliches Labor bestätigt worden. Ob sich noch mehr Käfer rund um den Fundort befinden, wird jetzt von der LfL untersucht. Beispielsweise werde auf Fraßschäden geachtet, sagt ein Pressesprecher. Zudem werden dort weitere Fallen aufgestellt.

    Falle stand an A96 bei Lindau

    Die Falle, in der das Insekt gefangen wurde, steht in der Nähe der A96 und war mit Lockstoffen für den Käfer bestückt. Die Behörde geht davon aus, dass das Tier aus dem Süden eingeschleppt worden ist. "Die A96 führt nach Süden verlängert durch Gebiete in der Schweiz (Tessin) und Italien (Lombardei), die bereits starken Befall mit dem Japankäfer aufweisen." Deshalb geht die LfL bisher davon aus, dass zunächst keine weiteren Käfer gefangen werden "und deshalb keine weiteren Maßnahmen ergriffen werden müssen".

    Behörde bittet um Hilfe: Funde von Japankäfern melden

    Allerdings bittet die LfL die Bevölkerung um Hilfe: Wer einen Japankäfer entdeckt, solle diesen Fund mit Foto und Ortsangabe melden. Dafür wurde die Mailadresse Popillia@lfl.bayern.de eingerichtet - benannt nach dem lateinischen Namen des Käfers, Popillia japonica. Da der Japankäfer leicht mit heimischen und harmlosen Käfern verwechselt werden könne, empfiehlt die Behörde, Funde mit den Bildern auf der LfL-Homepage zu vergleichen, bevor sie per Mail gemeldet werden. "Die Käfer fangen Sie nach Möglichkeit bitte lebend ein und lassen Sie, wenn es sich um eine Verwechslung handelt, wieder frei."

    So sieht der Japankäfer aus

    Daran ist das Tier zu erkennen: Der Käfer hat ein metallisch-grünes Halsschild und braune Flügeloberseiten. Er ist etwa einen Zentimeter groß und hat deutlich erkennbare weiße Haarbüschel seitlich am Körper und am Hinterleib.

    Hat es in Oberstdorf bereits einen Fund gegeben?

    Dass es sich um den ersten Japankäfer im Allgäu handelt, wird von einem Oberallgäuer Insektenforscher bestritten, der unserer Redaktion vor Kurzem von einem ersten Fund im Jahr 2018 in Oberstdorf berichtete. Auch damals habe es sich nur um ein einzelnes Tier gehandelt.

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