Die Zahl der Arbeitslosen im Allgäu ist im November im Vergleich zum Vormonat Oktober um 326 auf 11.683 gestiegen. Damit sind 736 Menschen mehr erwerbslos gemeldet als im November 2023, teilt die Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen mit. Die Arbeitslosenquote stieg im November gegenüber dem Oktober um 0,1 Prozentpunkte auf 2,9 Prozent. Im Vergleich zum November 2023 legte sie um 0,2 Prozent zu. „Die Wirtschaftskrise geht auch an unserer Region nicht spurlos vorüber“, sagte Agenturleiterin Maria Amtmann.
Arbeitslosenquote im Allgäu: Im Unterallgäu sank sie im November
Weiterhin liegt die Arbeitslosenquote im Allgäu aber deutlich unter der bundesweiten Zahl von 5,9 Prozent. Der Agenturbezirk verzeichnete im November hinter Donauwörth und Freising die niedrigste Arbeitslosenquote Deutschlands. Im Unterallgäu sank die Zahl im Vergleich zum Oktober sogar leicht um 0,1 Prozentpunkte auf 2,2.
Dennoch mehren sich die Anzeichen dafür, dass sich die Wirtschaft im Allgäu auf schwierigere Zeiten einstellt. So informieren sich laut Amtmann zahlreiche Unternehmen über das Kurzarbeitergeld. Nach der Anzeige von Kurzarbeit haben die Betriebe drei Monate Zeit, den entsprechenden Antrag zu stellen. Wegen dieser Verzögerung gibt es aktuell keine belastbaren Zahlen fürs Allgäu. Die vorerst letzten Daten im Agenturbezirk stammen vom Juli: 66 Betriebe und knapp 4000 Personen befanden sich in Kurzarbeit. Damit zeigte sich eine steigende Tendenz, „auch wenn die Höchststände von April 2020 während der Corona-Pandemie mit über 59.000 Personen in Kurzarbeit weit entfernt sind“, sagt Amtmann.
Jobs im Allgäu: Über 6300 Stellen sind aktuell offen
Weiteres Indiz für eine Eintrübung auf dem Arbeitsmarkt im Allgäu: Im November waren 1200 Stellen weniger gemeldet als im Vorjahreszeitraum. Aktuell sind allerdings noch über 6300 Stellen unbesetzt. „Viele Unternehmen sind immer noch einstellungsbereit. Wir unterstützen sie mit einer raschen Vermittlung“, sagt Amtmann. Zunehmend gelinge es den Jobcentern, ukrainische Geflüchtete in Arbeit zu bringen. „Da hat sich im Vergleich zur Situation vor zwei Jahren vieles verändert“, sagt Amtmann.
Generell steige in einem November die Allgäuer Arbeitslosenzahl im Vergleich zum Oktober. „Hauptgrund dafür ist die eintretende Saisonpause in vielen Hotel- und Tourismusbetrieben im südlichen Allgäu“, erläutert Amtmann.
Die meisten freien Stellen im Allgäu gibt es derzeit in den Branchen Dienstleistungen, Verarbeitendes Gewerbe, Handel, Gesundheits- und Sozialwesen sowie im Baugewerbe.
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